Veröffentlicht am 29.10.2017 00:00

Markus Wasmeiers Freilichtmuseum: Am 5. November findet die Schlierseer Leonhardifahrt statt


Von red
In festlicher Tracht begeben sich Mensch und Tier auf den Weg von Schliersee nach Fischhausen zur Kirche St. Leonhard.                                                                     (Foto: © Dieter Schnöpf)
In festlicher Tracht begeben sich Mensch und Tier auf den Weg von Schliersee nach Fischhausen zur Kirche St. Leonhard. (Foto: © Dieter Schnöpf)
In festlicher Tracht begeben sich Mensch und Tier auf den Weg von Schliersee nach Fischhausen zur Kirche St. Leonhard. (Foto: © Dieter Schnöpf)
In festlicher Tracht begeben sich Mensch und Tier auf den Weg von Schliersee nach Fischhausen zur Kirche St. Leonhard. (Foto: © Dieter Schnöpf)
In festlicher Tracht begeben sich Mensch und Tier auf den Weg von Schliersee nach Fischhausen zur Kirche St. Leonhard. (Foto: © Dieter Schnöpf)

Schutzheilige gibt es praktisch für alle Bedürfnisse. Den heiligen Antonius ruft man an, wenn man etwas verloren oder verlegt hat, Menschen in Gefahr wenden sich an die heilige Barbara und Reisende vertrauen auf den heiligen Christopherus.

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In einer Zeit, in der die Medizin noch nicht so weit fortgeschritten war oder Reisen verschiedenste Gefahren bargen, verwundert es nicht, dass die Menschen Heilige als Helfer anriefen. Aber auch heute könnte man gelegentlich Hilfe von oben benötigen. Ich werde mich noch an den heiligen Petrus wenden. Nein, nicht wegen dem Wetter! Er ist auch der Patron der Uhrmacher und vielleicht denke ich dann morgen in der Früh gleich an die Zeitumstellung, die heute Nacht wieder einmal vorzunehmen ist. Aber zurück zu den Schutzheiligen: Jeder Heilige hat seine spezielle Aufgabe, die sich meist von seinem Leben oder seiner Legende ableitet.

Alle Heiligen wurden verehrt, manche jedoch besonders. Ein Beispiel dafür ist der heilige Leonhard. Für die Bauern auf dem Land war das Wohl ihrer Tiere neben einer guten Ernte das Wichtigste für ihr Überleben. Deshalb spielte der heilige Leonhard auf dem Land eine herausragende Rolle. Er ist seit etwa dem 11. Jahrhundert der Schutzpatron der Tiere, besonders der Pferde. Manche bezeichnen ihn sogar als Bauernherrgott. Interessant ist, dass Leonhard ursprünglich eigentlich der Schutzpatron der Gefangenen war. Daher kommen auch die zersprungenen Ketten, mit denen er üblicherweise dargestellt wird. Denn er soll allein durch Gebete Gefangene befreit haben. Erst im Laufe der Zeit wurde er, vermutlich wegen der Uminterpretation dieser Ketten, zum Schutzheiligen des Viehs und ist es bis heute geblieben. Dem heiligen Leonhard wird besondere Ehre zuteil. In vielen Städten Bayerns finden prächtige Leonhardifahrten statt. Außerdem wurden zahlreiche Kapellen in seinem Namen geweiht. Auch in Schliersee gibt es eine Leonhardifahrt. Am 5. November ziehen festlich geschmückte Rösser und Kutschen durch den Ort und werden anschließend vor der Fischhausener Leonhardikapelle gesegnet. Diese liegt nur ein paar Schritte von unserem Freilichtmuseum entfernt.

»Nach der vielen Arbeit Schwere,

an Leonhardi die Rösser ehre«

Für uns ist die Leonhardifahrt der letzte Saisontag und ich darf Sie herzlich einladen, an diesem Tag mit uns die Saison ausklingen zu lassen. Der Eintritt ist an diesem Tag frei. In unserem altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« geben unsere Köche noch einmal das Beste. Bayerische Schmankerl und deftige Brotzeiten lassen keine Wünsche offen. Vielleicht hilft ja im Hintergrund auch der heilige Laurentius mit, der Schutzheilige der Köche. Dazu servieren wir unser selbstgebrautes Museumsbier, bei dem wir uns nicht nur auf den heiligen Florian, den Patron der Brauer, verlassen. Viel mehr noch vertrauen wir auf die Erfahrung und das Geschick unseres Museumsbraumeisters. Nach all den Genüssen für die Erwachsenen sollen auch die Kinder nicht zu kurz kommen. Erst einmal ist die Leonhardifahrt mit den schönen Pferden natürlich ein überwältigendes Erlebnis. Und am Nachmittag spielt Kasperls Spuikasterl obendrein zwei Vorstellungen für unsere kleinen Gäste. Ob das Krokodil dabei auch einen eigenen Schutzheiligen hat, weiß ich nicht. Ich freue mich auf Ihren Besuch!

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