Veröffentlicht am 11.10.2014 00:00

Historischer Handwerkermarkt am Kirtawochenende


Von red
Der historische Handwerkermarkt am 18. und 19. Oktober 2014 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Am Kirta-Montag (20. Oktober 2014)  ist das altbayrische Dorf am Schliersee geöffnet.	                   (Foto: Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee)
Der historische Handwerkermarkt am 18. und 19. Oktober 2014 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Am Kirta-Montag (20. Oktober 2014) ist das altbayrische Dorf am Schliersee geöffnet. (Foto: Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee)
Der historische Handwerkermarkt am 18. und 19. Oktober 2014 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Am Kirta-Montag (20. Oktober 2014) ist das altbayrische Dorf am Schliersee geöffnet. (Foto: Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee)
Der historische Handwerkermarkt am 18. und 19. Oktober 2014 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Am Kirta-Montag (20. Oktober 2014) ist das altbayrische Dorf am Schliersee geöffnet. (Foto: Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee)
Der historische Handwerkermarkt am 18. und 19. Oktober 2014 im Markus Wasmeier Freilichtmuseum. Am Kirta-Montag (20. Oktober 2014) ist das altbayrische Dorf am Schliersee geöffnet. (Foto: Wasmeier Freilichtmuseum Schliersee)

Es war einmal..., so beginnen fast alle Märchen. Es war einmal ein Müller, er war arm aber hatte eine schöne Tochter. Es war aber auch einmal ein Schneider, ein Fischer oder ein Holzhacker.

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Es fällt auf, oft spielen Handwerksberufe in den Märchen eine tragende Rolle. Der Grund liegt auf der Hand, jeder konnte sich mit den sogenannten kleinen Leuten identifizieren. Und war es nicht fantastisch mitanzuhören, wie die arme Müllerstochter zur Königin aufstieg?

Handwerk war früher allgegenwärtig, denn die Betriebe waren mitten im Dorf angesiedelt und man kam auf seinen täglichen Wegen oft direkt an den Werkstätten vorbei. Abgelaufene Schuhe wurden zum Schuster gebracht und Besen besorgte man beim Besenbinder. Die Kinder blieben beim Schmied stehen und schauten fasziniert zu wie die Pferde beschlagen wurden, andere hatten vielleicht aber auch Angst vor dem großen starken Mann, der mit rußgeschwärztem Gesicht vor dem lodernden Feuer der Esse seine harte Arbeit verrichtete. Eine großartige Figur für eine Geschichte, finden Sie nicht? Viele Bauern führten kleine Arbeiten wie Besenbinden oder Schindelmachen nebenbei durch, um sich ein Zubrot zu verdienen. Andere schnitzten kleine Spielzeugfiguren oder zogen Kerzen aus Bienenwachs.

Kurzum, handwerkliche und kunsthandwerkliche Tätigkeiten gehörten seit jeher dazu und jeder kam in irgendeiner Form damit in Berührung. Heute ist es nicht mehr so einfach, einen Handwerker für diese Dinge zu finden oder wüssten Sie, wer noch einen Gamsbart bindet oder einen Hut selbst herstellt?

So freue ich mich ganz besonders auf den historischen Handwerkermarkt, den wir am Kirtawochenende bei uns im Freilichtmuseum abhalten. Samstag und Sonntag können Sie die Arbeit von zahlreichen Ausstellern bewundern. Viele dieser Handwerksarbeiten kennt man kaum noch, wie etwa das Stoffdrucken oder die Arbeit des Sattlers. Daneben sehen Sie auch viele Berufe, die sich im Laufe der Zeit stark gewandelt haben. Der Uhrmacher muss heute oft nur noch Batterien wechseln, bei uns zeigt er Ihnen, welch filigrane Uhrwerke schon vor über hundert Jahren hergestellt wurden. Ich kann gar nicht alles aufzählen, was beim historischen Handwerkermarkt zu sehen ist, da gibt es Korbmacher, Drechsler und einen Fahnensticker.

Besuchen Sie uns doch einfach am schönen Schliersee, der um diese Jahreszeit einen ganz eigenen Reiz hat und tauchen Sie bei uns im altbayerischen Dorf ein in eine Zeit, die längst vergangen ist, jedoch durch Menschen wie besagte Handwerker am Leben gehalten wird. Dazu verwöhnen wir Sie an Kirta traditionell mit Enten und Gänsen, sowie mit unserem selbstgebrauten Museumsbier.

Kunsthandwerk, das eigentlich schon längst ausgestorben ist

Schon morgen ist bei uns ein besonderer Handwerker zu Gast, das bayerische tapfere Schneiderlein. Heinz Josef Braun und Stefan Murr präsentieren das beliebte Märchen mit Musik und in bayerischer Form. Und während die Kinder dem Märchen lauschen, können Sie in unserer Gewandausstellung, die noch bis 9. November zu sehen ist, die Arbeit der echten Schneider des 19. Jahrhunderts bewundern.

Übrigens, jetzt wo die Tage kürzer werden, ist genau die richtige Zeit zu Hause einmal das Märchenbuch auszupacken und den Kindern oder Enkelkindern vorzulesen, oder besser noch, einfach auswendig erzählen und die Geschichten vielleicht sogar ein bisschen ausschmücken. Es war einmal ein Müller...

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