Veröffentlicht am 27.09.2013 00:00

Der Herbst in den Bergen


Von red
Auch die beiden Wollschweine im Markus Wasmeier Freilichtmuseum bereiten sich auf den Winter vor. Am Ende der Saison ziehen alle Tiere im Museum in ein warmes Winterquartier.	 (Foto: Museum)
Auch die beiden Wollschweine im Markus Wasmeier Freilichtmuseum bereiten sich auf den Winter vor. Am Ende der Saison ziehen alle Tiere im Museum in ein warmes Winterquartier. (Foto: Museum)
Auch die beiden Wollschweine im Markus Wasmeier Freilichtmuseum bereiten sich auf den Winter vor. Am Ende der Saison ziehen alle Tiere im Museum in ein warmes Winterquartier. (Foto: Museum)
Auch die beiden Wollschweine im Markus Wasmeier Freilichtmuseum bereiten sich auf den Winter vor. Am Ende der Saison ziehen alle Tiere im Museum in ein warmes Winterquartier. (Foto: Museum)
Auch die beiden Wollschweine im Markus Wasmeier Freilichtmuseum bereiten sich auf den Winter vor. Am Ende der Saison ziehen alle Tiere im Museum in ein warmes Winterquartier. (Foto: Museum)

Am Samstag, 28. September 2013, feiern wir im Museum Erntedank und ich staune immer wieder, was die Natur im Laufe des Jahres so alles hervorgebracht hat. Jede Jahreszeit trägt dabei zum Gelingen des Ganzen bei, zum Wachstum und der Reife.

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Bei uns im Freilichtmuseum erlebe ich die Jahreszeiten sehr intensiv. War es im Frühjahr ein sanftes Erwachen aus dem Schlaf, als die ersten Blüten zwischen den Gräsern hervorblitzten, so war das Museumsgelände im Sommer Zufluchtsort vor der Hektik der Urlaubszeit, die die Hitze nur noch unerträglicher machte. In unserem Biergarten genossen die Gäste den Schatten und unser kühles, selbstgebrautes Bier. Auch die Tiere im Museum waren froh um jede Abkühlung und hielten sich stets im Schatten auf und bewegten sich wenig. Wenn jetzt in der Früh der Nebel mystisch bei uns in den Bergen hängt und die Blätter sich verfärben, wechselt die Stimmung im Museum erneut. Der Herbst ist eine wundervolle Jahreszeit und ich habe den Eindruck, er zeigt sich bei uns in Schliersee von seiner schönsten Seite. Wenn man in den Bergwäldern erst vereinzelt die verfärbten Bäume sieht und der grüne Hang dann im Laufe der Wochen immer bunter wird, erlebt man den Übergang ganz sanft aber sehr beeindruckend. Wenn ich jetzt im Museum unsere Bienen beobachte, merke ich, die emsigen Arbeiterinnen bewegen sich schon etwas langsamer und bleiben an manchen Tagen gleich ganz in ihrem Stock. Die größeren Tiere legen sich bereits den Winterpelz zu und wer sich jetzt den Speck für den Winterschlaf noch nicht angefressen hat, muss sich beeilen.

Warum ich Ihnen heute etwas über die Natur und die Tiere erzähle? Nun, am 4. Oktober, wird der Namenstag von Franz von Assisi gefeiert. Er wollte eigentlich Ritter des Papstes werden, hatte dann aber einen Traum, in dem ihm Gott auftrug, geistlich zu wirken. Franziskus zog sich daraufhin immer mehr zurück und lebte in Einsamkeit. Auf einer Romwallfahrt traf er auf einen Bettler und tauschte mit ihm das Gewand, um das Leben in völliger Armut auszuprobieren. Der Ordensgründer der Franziskaner war aber nicht nur für seine strengen Regeln zur Armut bekannt, auf die jetzt Papst Franziskus verweist. Franz von Assisi gilt auch als Patron der Tiere, er sah nämlich alle Tiere als Brüder und Schwestern an und so predigte er der Legende nach auch zu den Vögeln des Waldes oder redete mit einem Wolf. Mit den Vögeln spreche ich noch nicht, aber ich beobachte sehr gerne, wie sich die Tiere hier bei uns in der Natur verhalten. Egal, ob das Eichhörnchen, das sich bemüht, seinen Wintervorrat anzulegen oder andere Tiere im Museum und in den Wäldern ringsherum. Es ist schon beeindruckend, wie gut sie an die Situation und den Lebensraum angepasst sind, wenn man bedenkt, welchen Aufwand wir Menschen betreiben müssen, um dem Wetter zu trotzen.

Doch ohne schon vom schlechten Wetter zu reden, wollen wir erst einmal den Altweibersommer genießen, der uns jetzt bevorsteht. Der hat im Übrigen mit älteren Damen nichts zu tun. Der Begriff leitet sich vom Weben, früher auch Weiben genannt, ab. Um diese Zeit nämlich lassen sich Baldachinspinnen an dünnen Fäden durch die Luft segeln, sodass überall an den Gräsern Spinnenfäden hängen bleiben, an denen sich der Tau malerisch niederschlägt. Und wenn Sie diesen schönen Abschnitt des Herbstes genauso mögen wie ich, dann kann ich Sie nur einladen zu uns ins Museum nach Neuhaus an den Schliersee zu kommen. Erleben Sie Dorfleben wie es einst war, im Wechsel der Jahreszeiten. Eingerahmt von den Schlierseer Bergen können Sie in unserem altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« heißen Kaffee und hausgemachten Kuchen mit Obstsorten der Saison genießen, wie es die Jahreszeit eben hergibt - einfach ein Genuss!

Ich freu mich auf Sie!

Markus Wasmeier

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