Mei, war das ein buntes Erntedankfest, was wir letztes Wochenende feiern durften. Dafür möchte ich auch noch einmal danke sagen bei allen Besuchern. Und bei uns wird gleich weitergefeiert!
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Denn schon am nächsten Sonntag ist »Großer Kirta«, das Kirchweihfest, das mittlerweile fast in ganz Bayern einheitlich am dritten Sonntag im Oktober gefeiert wird. Früher war das noch anders. Jedes Dorf hatte sein eigenes Kirtafest und selbstverständlich kamen auch die Nachbardörfer zum Feiern dazu. Da ein »gscheider Kirta« nach dem Volksmund bekanntlich »bis zum Irda«, also dem Dienstag ging und manch einer »wenns es sich tuat schicka a bis zum Migga« also dem Mittwoch feierte, kann man sich schon vorstellen, dass einerseits die Arbeitsfähigkeit der Bevölkerung litt und andererseits der eigentliche Hintergrund des Festes allmählich in den Hintergrund trat.
Kurzum, es wurde der Geistlichkeit ein bisschen zu bunt und man legte ein einheitliches Datum fest, um die Zahl der Feste zu reduzieren, denn jetzt konnte jeder nur mehr das eigene Kirchweihfest besuchen. Es hat natürlich auch einen Grund, warum sich die Feste im Herbst generell häufen, denn im bäuerlichen Jahreslauf war eben um diese Zeit die Ernte eingefahren und ein bisschen Zeit zum Verschnaufen, bevor es in den harten Winter mit seiner Waldarbeit ging. Zusätzlich begann die neue Bierbrausaison, denn früher konnte nur in der kalten Jahreszeit gebraut werden. Das bedeutete, dass jetzt im Herbst alle Fässer im Keller leer gemacht werden mussten und wie ginge das besser als mit einem großen Fest. So kommen wir zurück zum Feiern: Natürlich feiern auch wir traditionell das ganze Wochenende mit allerlei Kirta- Schmankerln, wie etwa Enten, Gänsen und selbstverständlich auch den Kirtanudeln, einem schmackhaften Schmalzgebäck. Kirtanudeln im Fett herauszubacken will gelernt sein. Seit jeher gelingen sie meist den Großmüttern (oder meiner Mama) am besten.
Mit dem Kirta pflegt man
hierzuland zahlreiche Traditionen
Wie schon erwähnt, ist das Kirtafest am Sonntag noch lange nicht vorbei und wir haben auch am Kirtamontag für Sie geöffnet. Das ganze Wochenende findet bei uns im Freilichtmuseum der historische Handwerkermarkt statt. Überall im altbayerischen Dorf wird getöpfert, werden traditionelle Dirndl geschneidert, prächtige Trachtenhaarnadeln gefertigt, filigrane Edelweiß-Blumen geschnitzt, Schuhe hergestellt, gestickt, gesponnen und vieles mehr. Handwerker aus ganz Bayern präsentieren ihre Zunft, die teilweise schon fast ausgestorben ist.
Bestaunen Sie die kunstfertigen Handgriffe und edlen Werkstoffe! Ein besonders faszinierendes Handwerk ist das des Schnapsbrenners. Die Schnapsbrennerei ist von Samstag bis zum Kirtamontag in Betrieb und Sie können hautnah erleben, wie edle Brände entstehen. Für mich hat es immer etwas geheimnisvolles, wenn in den Kolben, Kesseln und Spindeln Hochprozentiges entsteht. Und das passt natürlich zu einem Fest wie Kirta, denn schließlich gibt es den Brauch vom Kirtaschnaps. Dabei ziehen unverheiratete Burschen zu ebenso unverheirateten Dirndln und bitten um einen Schnaps. Weil die Burschen aber oft viele junge Damen kennen, geht manch einer am Abend auf allen Vieren.
So soll es bei uns natürlich nicht enden. Unsere Destillate sind dafür auch viel zu kostbar. Aber nach einer saftigen Kirta-Ente in unserem Wirtshaus »Beim Wofen« ist ein edler Schnaps als Abschluss durchaus zu empfehlen.
Lassen Sie sich von unserem Personal beraten, wir haben für jeden Geschmack den richtigen Tropfen. Ich freue mich auf Ihren Besuch.