Seit seiner Eröffnung 2016 des neuen Sportparks an der Fritz-Erler-Straße kann sich der SVN über steigende Mitgliederzahlen von rund 6.500 Vereinssportlern freuen. Über 40 Prozent der Mitglieder sind dabei Kinder und Jugendliche. Denn der SVN engagiert sich seit Anfang an vor allem im Kinder- und Jugendsport mit verschiedenen Angeboten wie der Kindersportschule, "Sport nach 1" oder den FerienAktivCamps, die allesamt sehr gut angenommen werden.
Im Seniorenbereich wurde insbesondere im Freizeit- und Gesundheissport die Angebote ausgeweitet und noch attraktiver gestaltet wie beispielsweise das Programm Power50+. Zudem beteiligt sich der SVN auch in diesem Jahr wieder an der Messe66 vom 3. bis 5. Mai.
Durch den neuen Sportpark konnte nicht nur das Sportangebot mit beispielsweise Klettern und Bouldern ausgeweitet werden, sondern gibt auch die Möglichkeit für die Ausrichtung von großen Sportereignissen. "So wird vom 15. bis 17. März zum dritten Mal das internationale Kickboxturnier German Open mit rund 1000 Sportlern im SVN Sportpark ausgerichtet und am 1. Juni feiert der Sportverein mit einer Feier sein 50-jähriges Bestehen", berichtete der neue 1. Vorsitzender des SV Neuperlach Kurt Damaschke am vergangenen Sonntag beim alljährlichen Neujahrsempfang.
Neben dem Rück- und Ausblick des Vereins galt zwei SVNler an diesem Tag ein ganz besonderer Dank. "Wie Sie alle wissen, haben wir im November einen Wechsel in der Vereinsleitung vollzogen. Norbert Kreitl hat sein Amt als 1. Vorsitzender aufgegeben und Gerlinde Lehmpfuhl ihr Amt als Schatzmeisterin. Beiden ist der Verein zutiefst dankbar für Jahrzentelange ehrenamtliche Arbeit für den Sport. Die Delegiertenversammlung hat deshalb beiden die Eherenwürde, Gerlinde Lehmpfuhl zum Ehrenmitglied und Norbert Kreitl zum Ehrenvorsitzenden des SVN zugesprochen ", freut sich Damaschke der beiden eine Ehrenurkunde und Norbert Kreitl ein Kunstwerk, was seine langjährige Tätigkeit umfassend darstellt, überreichte. Sichtlich gerührt versicherten beide auch weiterhin den Verein Tatkräftig zu Unterstützen.
"Beim letzten Neujahrsempfang hat der damalige 1. Vorsitzende Norbert Kreitl auf die Baukostensteigerung von 9,8 auf 12,8 Millionen hingewiesen, die der Verein selber nicht zu verschulden hatte. Die Ursache sind unsachgemäße Durchführung von Bauarbeiten und ein Firmenkonkurs. Auch jetzt sind noch nicht alle Probleme vollends behoben. Bevor nicht alle Rechtsverfahren abgeschlossen sind, kann ein Antrag auf Nachfinanzierung nicht gestellt werden.
"Mit einem Generalunternehmer ohne europaweite Einzelauschreibung mit 28 Gewerken wäre es nicht so teuer geworden. Dem Freistaat Bayern und dem BLSV haben wir dies zu verdanken. Unverständlich ist dabei, dass der Freistaat und Kommunen selbst mit Geralunternehmer Baumaßnahmen durchführen. Sportvereinen wird dies aber verboten", erläutert Damaschke die Miesere. Wenn die Stadt oder der Freistaat selber unverschuldet bei Bauprojekten in nicht vorhersehbaren Kostensteigerungen kommen, dann läuft die Nachfinanzierung automatisch. Bei freien Trägern der Daseinsvorsorge war eine entsprechende Nachfinanzierung bisher nicht möglich. "Wir werden diese Benachteiligung mit den Zuschussgebern Landeshauptstadt München und BLSV beziehungsweise mit dem Freistaat Bayern besprechen, es muss eine Nachfinanzierung für die tatsächlichen Kosten stattfinden'", so Damaschke, der für eine Änderung der Förderrichtlinien plädiert.
Ein weiteres Thema beschäftigt zudem die SVN-Spitze. Nach dem Stadtratsbeschluss sollte bereits 2015 nicht nur der Sportpark sondern die gesamte Bezirkssportanlage Bert-Brecht-Allee in die Verantwortung des SVN übergeben werden. Dies erfolgte aber nicht. "Die Sanierung der Anlage ist nach wie vor nicht abgeschlossen. Wie bekannt, hat sich dies verzögert, weil sich die Rasenplätze bis heute nicht in einem vertretbar bespielbaren Zustand befinden", berichtet Damaschke. Auch das Vereinsgebäude ist nach bald 35 Jahren in keinem guten Zustand. Zudem wurden entsprechende gutachterliche Ergebnisse aufgrund heutiger baulichen Standards bei Sanierung und daraus resultierenden Kosten lange Zeit nicht offen gelegt. Entscheidend ist jetzt aber, welche Nachnutzung die ehemalige Gastwirtschaft im Erdgeschoss einschließlich Lager und Kühlraum im Untergeschoss zugeführt werden sollte. Der SVN möchte einen Sportkindergarten dort errichten. Als die Pläne bekannt wurden, befürchtete der Schützenverein – der im Untergeschoss seine Sporträume hat – seine Sportstätte zu verlieren. So versuchte der Schützenverein, "zusätzliche Raumansprüche über politische Einflussnahme durchzusetzen", so Damaschke. Das Gerücht der SVN wolle die Schützen aus dem Gebäude vertreiben "war nie der Fall", stellt Damaschke klar. Das Gerücht führte dazu, dass mit gewissem Misstrauen dem SVN gegenüber das Sportkindergartenprojekt auf das Erdgeschoss beschränkt werden sollte. Die Stadtratsvorlage zur Erbpachtsregelung war im Zuge dessen für Dezember 2018 vorgesehen. Sie wurde vom Bildungsreferat auf Eis gelegt. "Mehrmals wurde nachgewiesen, dass eine räumliche Trennung von Schützen- und Kindergartenbereich gegeben ist und dass allein im EG-Bereich aufgrund der Bauraumbeschränkung kein wirtschaftlicher Betrieb möglich ist", versichert Damaschke. "Anstatt gleich städtische Fachleute einzubeziehen, wurde nur versucht, sportpolitisch den Interessen der Schützen mehr Gewicht zuzugestehen als dem Vorhaben, einen Sportkindergarten zu errichten", beklagt Damaschke. Eine alternative Nutzung für das Erdgeschoss wurde zudem auch nicht dem SVN unterbreitet. "Für uns kommt auch keine andere Nutzung in Frage als einen Sportkindergarten. Die Sporthalle un die Sportflächen der Anlage bieten ideale Möglichkeiten. Für uns kommt kauch nicht in Frage, ein Gebäude in Erbpacht zu übernehmen, von dem der SVN keinen sportlichen Nutzen hat. Wir sind ein Sportverein und keine Hausverwaltung" stellt Damaschke klar. Allerdings kann der SVN zuversichtlich sein. Mitte Februar wird es einen Ortstermin mit Bürgermeisterin Christine Strobl und allen Beteiligten geben. ar