Veröffentlicht am 26.06.2014 00:00

München · SPD-Landtagsfraktion fordert Umdenken der Staatsregierung

Die SPD-Landtagsfraktion fordert die Staatsregierung auf, die Grippemedikamente Tamiflu und Relenza künftig nicht mehr auf Vorrat anzuschaffen.

»Neueste Studien haben wieder gezeigt, dass beide Medikamente nachweislich nicht ausreichend wirken«, erklärt die Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Kathrin Sonnenholzner. Der Bayerische Landtag wird sich den kommenden Wochen mit dem Thema auseinandersetzen. Bisher gibt es für etwa 20 Prozent der Bevölkerung einen Vorrat der Grippemittel. »Nach jetzigem Stand der Wissenschaft ist das Geld zum Fenster hinausgeworfen«, stellt Sonnenholzner fest.

Die Ärztin hält es angesichts der Studienergebnisse für notwendig, bei der Prävention von Grippe-Epidemien neue Wege zu gehen. Dazu gehört unter anderem die Überarbeitung des bayerischen Influenza-Pandemie-Rahmenplans. Die Staatsregierung wird daher in dem Dringlichkeitsantrag aufgefordert, dem Ausschuss für Gesundheit und Pflege umgehend über den aktuellen Stand ihrer Planungen zu berichten.

Hierbei soll auch auf die Kosten eingegangen werden, die durch Beschaffung, Einlagerung und Entsorgung der Therapieeinheiten entstanden sind. Tamiflu und Relenza zählen weltweit zu den meistverkauften Medikamenten zur Prävention und Behandlung von Influenza. Seit langem bestehen Zweifel an der Wirksamkeit dieser Arzneimittel, die auch dadurch genährt wurden, dass die Ergebnisse von Studien nicht vollständig veröffentlicht wurden.

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