Der Agenda-Arbeitskreis »Natur & Landschaft« lud Gartenbesitzer ein, die besondere Geschichte »ihres« Baumes zu erzählen. Die erste Baumgeschichte veröffentlichte »Mein Ottobrunn« im Sommer. Hannelore Finke hat nun die Geschichte ihrer Weide geschickt:
»Im Jahre 1983 wurde begonnen, die Ortsmitte Ottobrunns zu errichten. Unsere Wohnanlage Am Bogen 4-8 war eines der ersten Gebäudeensembles, und schon bald machten wir uns an die Bepflanzung unserer Gärten.«
Ein winziger Setzling
Im Frühjahr 1984 entdeckten wir am Zaun einen winzigen Setzling. Nicht wissend, was das genau war, ließen wir sein Wachsen zu. Aus dem Setzling wuchs dann eine schöne Weide. Im Frühjahr kamen die Bienen und Hummeln, um von den Weidenkätzchen die erste Nahrung aufzunehmen; und wenn die Weide grün wurde, wussten wir, dass der Sommer nahe war. Unsere Katzen lernten an der Weide das Klettern und unsere Kinder taten es ihnen gleich.
Orkan knickte Seitenast
Durch den Orkan »Lothar« im Jahr 1999 hat unsere Weide einen großen Ast verloren. Besorgt sägten wir die Reste ab und gaben Baumschutzfarbe auf die große Schnittstelle, um unseren Baum zu erhalten.
Wenn wir heute aus dem Fenster die Weide erblicken, zeigt sie uns, wie alt unsere Wohnanlage inzwischen geworden ist - und wir mit ihr. Die Weide ist zu unserem Lebensbaum geworden.« MO