Morgen starten wir in den Mai, den sogenannten Wonnemonat. Schon die Römer feierten den Mai als Monat des Aufbruchs in die warme Zeit des Jahres mit Festen und Tänzen.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Auch bei uns in Bayern gibt es den Tanz in den Mai und viele andere Feste. Allen voran wird am 1. Mai traditionell der Maibaum aufgestellt. Das war früher wie heute ein Fest für die ganze Gemeinde und viele waren aktiv daran beteiligt. Der Maibaum steht in der Regel im Zentrum des Dorfes oder der Stadt um auch von allen gesehen zu werden. Denn der Maibaum zeigt, was man hat. Alle im Ort angesiedelten Zünfte sind auf den Zunfttafeln des Maibaums zu sehen. Je nach Region ist der Baum kahl oder weiß-blau bemalt und es ist immer ein Wettbewerb zwischen den Nachbarn, wer den längsten Baum sein Eigen nennen kann. Bei uns im altbayerischen Dorf sind wir etwas bescheidener. Den längsten Maibaum haben wir sicher nicht, vielleicht aber eines der gemütlichsten Maibaumfeste.
Es spielt die Fischbachauer Blaskapelle für unsere Gäste und ab 10:00 Uhr gibt es unser traditionelles Weißwurstessen. Metzgermeister Klaus Niedermeier präsentiert dabei das Handwerk des »Wurstmachens«. Übrigens, die Weißwurst soll mehr oder weniger aus Zufall entstanden sein, als ein Metzgerlehrling statt Schafsdärmen für Bratwürste irrtümlicherweise die viel dickeren Schweinedärme besorgt hatte. Neben den Würsten und den Schmankerln im Hacker-Pschorr Wirtshaus »Zum Wofen« versorgen wir Sie zum Maibaumaufstellen mit unserem mild gehopften Maibock, den wir in unserer historischen Brauerei wie vor 300 Jahren über dem offenen Feuer in Handarbeit hergestellt haben. Durch seine lange Lagerzeit ist er gut ausgreift und sehr süffig. Während die Erwachsenen im Biergarten genießen können, spielt für die kleinen Besucher Kasperls Spuikastl am Nachmittag lustige Abenteuer rund um Kasperl und Seppl.
Wie schon erwähnt, gibt es ja immer einen gewissen Wettstreit um den größten Maibaum und es scheint fast so, als ob der Wettkampf den Bayern im Blut liegt. Das Fingerhackln ist ja auch so eine Geschichte und selbst beim Schafkopfen geht es an manchen Stammtischen sehr ernst zu. An Christi Himmelfahrt findet bei uns dieses Jahr ein besonderer Wettkampf statt, es soll dabei jedoch der Spaß im Vordergrund stehen. Wir veranstalten an diesem Feiertag zum ersten Mal ein Seifenkistenrennen quer durch das altbayerische Dorf. Ich gebe zu, die Tradition von Seifenkistenrennen ist verglichen mit den Häusern im Museum noch jung aber a bisserl eine Gaudi muss schließlich auch sein. Helme und Seifenkisten stellen wir und ab 11:00 Uhr geht das Rennen los! Natürlich nicht nur für die Erwachsenen, eine spezielle Kinderwertung startet um 13:00 Uhr. Nicht vergessen wollen wir, was dieser Feiertag ursprünglich bedeutet. Christi Himmelfahrt feiert das Gedenken an die leibliche Aufnahme Christi in das Himmelreich.
Heute wird der Tag vermehrt auch als Vatertag bezeichnet. Ich mache Ihnen da einen Vorschlag! Das Seifenkistenrennen bietet sich an, aus dem »Vatertag« einen Tag für die ganze Familie zu machen. Die Väter kommen trotzdem nicht zu kurz, denn mit Sicherheit ist vom Maibaumaufstellen noch ein Maibock übrig. Sie sehen, bei uns im Freilichtmuseum ist immer etwas los! Besuchen Sie uns doch am schönen Schliersee und tauchen Sie ein, in die Feste und Bräuche im Jahreslauf. Sollten Sie dieses Wochenende schon etwas anderes geplant haben, nicht vergessen, nächste Woche ist Muttertag!
Ihr Markus Wasmeier