Die Spielstadt Mini-München ist zu Ende. Mehr als 12.000 Kinder haben die erste dezentral organisierte Spielstadt drei Wochen lang mit Leben und Ideen gefüllt. In 100 Betrieben an 40 Orten in München haben sie dabei über 300.000 MiMü erwirtschaftet, studiert, Häuser gebaut, Reisen unternommen und vieles mehr. Marion Schäfer vom Veranstalter zieht ein posives Fazit: “Mini- München findet STADT wurde sehr gut angenommen – mit Schlangen vor den Spielorten bot sich vom ersten Tag an ein gewohntes Bild, auch wenn die Abstände in diesem Jahr größer waren. Die Kinder signalisieren uns immer wieder, wie wichtig sie es finden, dass ihre Spielstadt trotz Corona stattgefunden hat. Nachdem sie ihre Freundinnen und Freunde im Frühjahr eine sehr lange Zeit nicht mehr sehen konnten, war das in den Ferien eine Gelegenheit andere Kinder zu treffen, mit Freund*innen gemeinsame Aktionen zu planen und in der ganzen Stadt zu spielen. Mit der besonderen Situation sind die Kinder sehr verantwortungsvoll umgegangen und haben dabei mitgeholfen, die erforderlichen Hygieneregeln einzuhalten.”
Am vergangenen Freitag verabschiedeten sich die Mini-Münchner*innen von “ihrer” Stadt: Kinder aus allen Stadtteilen und Betrieben der Spielstadt kamen am Marienplatz zusammen. Unter dem Motto „Mini-München – das ist unsere Stadt!“ ging es um die Erlebnisse und Ereignisse aus den letzten drei Wochen und einen Ausblick auf die Zeit danach. Mini-München findet alle zwei Jahre in den Sommerferien statt.
Aus der Not eine Tugend gemacht, das hatte die Spielstadt München gemeinsam mit ihren Partnern, um auch in Zeiten der Corona-Pandemie Mini-München, das beliebte Ferienprogramm der Stadt München, stattfinden lassen zu können. Das war bei Ausbruch der Pandemie Anfang des Jahres alles andere als sicher, wie bei einer Pressekonferenz Joscha Thiele von Kultur & Spielraum e.V. München versicherte.
Klar war, dass in der bisherigen gewohnten Form Mini-München würde nicht abgehalten werden können. Bisher fand Mini-München an einem zentralen Ort in der Stadt statt. In Vor-Corona-Zeiten wurde diese von über 1.000 Kindern täglich besucht und bespielt. Dass das in diesem Jahr so nicht funktionieren kann, war den Verantwortlichen schnell klar, deshalb wurden anstelle eines zentralen Spielortes gleich 40 über das ganze Stadtgebiet verteilt ins Programm aufgenommen. Zuzüglich zu den 40 Spielorten gab es in jedem der vier zentralen Stadtteile (Ost, West, Mitte und Nord) einen Treffpunkt.
Im Norden der Stadt trafen sich die Kinder unter anderem im Olympiapark, in der Mohr- und Seidlvilla, im Zentrum von München wurde ein Teil des Rathauses umfunktioniert und auch der Gasteig wurde zum Spielort. Daneben war auch im Ostpark etwas geboten und auch im Stadtmuseum, um nur einen kleinen Teil der gewählten Treffpunkte zu nennen.
Zur Historie: 1979, im „UN-Jahr des Kindes“, hat Mini-München zum ersten Mal stattgefunden. Generationen von Münchner Kindern und Jugendlichen haben sich seitdem in Mini-München einbürgern lassen. Für viele ist es alle zwei Jahre ein Höhepunkt des Sommers. Das kulturpädagogische Modellprojekt ist mehrfach ausgezeichnet worden und hat bundesweit wie international hunderte ähnliche Spielstädte inspiriert. Im Jubiläumsjahr gab es aber auch trotz vieler Turbulenzen gleich zwei Überraschungen in Buchform. Für die Kinder gab es ein Mitmach-Buch mit Gutscheinen und Spieltipps, für die erwachsenen Leser wurde Anfang August ein Buch über das pädagogische Phänomen "Mini-München" herausgebracht, das käuflich zu erwerben ist.