Veröffentlicht am 06.11.2020 08:19

Spielaktion findet STADT

Eine Stadt von Kindern für Kinder, das ist Mini-München, die Ferienaktion der Stadt München, die heuer ihren 40. Geburtstag feiert. (Foto: MiniMünchen)
Eine Stadt von Kindern für Kinder, das ist Mini-München, die Ferienaktion der Stadt München, die heuer ihren 40. Geburtstag feiert. (Foto: MiniMünchen)
Eine Stadt von Kindern für Kinder, das ist Mini-München, die Ferienaktion der Stadt München, die heuer ihren 40. Geburtstag feiert. (Foto: MiniMünchen)
Eine Stadt von Kindern für Kinder, das ist Mini-München, die Ferienaktion der Stadt München, die heuer ihren 40. Geburtstag feiert. (Foto: MiniMünchen)
Eine Stadt von Kindern für Kinder, das ist Mini-München, die Ferienaktion der Stadt München, die heuer ihren 40. Geburtstag feiert. (Foto: MiniMünchen)

Wer jemals den Wunsch gehegt hat, dass eine Straße nach ihm benannt werden sollte, hat nun die beste Gelegenheit dazu. Dafür muss man keine großen Heldentaten erbringen, neue Länder entdecken oder weltberühmte Gedichte schreiben, es reicht ein großzügige Spende an Mini-München, dem Ferien-Programm der Stadt München, das in diesem Jahr seinen 40. Geburtstag feiert. Allerdings anders, als ursprünglich geplant, wie Joscha Thiele von Mini-München berichtet. "Wir sind sehr erleichtert, dass wir Mini-München überhaupt veranstalten können. Am Anfang der Pandemie hat niemand sagen können, wie sich die Sache entwickelt", so Joscha Thiele weiter. Klar war den Planern und Organisatoren von Mini-München aber schnell, dass die alten Strukturen so nicht funktionieren werden. So hat sich angesichts Corona die beliebte Spielstadt für Kinder und Jugendliche zu ihrem 40. Jubiläum neu erfunden. Statt an einem zentralen Ort wird es nun gleich an 40 Orten in München Spielstätten geben, um so die geforderten Abstandsregelungen durchsetzen zu können. Zuzüglich zu den 40 Spielorten wird es in jedem Stadtteil ein zentralen Treffpunkt geben. Im Norden treffen sich die Kinder unter anderem im Olympiapark, in der Mohr- und Seidlvilla, im Zentrum von München wird ein Teil des Rathauses umfunktioniert und auch der Gasteig wird zum Spielort. Daneben wird auch im Ostpark etwas geboten sein und auch im Stadtmuseum, um nur einen kleinen Teil der Treffpunkte zu nennen. Dennoch werden es nur rund halb so viele Kinder sein, die sich zum gemeinsamen Erleben treffen können als sonst. Statt der üblichen 2.000 Kinder werden es täglich also nur 1.000 Kinder sein können, die hier ihre Ferien verbringen.
Zum Ablauf: Vom 27. Juli bis zum 14. August, können Kinder und Jugendliche zwischen 7 und 15 Jahren wieder in Mini-München arbeiten, studieren, flanieren, ein Geschäft gründen, ihren eigenen Stadtrat wählen und vieles mehr. Was bleibt: Die Aktion wird für alle Kinder weiterhin kostenlos sein, denn Ferienspaß soll für alle Kinder möglich sein. Auch Reservierungen wird es keine geben, allerdings werden an manchen Spielorten bereits für den nächsten Tag "Arbeitserlaubnisse" ausgestellt. Die Planungen hierzu sind noch nicht ganz abgeschlossen, sollen aber in den nächsten Tagen fertig gestellt werden.

"Durch die Corona-Pandemie sind uns viele Sponsoren abgesprungen, deshalb brauchen wir dringend weitere Unterstützung. Auch kleine Beträge helfen uns weiter", betont Joscha Thiele. Wer spenden möchte, findet weitere Infos unter www.mini-muenchen.info oder unter der E-Mail: info@kulturundspielraum.de
Die Münchner Wochenanzeiger unterstützen Mini-München schon seit Jahren und halten daran auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten fest, denn auch wir vom Münchner Wochenanzeiger sind der Meinung, dass dieses Geld, das dazu dient, Kindern fröhliche und lehrreiche Sommerferien zu bescheren, hervorragend angelegt ist.
Zur Historie: 1979, im „UN-Jahr des Kindes“, hat Mini-München zum ersten Mal stattgefunden. Generationen von Münchner Kindern und Jugendlichen haben sich seitdem in Mini-München einbürgern lassen. Für viele ist es alle zwei Jahre ein Höhepunkt des Sommers. Das kulturpädagogische Modellprojekt ist mehrfach ausgezeichnet worden und hat bundesweit wie international hunderte ähnliche Spielstädte inspiriert. Die Vorbereitungen für die 20. Ausgabe der Spielstadt Mini-München und die Feier des 40-jährigen Jubiläums liefen seit Monaten. Nun, da eine Großveranstaltung mit tausenden Mitspieler*innen in diesem Sommer nicht in Frage kommt, wird das bewährte Konzept umgekrempelt: Die Betriebe und Einrichtungen der Spielstadt, die üblicherweise in einer Halle als Stadt inszeniert werden, verteilen sich auf vier Stadtteilzentren in Ost, West, Nord und dem Stadtzentrum. Gespielt wird in Jugendeinrichtungen, in Parks und an authentischen städtischen Funktionsorten, die von den Kindern übernommen werden: Museen, Geschäfte, sogar das Rathaus. Mindestens 500 Kinder und Jugendliche können so in Mini-München täglich Arbeit finden, studieren und Zeit verbringen – und rücken dabei mehr noch als in vergangenen Jahren ins Bild der großen Stadt. Telefonleitungen, Lieferdienste und eine neue Online-Plattform, deren Entwicklung derzeit von einer Gruppe talentierter Mini-Münchner Jugendlicher vorangetrieben wird, vernetzen die Stadtteile und dezentralen Betriebe.
Kindern die Stadt als Lernraum zu eröffnen und ihnen eine eigene Öffentlichkeit zu ermöglichen ist seit 40 Jahren ein pädagogisches Kernanliegen der Spielstadt. „Nach den drastischen Einschnitten der letzten Monate, gerade im Leben von Kindern, braucht es Mini-München nötiger denn je“, ist Gerd Grüneisl, Kunsterzieher und Mitgründer der Spielstadt, überzeugt. „Also freuen wir uns, die Herausforderung anzunehmen und Mini-München neu zu erfinden.“ Unterstützt werden die Organisator*innen dabei von der Stadt München und vielen Partnern. Das Spiel beginnt mit den Sommerferien. Interessierte Kinder können sich schon im Vorfeld an den Planungen und Vorbereitungen beteiligen. Alle Informationen finden sich auf www.mini-muenchen.info.
Mini-München wird von Kultur & Spielraum e.V. im Auftrag des Sozialreferats / Stadtjugendamts durchgeführt. www.mini-muenchen.info hw/mm

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