Viele Gäste drinnen bei den Medien und draußen im Biergarten: Kürzlich feierte Neubibergs Gemeindebücherei ihr 50. Gründungsjubiläum. Gefeiert wurde das stolze Wiegenfest allerdings nicht am „Stammsitz im Haus für Weiterbildung (HfW), sondern im Ausweichquartier am Neubiberger Bahnhofsplatz. Erst Ende des Jahres und nach dem Abschluss des umfangreichen Sanierungsmarathons geht es wieder an die seit 1980 angestammte Stätte am Rathausplatz zurück. Anfang 2020 sollen dann dort den Leserinnen und Lesern umfangreiche, erweiterte Räumlichkeiten und ein erweitertes Angebot zur Verfügung stehen.
Die herrliche Geburtstagstorte freilich wurde noch am Interimsstandort angeschnitten. Was der guten Laune am Festtag mit tollem Programm und einigen hundert Gästen nichts anhaben konnte. Schließlich hat die Welt der Bücher und Medien vor Ort im vergangenen halben Jahrhundert eine rasante Erfolgsreise zurückgelegt. „Ich kann mich nur immer wieder freuen und wundern, was hier entstanden ist. Maria Schindler ist so etwas wie die Gründer-Mutter der Neubiberger Gemeindebibliothek. „Angefangen hat alles mit 2.000 Büchern und zehn Zeitschriften, erzählt die Diplom-Biblithekarin, die als „Mädchen für alles nach ihrer Ausbildung die Neubiberger Bücher-Leihe so richtig an den Start brachte. Seit den Anfangstagen auf 120 Quadratmetern an der Hauptstraße 12 ist in der Tat ist viel passiert. Heute haben die Lesefreunde Zugriff auf bis zu 50.000 Medien. Neben etwa 30.000 klassischen Büchern sowie CDs, DVDs und Zeitschriften verfügt die Bibliothek auch über 20.000 sogenannte E-Medien wie E-Books, E-Videos, E-Papers und E-Audios. Wichtige Entwicklungen absolvierte die Bibliothek im Laufe ihrer 50jährigen Historie sehr erfolgreich. Besonders die Umstellung der Katalog- und Entleiheverwaltung auf EDV zwischen 1989 und 1990 war ein Meilenstein. Ein weiterer folgte 2012, als sich die Neubiberger Gemeindebibliothek mit acht weiteren Einrichtungen ihrer Art zur „Digitalen Bibliothek Oberbayern zusammenschloss. Im gleichen Jahr widerfuhr der Bibliothek zudem mit dem EoN-Kinderbibliothekspreis eine besondere Ehre.
Die thematische, inhaltliche Bandbreite ist mittlerweile riesig. Romane, Biografien, Länderporträts, Lexika oder Reiseführer gibt’s zwischen zwei Buchdeckeln oder in der elektronischen Variante. Auch für Kinder und Jugendliche steht ein großes Sortiment zur Verfügung. Wenn sie am Feier-Sonntag nicht gerade dem Zauberer lauschten oder nach einem Tortenstück mit einer aus Marzipan gestalteten Raupe-Nimmersatt-Illustration lechzten, wurde in den Leselandschaften nach Herzenslust ganz traditionell in Bilderbüchern und Jugendromanen geschmökert oder mit Figuren aus der derzeit hoch angesagten Tonie-Box Musiktitel abgespielt. Dazu begeisterte der Magier Michael Fasioglu die Großen und die kleineren Gäste, am Glücksrad wurden tolle Sachpreise erdreht und zahlreiche Bastel- und Mitmachaktionen des Teams lockten. Neben ihrer Funktion als ein zentraler Treffpunkt für Bildung und Kultur im Ort bereitete die Gemeindebücherei am eigenen Geburtstag den Gästen auch viel Freude. Und die sahnige, ein Meter hohe Festtagstorte mit viel Marzipan und süßen wundervoll illustrierten Figuren und Zeitreisenmomenten gab es obendrauf.
Wer viel bietet, der braucht auch viel Platz. Seit 2018 sind die Interims-Räumlichkeiten am Bahnhofsplatz 3 bezogen – aber Ende des kommenden Jahres soll Schluss sein vor Ort. Im Haus für Weiterbildung stehen den Besuchern und Lesern nach aktuellen Planungen spätesten ab Anfang 2020 erweiterte Räumlichkeiten zur Verfügung. „Wir werden dann das gesamte Erdgeschoß für uns zur Verfügung haben, freut sich die stellvertretende Leiterin des Hauses, Nina Hippmann. Während man am Rathausplatz früher Raum mit der VHS teilen musste, hat die Gemeindebibliothek dieses Areal bald für sich allein. Der gewonnene Raum soll sinnvoll genutzt werden. Neben einem Lesecafe soll auch eine neue, erweiterte Kinderecke entstehen. Die Bibliothek als attraktiver Aufenthaltsort und Begegnungsstätte für alt und jung wird so noch aufgewertet. Auch die Jugendlichen, meist nicht das lese- und literaturfreudigste „Klientel, haben Hippmann und ihr Team längst entschlossen fokussiert. "Es gibt sehr gute Jugendliteratur, da sind wir bei der Anschaffung schnell dran, um auch die Nachfrage des jüngeren Publikums befriedigen zu können. Die Leihezahlen der jüngeren Vergangenheit geben dem Team vor Ort recht. Im vergangengen Jahr wurde eine klare Steigerung bei den Ausleihen im Bereich der Jugendliteratur erzielt. Auch so ein wichtiger Meilenstein aus 50 Jahren erfolgreicher Geschichte der Gemeindebibliothek Neubiberg. RedN