Ein verlängertes Wochenende liegt vor uns, denn am Montag wird der Tag der Deutschen Einheit gefeiert. Deshalb ist natürlich unser Freilichtmuseum ausnahmsweise auch am Montag geöffnet.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Der Tag der Deutschen Einheit erinnert uns an die innerdeutsche Grenzöffnung im Jahr 1989. Für uns, die wir seit Ende des Zweiten Weltkrieges gewohnt sind, dass sich die Grenzen zwischen den Staaten nicht ändern, war das ein sehr großes Ereignis. Früher jedoch waren Änderungen der Staatsgrenzen häufig der Fall. Allein wenn man die Geschichte Bayerns anschaut, ist dort unheimlich viel passiert. Bayern Straubing wurde zwischen Ingolstadt, Landshut und München aufgeteilt. Später fiel Ingolstadt an Landshut und das wiederum an Bayern München.
Das Unterhaltungsfernsehen des
18. Jahrhunderts ist das Puppentheater
Generell, Europa war aufgeteilt in viele kleine Teilherzogtümer, die sich die Adelsfamilien untereinander aufteilten, durch Heirat zusammenlegten oder durch Krieg erweiterten bzw. verloren. Es wurde auch munter getauscht und verkauft. Dazwischen gab es einige frei Städte und die politische Situation war mehr als unübersichtlich. Wir können also froh sein, dass sich diese turbulenten Zeiten geändert haben und auch das macht mir der Tag der Deutschen Einheit bewusst. Bei uns im Freilichtmuseum spielt er allerdings eine etwas untergeordnete Rolle denn das traditionelle Erntedankfest steht morgen im Mittelpunkt. Bei einer Feldmesse vor der kleinen Heilig Kreuz Kapelle wird mit bunt geschmückten Gaben Dank gesagt für eine reiche Ernte. Für unsere Vorfahren war ein guter Ertrag überlebenswichtig.
Erntedank war schon immer ein Fest für die ganze Familie und so haben auch wir speziell für die jüngeren Besucher etwas zu bieten. Um 12 Uhr und um 15 Uhr nimmt der kleine Troll Wurliz die Kinder mit auf seine Schatzsuche im Herbstwald. Gut, dass er seine Schatzkiste dabei hat, denn Gold liegt in der Luft und die Spinnfäden sehen ein bisschen wie Silber aus, oder nicht? Wurliz zeigt den Kindern die trolligsten Überraschungen, die man im Herbstwald finden kann. Denn wer mit wachen Augen durch die Natur geht und sich ein wenig die kindliche Begeisterungsfähigkeit erhalten hat, entdeckt tatsächlich einen Schatz nach dem anderen!
Am Montag dann kommt der Kasperl zu uns ins Museum. Puppentheater sind eine alte Tradition, die früher auch oft Geschichten für Erwachsene gespielt haben. Da gab es Komödien und Dramen genauso wie politische Satire. Ich sag immer, es war das Fernsehen des 18. Jahrhunderts. Heute gibt es gar nicht mehr so viele davon. Deshalb sind wir froh, dass die kleine aber feine bayerische Bühne »Kasperls Spuikasterl« bei uns im altbayerischen Dorf mit den Kindern und dem Kasperl gspassige Abenteuer erlebt. Und Sie können in der Zwischenzeit in unserem Biergarten unser selbstgebrautes Museumsbier genießen.
Obwohl, vielleicht schauen Sie doch auch dem Kasperl zu, denn für ein gutes Kasperltheater ist man nie zu alt. Und danach nehmen Sie die Kinder einfach mit, denn im Biergarten haben die Kinder mit der Holzkegelbahn mit Sicherheit auch ihre Freude. Genießen Sie den Herbst in den Schlierseer Bergen und tauchen Sie für ein paar Stunden ein, in eine Welt, die längst vergangen ist. Ich freue mich auf Ihren Besuch.