Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen heißt es. Und jetzt, im August, steht der Kräutergarten im altbayerischen Dorf in vollem Saft. Wenn man dann noch weiß, welches Kraut wogegen hilft, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen heißt es. Und jetzt, im August, steht der Kräutergarten im altbayerischen Dorf in vollem Saft. Wenn man dann noch weiß, welches Kraut wogegen hilft, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Man spricht auch von der Apotheke der Natur und so ist es nicht verwunderlich, dass einst gerade Apotheker die ersten waren, die sich einen Kräutergarten anlegten. Sie konnten dann Salben und Tinkturen mit den selbst angebauten Zutaten herstellen. Paracelsus war es, der aus
der einfachen Kräuterkunde ein wissenschaftliches Forschungsfeld machte. Die Wirkweise der Pflanzen verstand man allerdings erst im 19. Jahrhundert genauer. Zuvor waren es Erfahrungswerte, die durchaus auch schwankten und Gefahren bargen. Denn eine Behandlung mit Giftpilzen kann schnell von Heilung zu schwerer Gesundheitsschädigung führen. Auch hier geht ein wesentlicher Ausspruch auf Paracelsus zurück, der in etwa sagte: Die Dosis macht das Gift.
Aber wie war es mit der einfachen Landbevölkerung? Die mussten sich entweder an fahrende Quacksalber wenden, was nicht ohne Risiko war oder dem überlieferten Wissen glauben schenken. Und so kamen die Heilpflanzen nach und nach in den Bauerngarten. Manche Kräuter muss man auch im Wald oder auf den Wiesen suchen und wenn man sich etwas auskennt, muss man kaum drei Schritte gehen um auf eine heilende Pflanze zu stoßen.
Wer ahnt schon, welche Kraft in einem Spitzwegerich steckt?
Wenn Sie also zum Beispiel bei Ihrem nächsten Wiesenspaziergang ein Insekt sticht, pflücken Sie einfach ein wenig Spitzwegerich, zerreiben ihn und pressen dann die Masse auf den Stich. Sie werden staunen, welche Kraft in diesem unscheinbaren Gewächs steckt.
Oft ist es aber so, dass man sich nicht sicher ist, was man vor sich hat oder einfach gerade nicht weiß, welches Mittel anzuwenden ist. In diesem Fall empfehle ich Ihnen eine Kräuterführung bei uns im Freilichtmuseum zu besuchen. Dieses Erlebnis führt Sie durch den Kräuter- und klösterlichen Bauerngarten des Museums. Sie erfahren wissenswertes und geschichtliches über viele Kräuter und über deren althergebrachte Tradition und Anwendung.
Und selbst wenn Sie schon einiges über Pflanzenheilkunde wissen, ich wette mit Ihnen, bei unserer Kräuterführung lernen auch Sie noch etwas Neues kennen. Aber nicht nur über die Heilwirkung! Denn Kräuter lassen sich hervorragend in die Küche einbinden. Und dann hat man neben der gesundheitsfördernden Wirkung auch noch ein besonderes Geschmackserlebnis. So wird Fleisch mit Salbei zum Beispiel bekömmlicher. Auch unsere Köche verwenden gerne frische Kräuter im Essen genauso wie in der Limonade.
Und wenn Sie dann nach der einstündigen Museumsführung eine Stärkung brauchen finden Sie dort Süßes und Deftiges, wie es Ihnen beliebt. Dazu gibt es die bereits erwähnte Kräuterlimonade aber selbstverständlich auch unser süffiges Museumsbier. Ganz ohne Kräuterzusatz versteht sich. Das war nicht immer so, denn vor der Erlassung des Reinheitsgebots griffen auch Bierbrauer zu allerlei Kräutern um etwa einen verdorbenen Sud zu kaschieren. Auch Pilze wurden beigemengt um die rauschfördernde Wirkung noch zu verstärken.
Wie gesagt, mit dem Reinheitsgebot war damit Schluss und bei uns können Sie ohne Bedenken unser frisch gebrautes Bier genießen. Aber bitte den Paracelsus nicht vergessen, denn auch hier macht die Dosis das Gift. Ich freue mich auf Ihren Besuch!