Am Donnerstag, 16. August, gegen 15 Uhr, wurde eine 79-jährige Rentnerin aus dem Münchener Stadtteil Am Hart auf ihrem Festnetztelefon von einem unbekannten Mann angerufen. Der Anrufer gab sich als »Herr Bach« von der Kriminalpolizei aus.
Er teilte mit, dass in der näheren Umgebung der Seniorin mehrere Einbrecher festgenommen wurden und es deshalb Ermittlungen geben würde. Hierzu wies er die 79-Jährige an, die Seriennummern des von ihr zu Hause verwahrten Bargeldes in Höhe von mehreren tausend Euro vorzulesen. Dabei stellte der vermeintliche Polizeibeamte angeblich gefälschte Geldscheine fest, weshalb eine weitere Überprüfung bei einer Bank erforderlich wäre.
Münchner Polizei warnt vor Trickbetrug Betrugs-Delikte, deren häufigsten Opfer unsere älteren Mitbürger sind
Zudem müsste an dem hochwertigen Goldschmuck der Rentnerin eine Spurensicherung durchgeführt werden. Deshalb wurde sie aufgefordert das Bargeld und den Schmuck bereitzuhalten. Kurz darauf kam ein zuvor angekündigter Abholer zum Wohnanwesen der 79-Jährigen. Nachdem der Abholer den in der Küche bereitgelegten Schmuck besichtigt hatte, ließ er diesen gemeinsam mit dem Bargeld in eine Plastiktüte verpacken.
Mit der Tatbeute im Gesamtwert von über Zehntausend Euro verließ der Unbekannte die Wohnung der Rentnerin. Während der gesamten Anwesenheit des Abholers hatte der Anrufer den fernmündlichen Kontakt, sowohl über den Festnetzanschluss als auch dem Handy der 79-Jährigen gehalten.
Nachdem der Abholer nicht wie angekündigt nach kurzer Zeit zurückkehrte, verständigte die Seniorin die Polizei.
Täterbeschreibung des Abholers:
Männlich, ca. 20 bis 25 Jahre alt, 175 cm groß, dunkelblonde mittellange Haare; bekleidet mit einer dunkelblauen Stoffhose und einer anthrazitfarbenen Jacke.
Zeugenaufruf:
Wer hat am Donnerstag, 16. August 2018, nachmittags zwischen 15 und 17 im Münchener Stadtteil »Am Hart«, im Bereich des Bachstelzenweges, verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Betrug durch »falsche Polizeibeamte« stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich mit dem Polizeipräsidium München, KFD 3 AG Phänomene, Telefon 0 89 / 29 10-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
Warnhinweis:
Aktuell werden der Polizei aus dem Stadtgebiet München vermehrt Anrufe durch Trickbetrüger, die ältere Menschen anrufen und sich am Telefon als Polizeibeamte ausgeben, gemeldet.
Zumeist wird als Gesprächsanlass angegeben, dass in der Nachbarschaft der angerufenen Person eingebrochen worden sei. Die Täter versuchen dann ihre Gesprächspartner über Vermögensverhältnisse, Kontodaten oder vorhandene Wertgegenstände auszufragen.
Die Polizei rät, bei derartigen Anrufen misstrauisch zu sein und kein Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen auszuhändigen. Echte Polizeibeamte fordern Sie niemals dazu auf, Wertgegenstände an Unbekannte zu übergeben oder Geld ins Ausland zu überweisen.
Wenn Sie unsicher sind, ob ein Anruf eines echten Polizeibeamten vorliegt, lassen sie sich Namen und Dienststelle nennen und rufen Sie selbst beim Polizeipräsidium München zurück.
Im Zweifel wählen Sie den Polizeinotruf 110.