Immer wieder finden Versuche politischer Parteien und Gruppierungen statt, die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ für politische Zwecke zu missbrauchen, die dem ursprünglichen, historischen Anliegen diametral entgegenstehen. Um ein engagiertes Zeichen gegen diese Form von Geschichtsrevisionismus zu setzen, richtet die Feierwerk Südpolstation bis zum 26. Mai die Wanderausstellung „Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler 1942/1943“ aus, die ihr von der Weiße Rose Stiftung e.V. zur Verfügung gestellt wird.
Die „Weiße Rose“ ist heute die wohl bekannteste Widerstandsgruppe des Dritten Reichs. Kern der Gruppe waren die Geschwister Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Willi Graf, Alexander Schmorell und Professor Kurt Huber. Zwischen 1942 und 1943 verbreitete die Gruppe sechs Flugblätter, in denen sie zum Widerstand gegen das NS-Regime aufrief. Sophie Scholl, ihr Bruder Hans Scholl und Christoph Probst wurden am 18. Februar 1943 verhaftet und vier Tage später in München/Stadelheim, also unweit von Neuperlach Süd, hingerichtet. Die örtliche Nähe der historischen Schauplätze sowie das jugendliche Alter vieler Akteure der „Weißen Rose“ machen dieses tragische Kapitel der NS-Diktatur gerade für Jugendliche heute noch besonders greifbar.
In der Ausstellung zur „Weißen Rose“ finden sich Texte von Zeitzeugen und Familienangehörigen von Mitgliedern der Weißen Rose. Bereits seit Anfang der 1990er Jahre wird die Ausstellung von der Weiße Rose Stiftung im In- und Ausland verliehen. 47 Text- und Bildtafeln beschreiben die Entstehungsgeschichte der „Weißen Rose“, ihre Widerstandsaktionen, die Verbindungen zu anderen Oppositionellen sowie ihre Zerschlagung durch die NS- Justiz.
Die Feierwerk Südpolstation möchte mit der Ausstellung, die im Foyer des Jugendtreffs PC Pool zu sehen sein wird, aufklären, Geschichtsbewusstsein fördern und informieren. Sie hofft auf zahlreiche Besucher und anregende Gespräche. Während der Öffnungszeiten kann die Ausstellung ohne Voranmeldung von Interessent*innen jedes Alters jederzeit gerne besucht werden. Bei Gruppen und Schulklassen wird um Anmeldung gebeten.
Für Schulklassen besteht zudem das kostenlose Angebot, im hauseigenen Kino der Feierwerk Südpolstation begleitend zur Ausstellung aus drei Filmen zum Thema („Die Widerständigen. Zeugen der Weißen Rose“, „Katastrophe und Neubeginn“ und „Sophie Scholl – Die letzten Tage“) zu wählen und anschließend gemeinsam zu diskutieren.
Die Wanderausstellung „Weiße Rose. Der Widerstand von Studenten gegen Hitler 1942/1943“ in der Feierwerk Südpolstation (Gustav-Heinemann-Ring 19) kann noch bis zum 26. Mai, immer dienstags bis samstags von 14.30 bis 18.00 Uhr besucht werden. Eine Finissage mit der Vorsitzenden der Weißen Rose Stiftung Dr. Hildegard Kronawitter findet am Freitag, 24. Mai um 15.00 Uhr in der Südpolstation statt.
Anmeldung für Gruppen/Schulklassen sowie zur Nutzung des Kinoangebots an bei Andreas Albrecht unter Tel. 089/460 88 604 oder E-Mail andreas.albrecht@feierwerk.de