Im Dezember hielt der Kreisverband des VCD (Verkehrsclub Deutschland) im Alten Gefängnis in Freising seine Jahreshauptversammlung ab. Dabei wurde der bisherige Kreisvorstand einstimmig wiedergewählt. Weiterhin Kreisvorsitzender ist Alfred Schreiber, Susanne Heinrich bleibt Schatzmeisterin. Lediglich Harald Heinrich aus Freising, der stellvertretende Kreisvorsitzende, kandidierte aus beruflichen Gründen nicht wieder. Daher wurde stattdessen Michael Grindmayer aus Finsing als neuer stellvertretender Vorsitzender gewählt.
Der VCD-Kreisverband umfasst die Landkreise Freising, Erding und Dachau. Über die zahlreichen Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtete Kreisvorsitzender Alfred Schreiber. Die Jahreshauptversammlung habe man wegen dem Thema Dritte Startbahn eigens erst nach der Landtagswahl terminiert. "Leider bestehen die Planungen für dieses Großprojekt weiterhin, die Freien Wähler haben bei den Koalitionsverhandlungen trotz hervorragender Verhandlungsposition die Dritte Startbahn nicht gekippt, diese Chance einfach vertan", bedauert Schreiber und seinen Groll über diesen Umstand kaum verbergen. Ein Erfolg sei dies von den Freien Wählern nun wirklich nicht gewesen, denn durch den erfolgreichen Bürgerentscheid 2012 habe sowieso schon ein Veto bestanden. Dieses Damoklesschwert hänge somit weiterhin über der betroffenen Bevölkerung. "Die Dritte Startbahn ist einfach nicht nötig, wie auch die Flugbewegungen zeigen, sie wäre aber verheerend für die ganze Region und aus Sicht des Klimaschutzes sowieso in die falsche Richtung", so Schreiber. Im Vorfeld der Landtagswahl hatte der VCD-Kreisverband entsprechende Flyer "Keine 3. Startbahn ‒ 2 Bahnen reichen!" in einer Auflage von 60.000 Stück drucken lassen und verteilt, zusammen mit einem Einlegeblatt "Ultrafeinstaub". Nunmehr gehe der Widerstand eben weiter, bis das Thema "endgültig vom Tisch" sei.
Ebenfalls vorgestellt wurden auch nochmals die Stickoxid-Messungen, die in Dachau und in Freising erfolgten. Dabei wurden sowohl in Dachau, als auch in Freising erhöhte Werte festgestellt. Die Forderung des VCD daher: Radverkehr massiv fördern und den Stadtbus deutlich ausbauen, um gegen die ständigen Staus und die Gesundheitsgefährdung der Bevölkerung wirksam vorgehen zu können. Wobei die Stadt Dachau schnell reagiert hat - die Betriebszeit der Stadtbusse wurde mit Fahrplanwechsel jetzt bis Mitternacht erweitert, eine Taktverdichtung auf einen Zehn-Minuten-Takt ist vorgesehen.
Ein weiteres Thema waren auch die ständigen Störungen und Verspätungen bei den Zügen und bei der S-Bahn. Hier seien dringend Verbesserungen nötig, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Ein Ärgernis sei auch nach wie vor die nur eingleisige Strecke zwischen Erding und Markt Schwaben, wo regelmäßig auf den Gegenzug gewartet werden müsse. Daher fordert der VCD hier einen zweigleisigen Ausbau. Insgesamt sei ein Ausbau des ÖPNV dringend nötig, um die Verkehrsprobleme endlich in den Griff zu bekommen, so Schreiber abschließend.