Veröffentlicht am 01.04.2010 00:00

München · Albrecht Ackerland über Tunnel-Ideen

Ich brauch ja das Auto wirklich selten in dieser Stadt. Zum Viktualienmarkt komme ich jetzt endlich wieder mit dem Radl, in den vergangenen düster-saukalten Monaten war's eben die Tram, den Weg von der Fraunhoferstraße schafft man auch bei Eisregen, so man denn unbedingt zum Markt muss, was ohnehin nicht vorkommt, wann braucht der Münchner schon unbedingt den Viktualienmarkt. Bei schönem Wetter, klar! Mal an einem Samstag auf eine einzelne Auster.

Oder auf eine Maß in den Biergarten, der eine seltsame Verbindung darstellt aus urmünchnerisch und brutaltouristisch. Mit dem Auto zum Vikmarkt? Mir gangst! Am besten noch an einem Samstag, dann wenn ich typischerweise dort hin will und wenn gleichzeitig typischerweise der Herr aus Rosenheim oder die Dame aus Ebersberg in die Stadt fährt. Mit dem Auto. Bis mitten rein.

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Dann ziehe ich es auch schnell vor, in den Englischen Garten zu gehen, der mich eigentlich viel zu selten als Gast bekommt. Ein schönes Platzerl. Vorne sagt sich der Münchner und der Tourist „Guten Tag!“, in der Mitte, Chinaturmbiergarten, sagt der Tourist „Ist da noch frei?“ und der Münchner sagt „Ja, scho', könnt aber sein, dass glei' no' wer kommt!“. Und weiter hinten: sagen sich Fuchs und Has' „Gute Nacht.“.

Das freut den Münchner dann wieder, dass da so wenig los ist, und Münchner gibt’s ja viele, so ist am Ende doch wieder was los. Aber es bleibt die ewige Scheide: der Isarring. Wie ein herzloses Messer zerschneidet er unser schönstes, größtes Grün, was die Verwandtschaft aus Rosenheim und Ebersberg freuen mag, weil sie für einen Spaziergang direkt bei der Hirschau parken kann und ist dann schon fast mittenhintendrin. Mich ärgert's. Schon lang.

Da kommt's mir gerade recht, dass diese alte Idee wieder aufköchelt: Den Isarring untertunneln. Der ganze Ring gehört untertunnelt, und dieses Vorhaben ist ja schon recht gut fortgeschritten, auch wenn ich die Menschen, die da am Luise-Kiesselbach-Platz wohnen, zurzeit nun wirklich nicht beneide. Aber in ein paar Jahren haben die dafür ein Sendling – zum neidisch werden.

Das wird dort womöglich so ruhig, dass sich Fuchs und Has' dort hin verziehen, weil zum Gutnachtsagen taugt der Englische Garten dann womöglich nicht mehr.

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