Kommende Woche, am Dienstag, ist ein besonderer Feiertag, Mariä Himmelfahrt.
Historisch: Markus Wasmeiers Freilichtmuseum Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf, Markus Wasmeier, ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Vergangene Woche habe ich Ihnen von Heilkräutern und unseren Kräuterführungen im altbayerischen Dorf erzählt und die Kräuter spielen auch an Mariä Himmelfahrt eine große Rolle. Denn am »großen Frauentag«, wie der Feiertag auch genannt wird, werden traditionell die Kräuterbuschen geweiht.
Es werden dazu aus Wiesen, von Waldrändern und aus Gärten verschiedenste Kräuter gesammelt, zu einem Buschen gebunden und beim feierlichen Gottesdienst geweiht. Der geweihte Buschen hat angeblich eine große Schutzwirkung für Haus, Hof und Vieh. In der Mitte der Kräuter wird nach alter Tradition eine Königskerze gesteckt. Diese Pflanze hat weniger eine heilende Wirkung, sondern eine prophetische, in Bezug auf das Wetter zumindest. Denn der 15. August ist ein sogenannter Lostag, an dem man nach altem Volksglauben langfristig das Wetter vorhersagen kann. Im Fall der Königskerze betrachtet man den Kolben, um den herum die gelben Blüten stehen.
Der Kolben selbst stellt den Zeitraum von Oktober bis März dar. Man betrachtet nun wo überall Blüten stehen, denn die geben die Schneemenge zum jeweiligen Zeitpunkt an. Ganz ehrlich, ich habe mir das auch schon einmal angeschaut und lag mit meiner Prognose ziemlich daneben. Aber vielleicht braucht es einfach ein bisschen mehr Übung und Erfahrung. Vielleicht schauen auch Sie auf den Blütenstand der Königskerze und beobachten dann im Winter ihre Vorhersage. Doch der 15. August ist nicht nur ein Wetterlostag. Auch Wurzeln soll man um diese Zeit sammeln, wie ein alter Kalender des Klosters Tegernsee rät. Denn jetzt stehen sie in vollem Saft und haben am meisten ihrer heilenden Stoffe zu bieten.
So wurden also um den 15. August, den man deswegen manchmal auch Wurzweihtag nennt, die Hausapotheken gut gefüllt um den Winter gesund zu überstehen. Vielleicht nutzen Sie den Feiertag ja für einen gemütlichen Familienausflug an den Schliersee und besuchen mich im altbayerischen Dorf. Denn an Mariä Himmelfahrt ist Kasperls Spuikastl bei uns im Freilichtmuseum zu Gast und versüßt den kleinen wie den großen Besuchern den Tag mit lustigen und spannenden Geschichten. Und wenn auch der Sommer bereits den Zenit überstanden hat, auch im Rest der Saison haben wir noch viele interessante Programmpunkte rund um das bäuerliche Leben und das bayerische Brauchtum zu bieten.
Noch in den Schulferien zum Beispiel finden zum siebten Mal Highlandgames auf dem Museumsgelände statt. Sollten Sie diese Gaudi noch nicht erlebt haben, merken Sie sich doch gleich einmal den 3. September vor! Ansonsten ist unser altbayerisches Dorf immer einen Besuch wert. Verschieden Führungen geben Ihnen Einblicke in längst vergangenes Wissen. Regelmäßig demonstrieren unsere Handwerker lebendig traditionelle Berufe, vom Edelweißschnitzer über den Uhrmacher zum Schindelmacher und vielen anderen mehr. Bei unserem Bäcker können Sie das im Holzofen gebackene Brot mit allen Sinnen genießen, denn Auge, Ohr und Nase essen mit. Und im altbayerischen Wirtshaus zum Wofen erwartet Sie unser kühles, selbstgebrautes Museumsbier.
Wenn Sie selbst einmal Bierbrauen möchten erkundigen Sie sich zu unseren Bierbraukursen, die jeden Freitag stattfinden. Unsere Mitarbeiter geben Ihnen gerne Auskunft, eine vorherige Anmeldung ist allerdings unbedingt erforderlich, da der Braukurs fast immer ausgebucht ist. Aber es ist schon eine beeindruckende Sache, Bier wie vor 300 Jahren zu brauen und unser Museumsbraumeister weiht Sie dabei in so manches Geheimnis der Braukunst ein. Egal für was Sie sich entscheiden, ich freue mich, Sie bald bei uns im Freilichtmuseum begrüßen zu dürfen.