Das Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune", das 2016 an den Start ging, war ursprünglich nur für vier Kommunen im Landkreis ausgelegt. Nach dem großen Interesse aus dem Landkreis hatte der Kreistag damals aber beschlossen, die Projektgruppe auf insgesamt neun Kommunen zu erweitern und diese mit jeweils 4.500 Euro zu fördern. Der Erfolg der letzten beiden Jahre hat die beteiligten Kommunen darin bestärkt, ihr Engagement auch in den kommenden Jahren weiter aufrechtzuerhalten und das Modellprojekt weiterzuführen. Zahlreiche Ideen sind schon gefunden und Maßnahmen entwickelt worden. So wurden nun die teilnehmenden Kommunen mit einer Urkunde für ihr Engagement ausgezeichnet. Voller Freude konnten deshalb nun Claudia Schreiber und Renate Färber von der Gemeinde Aschheim und Kirchheims Bürgermeister Maximilian Böltl sowie die Seniorenbeauftragte der Gemeinde Kirchheim, Dagmar Morgenroth, von Landrat Christoph Göbel kürzlich eine Ehrenurkunde in Empfang nehmen, die die Gemeinden Aschheim und Kirchheim für ihren besonderen Einsatz für demenziell erkrankte Menschen auszeichnet. Damit gehören Aschheim und Kirchheim zu den genannten neun Kommunen, die sich seit Herbst 2016 besonders dem Thema Demenz gewidmet haben. Alle neun Landkreiskommunen haben sich an dem Modellprojekt "Demenzfreundliche Kommune" beteiligt, wie Landrat Christoph Göbel bei der Festansprache betonte. Keine Selbstverständlichkeit sei dieses Engagement, denn schließlich gehöre dies nicht zum Spektrum der Pflichtaufgaben einer Kommune. Je mehr man sich mit dem Thema Demenz beschäftige, umso mehr müsse man feststellen, so der Landrat, dass die Erkrankung viele Gesichter und Ausformungen habe. Die Antworten, die die neun Kommunen in diesem Zeitraum für die mannigfaltigen Aufgaben, die eine demenzielle Erkrankung mit sich bringe, gefunden hätten, seien sehr unterschiedlich ausgefallen, alle aber mit dem Ziel, das Angebot für an Demenz Erkrankte und deren Angehörige zu verbessern, so Göbel weiter. In Kirchheim wurde beispielsweise unter anderem das Café Malta ins Leben gerufen, das immer montags in den Räumen des Collegiums 2000 in der Räterstraße 21 von 14 bis 17 Uhr einen Ort der Begegnung für Menschen mit Demenz geschaffen hat. Eine Anmeldung unter Tel. 945673035 ist nötig. Auch eine Demenz-Sprechstunde wurde ins Leben gerufen, bei der man zu allen Themen rund und die Erkrankung beraten und informiert wird. Sie findet abwechselnd in den Räumen der Nachbarschaftshilfe, Heimstettner Str. 4, Tel. 9030759 oder im Büro der Seniorenbeauftragten, Münchner Str. 1, Tel. 90909-5110 statt. In Aschheim wurde unter anderem eine Demenz-Sprechstunde bei der Caritas ins Leben gerufen. Diese Demenzsprechstunde für Betroffene und deren Angehörige findet jeden dritten Dienstag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr, derzeit im VHS Gebäude, Sternstraße 5, 2. OG, Aschheim (1. OG, kleiner Saal) statt. Eine vorherige Anmeldung wird erbeten. Darüber hinaus hat die Gemeinde Aschheim, neben zahlreichen anderen Aktivitäten einen eigenen Seniorenratgeber herausgegeben, um alle wichtigen Anlaufstellen für Senioren zusammenzufassen.
Kompetenter Ansprechpartner in Sachen Demenzerkrankungen ist neben der jeweiligen Gemeinde für alle Landkreisgemeinden die Alzheimer Gesellschaft Landkreis München. Sie berät bei ihrer Arbeit Angehörige, Selbsthilfegruppen aber auch Vereine. „Wir gehen davon aus, dass landkreisweit etwa 5.700 Menschen von Demenz betroffen sind, die Tendenz ist steigend“, so Jürgen Hoerner, der Vorsitzende der AGLMS.
Weitere Informationen zu den Angeboten der Alzheimer Gesellschaft bekommt man zu den Öffnungszeiten: Mo bis Fr von 10 bis 16 Uhr. Beratungen finden immer mittwochs von 9 bis 12 Uhr und von 17 Uhr bis 19 Uhr statt. Zu erreichen ist die Geschäftsstelle in Unterhaching, Hauptstraße 42 unter Tel. 6605 9222 oder im Internet unter www.aglms.de