Veröffentlicht am 24.09.2016 00:00

Schliersee · Der Lohn für harte Arbeit


Von red
Erntedankfest im altbayerischen Dorf. Um 11.30 Uhr Feldmesse vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle.	 (Foto: Dieter Schnöpf)
Erntedankfest im altbayerischen Dorf. Um 11.30 Uhr Feldmesse vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle. (Foto: Dieter Schnöpf)
Erntedankfest im altbayerischen Dorf. Um 11.30 Uhr Feldmesse vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle. (Foto: Dieter Schnöpf)
Erntedankfest im altbayerischen Dorf. Um 11.30 Uhr Feldmesse vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle. (Foto: Dieter Schnöpf)
Erntedankfest im altbayerischen Dorf. Um 11.30 Uhr Feldmesse vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle. (Foto: Dieter Schnöpf)

Kleinen Kindern bringt man früh bei Danke zu sagen, wenn sie etwas bekommen. Ein kleines Dankeschön zeigt die Wertschätzung für das, was man erhalten hat und es zeigt, dass man es nicht als selbstverständlich erachtet.

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Um das Danken geht es auch kommendes Wochenende bei unserem Erntedankfest. Wie die Ernte ausfiel war für unsere Vorfahren überlebenswichtig. Denn schließlich konnten sie nicht einfach in den Supermarkt gehen und Konserven kaufen. Im Spätsommer und Herbst wurde geerntet und es zeigte sich, ob sich die harte Arbeit, die die Landwirte das ganze Jahr über erbracht hatten, gelohnt hatte. Obst wurde eingekocht oder getrocknet um es haltbar zu machen. Das Getreide wurde eingelagert, als Nahrungsvorrat und aber auch als Saatgut für das kommende Jahr.

Genauso wichtig waren neben den Nahrungsmitteln die Futtervorräte für die Tiere. Denn das eingefahrene Heu musste bis zum Frühjahr reichen. Verheerend waren deshalb Missernten durch Trockenheit oder Hagelschlag. Abhängig war der Ertrag vom Fleiß und dem guten Wirtschaften des Bauern aber eben noch viel mehr vom Wetter. Alt überlieferte Wetterregeln halfen den Bauern das Wetter einigermaßen vorherzusehen und Aussaatzeiten richtig zu bestimmen.

Aber Sie wissen selbst, wenn Sie die Wettervorhersage anschauen, hat das oft nichts mit den Ereignissen der darauf folgenden Tage zu tun, trotz modernster Technik. Deshalb vertrauten die Menschen früher auf ihren Glauben und versuchten das Wetter durch Gebete, Wetterkerzen und Ähnlichem positiv zu beeinflussen. War die Ernte gut, so war das dann ein Grund zum Danken und natürlich auch zum Feiern.

Das Erntedankfest war ein wichtiges Ereignis im Jahreslauf. Die harte Arbeit war getan und es blieb ein wenig Zeit zum Verschnaufen, bevor die Winterarbeiten anstanden. Erntedankfeste werden in Kirchen, Feldmessen aber auch mit Prozessionen gefeiert. Zum Zeichen des Danks werden Feldfrüchte dekorativ im Altarraum der Kirche oder bei den Prozessionen zur Schau gestellt.

Es gibt die verschiedensten Formen, vom Früchteteppich bis hin zur prachtvollen Erntekrone. Auch erntenahe Erzeugnisse wie Wein, Honig oder Mehl werden dabei präsentiert. Gefeiert wird das Erntedankfest im Christentum schon seit dem 3. Jahrhundert an ursprünglich verschiedenen Terminen, da aufgrund der verschiedenen klimatischen Bedingungen auch die Erntezeiten unterschiedlich ausfielen. Mittlerweile hat sich die Kirche auf den ersten Sonntag im Oktober festgelegt. Und deshalb möchte ich Sie herzlich einladen, das Erntedankfest mit uns im Freilichtmuseum in Schliersee zu feiern.

In früheren Zeiten wussten die ­

Menschen eine reiche Ernte zu schätzen

Am 2. Oktober um 11:30 Uhr findet vor der kleinen Heilig-Kreuz-Kapelle im altbayerischen Dorf eine festliche Feldmesse statt. Zum besonderen Erlebnis wird Erntedank bei uns dadurch, dass Sie im historischen Umfeld unseres altbayerischen Dorfes einen Eindruck bekommen, wie die Lebensumstände und Arbeitsbedingungen der bäuerlichen Bevölkerung früher waren. Doch keine Angst, so karg wie vor 300 Jahren geht es bei uns im Freilichtmuseum heute nicht mehr zu. Die Früchte des Feldes werden von unseren Handwerkern nämlich zu regionalen Spezialitäten nach traditionellen Rezepten verarbeitet. So erleben Sie hautnah, wie unser Museumsbäcker das Getreide in Brot verwandelt.

Eine weitere Form, in der Sie Getreide wiederfinden ist unser Museumsbier, das in der historischen museumseigenen Brauerei mit viel Handarbeit über dem offenen Feuer hergestellt wird. Und viele andere Erzeugnisse finden Sie auf der Speisekarte unseres Wirtshauses in den verschiedensten Formen wieder. Ich bin sicher, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich freue mich auf Ihren Besuch.

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