Das Klinikum rechts der Isar geht neue Wege in der Schlaganfalltherapie: Eine neue Angiographieanlage die weltweit erste ihrer Art viel Erfahrung mit modernsten Methoden und ein bayernweit fliegender Notfalldienst verbessern die Versorgung der Patienten.
Bei einem Schlaganfall verstopft ein Blutgerinnsel die Hirnarterie. In der Vergangenheit war die Standardtherapie die medikamentöse Auflösung des Gerinnsels, die sogenannte Lyse. In den letzten Jahren hat nun die Einführung einer zusätzlichen katheterbasierten Therapie die Prognose für Betroffene rasant verbessert. Für den Einsatz der Katheter-Therapie stehen in der Abteilung für Neuroradiologie modernste technische Möglichkeiten zur Verfügung.
Die neue Angiographie-Anlage ermöglicht es nun, die Therapie von Patienten mit akuten Schlaganfällen weiter zu verbessern. Prof. Claus Zimmer, Leiter der Neuroradiologie, erläutert die Vorteile: »Bei dem neuen Gerät ist die Bildqualität deutlich besser geworden, sodass wir selbst winzige Details an den Gefäßen des Gehirns sehr genau erkennen können. Zudem ist die Strahlungsdosis im Vergleich zu älteren Geräten deutlich reduziert. Bisher haben wir bei jedem Schlaganfall vor der Katheterbehandlung eine Computertomographie des Gehirns gemacht. Unser Ziel ist, künftig darauf zu verzichten, um schneller mit der eigentlichen Behandlung beginnen zu können.«
An der neuen Anlage führen die Ärzte wöchentlich zwischen 15 und 20 Angiographien durch. Zudem wird sie in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt: Ein ganz besonderer Fortschritt der neuen Anlage ist es, dass sich dort Katheter-Therapien simulieren lassen. Prof. Zimmer: »So wie Piloten am Flugsimulator trainieren, können damit nun auch Ärzte die komplizierten Eingriffe am Gefäßsystem des Gehirns am Simulator üben.«
Ein neuer Notfalldienst sorgt dafür, dass Menschen mit Schlaganfall auch außerhalb der spezialisierten Zentren viel schneller Hilfe erhalten als bisher. Fachärzte des Klinikums rechts der Isar und der städtischen Klinik Harlaching haben dazu mobile Einsatzteams gebildet. Diese Teams unterstützen als »Flying Interventionalists« (FIT) das bayernweite Telemedizinische Projekt zur integrierten Schlaganfall-Versorgung, kurz TEMPiS. Das Projekt schließt 21 regionale Kliniken ein, elf davon fliegen die Münchner Ärzte jetzt per Hubschrauber an.
Erfolgschancen der Patienten
steigen durch neue Diagnose- und
Behandlungsmethoden
»Time ist brain« Zeit ist extrem wichtig. Jede Minute sterben zwei Millionen Nervenzellen, kein Gewebe reagiert so sensibel, wenn es nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, wie das Gehirn«, sagt Dr. Christian Maegerlein. Der Oberarzt für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie ist vor kurzem seinen ersten Einsatz geflogen. Ziel: die Kreisklinik Ebersberg. Ergebnis: 55 Minuten nach dem Start war das verschlossene Hirngefäß eines Patienten mit akutem Schlaganfall wieder durchblutet. »Wenn Patienten von einer Klinik im ländlichen Raum in ein spezialisiertes Neurozentrum transportiert werden, dauert es im Schnitt 100 Minuten länger, bis die Behandlung erfolgt«, schildert Maegerlein.
Die Spezialisten im Klinikum rechts der Isar und in Harlaching arbeiten in dem Projekt eng zusammen. »Es findet ein intensiver Austausch statt«, sagt Maegerlein. Auch die Kliniken in der Region profitieren fachlich. Sie sind im Vorfeld umfassend geschult worden. Die mobilen Einsatzteams rechnen zunächst mit fünf Flügen pro Woche. Die Erfahrungen in den kommenden Monaten sollen zeigen, ob der neue Notfalldienst in die Regelversorgung übernommen werden kann. Finanziert werden TEMPiS und FIT von den Bayerischen Krankenkassen.
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