Veröffentlicht am 06.11.2020 12:01

Von Angesicht zu Angesicht

Menu kam dank einer prägenden transvisuellen Erfahrung zur Malerei. (Foto: VA)
Menu kam dank einer prägenden transvisuellen Erfahrung zur Malerei. (Foto: VA)
Menu kam dank einer prägenden transvisuellen Erfahrung zur Malerei. (Foto: VA)
Menu kam dank einer prägenden transvisuellen Erfahrung zur Malerei. (Foto: VA)
Menu kam dank einer prägenden transvisuellen Erfahrung zur Malerei. (Foto: VA)

Menu Werdin zeigt in der Mohr-Villa, Situlistraße 75, von 8. November bis 1. Dezember Gesichter, genauer Frauengesichter, in der Mohr-Villa. Es sind fiktive Porträts, keine Abbildungen realer Personen. Die Gesichter brauchen Zeit für die Betrachtung und mit der Zeit beginnen sie zu sprechen, wenn man sich auf sie einlässt. Sie blicken die Betrachtenden an und suchen den Kontakt zu ihnen. Bild und Betrachtende treten so in Kommunikation.

Die Frauengesichter spiegeln dabei seelische Grundstrukturen, Rollenmuster sowie verschiedenste Facetten von Weiblichkeit wider, als möchte die Künstlerin sagen: „Schau, das bin ich, und das bin ich auch und noch viel mehr“. Der Hintergrund ist bei Werdins Werken oft diffus, unbestimmt, fast körperlos gestaltet, wodurch die Intensität der Figuren verstärkt wird.
Werdins Bilder widerstreben dem Lauten, Grellen und Schrillen in unserer modernen Welt – sie sind still und verhalten und nehmen den Betrachtenden in ihre Mitte. Sie haben eine eigene Aura, die die Betrachter umhüllt und so einen neuen Bedeutungsraum neben oder fast außerhalb unserer alltäglichen Welt schaffen. Werdins Kunst ist zutiefst human, ihre Bilder haben einen fast mythischen Charakter, der letzten Endes das Archetypische hinter sich lässt und nur noch reiner Seelenausdruck ist.

Nach dem Studium der darstellenden Künste und der Literatur mit anschließenden Engagements an Theatern kam Menu Werdin durch eine prägende transvisuelle Erfahrung zur Malerei. Nach Studien an einer Kunstschule und bei freischaffenden Kunstschaffenden entwickelte sie ihren eigenen Stil, den sie als transvisuell bezeichnet. Das Interessante an Werdins Arbeiten ist das Zusammenfließen verschiedener Kunstrichtungen. Auch ihre Erfahrungen in der Schauspielerei spiegeln sich in ihren Portraits wider. Sie erzählen Geschichten in ausdrucksstarker Farbgestaltung und zum Teil abstrahierender Formgebung. Ihr künstlerisches Schaffen ist geprägt von ihrer starken Beziehung zur Natur, weiten Reisen und auch Krisenerfahrungen. Ihre Werke gewähren einen Blick hinter die Kulissen des Lebens und öffnen die Sicht auf grundlegende Elemente menschlicher Existenz, wie die Sehnsucht nach Liebe, Frieden und Geborgenheit und das Sich-Wiederfinden in einer transzendenten Wahrheit.
Eintritt frei. Info: Menu Werdin, www.art-menu.de

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