Jetzt ist doch gerade die Zeit, die man am liebsten draußen verbringt. Man möchte den Tag schon mit einem Frühstück im Freien beginnen, sich dann in der Natur aufhalten, Mittagessen oder Brotzeit im Schatten eines großen Baumes genießen, dort vielleicht auch einen kleinen Erholungsschlaf halten und erst wieder nach Hause kommen, wenn es dunkel und kühl wird, oder auch nicht.
Hoamat Bayern Die Kolumne von Markus Wasmeier
Markus Wasmeier-Kolumne : Hoamat Bayern
Viele können sich diesen Wunsch gleich direkt vor der Haustüre erfüllen, weil sie selbst einen Garten haben. Mal größer und mal kleiner, mal englisch korrekt, oder ein bisschen wilder, oder vielleicht ist es auch nur ein Balkon das ist ja völlig wurscht, Hauptsache man kann die schönen Tage an der frischen Luft verbringen.
Aber was macht man, wenn man kein Besitzer einer solchen Oase ist? Vielleicht haben ja Verwandte oder Freunde einen Garten, die man dann in regelmäßigen Abständen besucht wahrscheinlich nicht der Besitzer wegen, sondern wegen des eigenen Wohlbefindens. Gerade in dieser hektischen und lauten Zeit sehnt man sich nach ruhigen, schönen Rückzugsorten, wo man die Seele einfach für einen oder mehrere Momente baumeln lassen kann. Man macht seine Augen zu und hört den Bienen und Hummeln bei ihrer Blüteninspektion zu. Man saugt die verschiedenen Gerüche des Gartens in die Lungen und schon geht es einem gut!
Viele Leute mieten sich auch deshalb einen Kleingarten, den sie liebevoll bepflanzen, hegen und pflegen natürlich nach einer gewissen Ordnung, die es in solchen Gartenanlagen gibt. Mei, es braucht halt immer ein bisserl eine Vorschrift. Eine der lustigsten habe ich mir rausgesucht: Zum Schutz der Menschen, Tiere und Sachwerte ist die Benutzung von Luftdruck- und anderen Waffen innerhalb der Kleingartenanlage, auch zur Schädlingsbekämpfung, nicht gestattet. Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwer im Sinn hätte, seine Salatschnecken mit einer Schrotflinte aus dem Beet zu schießen
Aber ich kann diese Gartel-Lust schon nachvollziehen und bin froh, dass ich sie ganz ohne Gesetz ausleben darf. Durfte ich doch schon umgeben von wunderschönen Bauerngärten aufwachsen. So ein Garten ist für Jung und Alt immer irgendwie ein Abenteuer. Wie wird das wachsen, was man pflanzt? In welchen Farben blühen die Blumen in diesem Jahr? Wie wird die kleine, aber feine Ernte werden und wie wird sie schmecken? Man hat immer eine Beschäftigung und entdeckt jeden Tag etwas Neues.
Unsere Bauerngärten hier im Museum, die wir ganz traditionell bewirtschaften, haben sich auch prächtig entwickelt und stehen da in ihrer ganzen Pracht und wollen sich Ihnen in vollster Schönheit zeigen. Deshalb veranstalten wir heute und morgen unsere Bauerngartentage. Wir präsentieren Ihnen Pflanzen längst vergangener Zeiten und deren Nutzung. Der Anbau und die Selbstversorgung damals waren wesentlich schwerer als heute. Auch das wollen wir Ihnen zeigen. Lassen Sie sich von den wunderschönen, in prächtigsten Farben blühenden, aber doch gleichzeitig seltenen Alpenblumen verzaubern.
Halten Sie Ihre Nase in unsere Kräuterbeete und stellen Sie sich passend dazu Ihr Lieblingsgericht vor und wenn Sie dann so richtig Appetit bekommen, dann setzen Sie sich vor unser Wirtshaus, lassen es sich schmecken, trinken einen guten Schluck und hören der Musik der Gfierigen Viere zu, während Sie den Anblick der Gärten aus der Ferne genießen. Wenn Sie dann nach der Nachspeise ein bisserl müde werden, dann dürfen Sie gerne an Ihrem schattigen Platzerl die Augen a bisserl zumachen und sich vorstellen, dass Sie genau in einer Woche wieder da sitzen könnten, Gast unserer Dorfspielfestwochen sind und sich in die Welt der Jager und Wilderer zurückversetzen lassen, und da passen unsere Bauerngärten auch in die Kulisse, weil es die schon seit Jahrhunderten gibt genau so wie die Wilderer...
Ich freu mich auf Sie! Dieses und vielleicht auch nächstes Wochenende!
Ihr Markus Wasmeier