Veröffentlicht am 18.10.2012 00:00

München/Schliersee · Handwerk hat goldenen Boden


Von red
Echte Handwerkskunst kann man an diesem Wochenende etwa bei der Handstickerin bewundern.	 (Foto: Wasmeier Museum)
Echte Handwerkskunst kann man an diesem Wochenende etwa bei der Handstickerin bewundern. (Foto: Wasmeier Museum)
Echte Handwerkskunst kann man an diesem Wochenende etwa bei der Handstickerin bewundern. (Foto: Wasmeier Museum)
Echte Handwerkskunst kann man an diesem Wochenende etwa bei der Handstickerin bewundern. (Foto: Wasmeier Museum)
Echte Handwerkskunst kann man an diesem Wochenende etwa bei der Handstickerin bewundern. (Foto: Wasmeier Museum)

Dieser Ausspruch bekommt heutzutage Gott sei Dank wieder immer mehr Bedeutung. Eine Zeit lang war nur das Billige und Schnellgefertigte gefragt. Egal wo es herkommt und wer es gebaut hatte.

Hoamat Bayern – Die Kolumne von Markus Wasmeier

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Dass die Qualität unter solchen Bedingungen leidet, hat man oft erst gemerkt, wenn einem zum Beispiel der Esstisch unterm Sonntagsbraten zusammengebrochen ist. Jetzt besinnt man sich wieder mehr auf gute Handwerksqualität in den verschiedensten Bereichen. Von Hand gefertigte Stücke behält man ein Leben lang. Handwerker haben eine unwahrscheinliche Liebe zu ihrem Produkt, weil sie es ja auch täglich in der Hand haben und richtig damit arbeiten. Es wird nicht nur an einer Maschine ein Knopf betätigt und der Werkstoff oft gar nicht gesehen. Bei unserem historischen Handwerkermarkt, der noch heute und morgen in meinem Museum stattfindet, können Sie zuschauen, wie von Hand „gewerkt“ wird. Stücke, die vielleicht schon in Vergessenheit geraten sind, aber auch Anfertigungen, die wieder in Mode kommen und sich größter Beliebtheit erfreuen.

Angefangen beim Bäcker, der noch nach alter traditioneller Backkunst gutes frisches Brot backt.

Wenn man einmal so ein selbstgebackenes Brot probiert hat, dann verweigert man ab sofort diese Teiglinge, die um die halbe Welt

gereist sind und in einem Backshop auf ihre Käufer warten. Sie können auch frische, selbst gemachte Schmalznudeln und selbst gebrannte Mandeln probieren, um noch mal ein bisserl ein Wiesngefühl aufkommen zu lassen. Das können Sie allerdings auch haben, wenn Sie bei der Dirndlschneiderin zuschaun. Natürlich kann man da eine gewisse Summe investieren, aber das zahlt sich mit Sicherheit aus. Wie gesagt, ein Handwerksstück kann zum Lebensbegleiter werden. So eine richtige Schneiderin macht Ihnen immer so viel ins Futter, dass Sie auch was rauslassen können, sollte man zu viel frische Schmalznudeln zu sich nehmen und genauso kann es andersrum auch enger gemacht werden, wenn man sich in die „andere Richtung“ entwickelt. Das geht bei einem Billigdirndl aus dem taiwanesischen Hinterland nicht so einfach. Sie finden die Herstellerin vielleicht gar ned und müssen bei jeder Kleidergrößenänderung ein neues Gwand kaufen. Sie könnten sich übrigens komplett für den nächstjährigen Wiesnbesuch auf unserm Handwerkermarkt ausstaffieren. Das Dirndl, dazu ein Körberl vom Korbmacher, in die Haare die handgefertigten Trachtenhaarnadeln, darüber vielleicht eine Kopfbedeckung aus Schafswolle und an die Füße die altbewährten, handgemachten Seegrasschuhe. Nach der Wiesn ist schließlich auch irgendwie vor der Wiesn.

Auch Ihr Daheim können Sie mit echten Handwerksstücken ein bisserl schöner machen. Arbeiten eines Drechslers sind zum Beispiel Garderoben, Treppengeländer, aber auch wunderschöne Brotzeitteller. Holz ist sein Material. Auch unser Edelweißschnitzer arbeitet damit, aber einem ganz anderen, und Sie können miterleben, wie in kürzester Zeit aus einem Stückerl Holz ein filigranes kleines Edelweiß wird. Das ist ein ganz wunderbares Mitbringsel und wird verpackt wie ein kleines Fischerl aus der Zoohandlung, damit ihm ja nix passiert. Sie könnten es natürlich auch in ein Stückerl Filz einwickeln, welches Sie vielleicht von unserer Filzerin geschenkt bekommen haben, oder Sie legen es in den Filzhut, den Sie sich bei ihr gekauft haben. Unsere Handstickerin stickt vielleicht sogar noch Ihre Initialen drauf. Im Größeren arbeiten der Sattler, der Schmied, der Töpfer, der Uhren-Restaurator und der Wagner.

Aber wurscht, bei wem Sie „hängen“ bleiben und zuschaun, Sie werden begeistert sein von der Fingerfertigkeit und den Handwerksstücken, die vor Ihren Augen entstehen!

Die Handwerker und ich freuen uns auf Sie!

Ihr Markus Wasmeier

Historischer Handwerkermarkt

- 19. bis 21. Oktober 2012

- 22. Oktober Kirta-Montag mit feinen Schmankerln

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