Am Samstag, 23. November, bietet die KBW um 14.30 Uhr eine Exkursion zum Lebensbornheim in Steinhöring. Der Vortrag mit Rundgang findet im Rahmen der Wochen der Toleranz statt, die Referent*in ist Anna Bräsel.
Kaum ein Aspekt der menschenverachtenden Herrschaft des Nationalsozialismus zog - und zieht - größere Aufmerksamkeit auf sich als die Geschichte der SS-Organisation „Lebensborn“. In einer Mischung aus seriösem Aufklärungswillen und Faszination ob der völkischen Utopien, für die Himmlers Projekt „Lebensborn“ steht, beschäftigen sich seit nunmehr fünfzig Jahren historische Forschung, Populärwissenschaft und Erinnerungskultur. Untergegangen ist er mit dem Totalitarismus in Deutschland; gleichwohl endet die institutionelle Geschichte des SS-Vereins nicht im Frühjahr 1945. US-amerikanische Truppen fanden im letzten Stützpunkt des „Lebensborn“ in Steinhöring mehr als 150 Kinder vor, die versorgt werden mussten. Vormundschaften, die die Organisation übernommen hatte, mussten weitergeführt werden. Schließlich waren für die minderjährigen Schützlinge Vermögenswerte angesammelt worden. Betraut mit der Aufgabe, das Erbe des „Lebensborn“ zu verwalten, wurden zwei Wohlfahrtsverbände, die sich weltanschaulich in absolutem Gegensatz zum Nationalsozialismus positioniert hatten: Der Caritasverband sowie die Katholische Jugendfürsorge der Erzdiözese München und Freising.
Der Veranstaltungsort ist in Steinhöring, Einrichtungsverbund, Treffpunkt: Mehrzweckhalle, Münchener Str. 39. Eine Anmeldung ist erforderlich und erfolgt über den Einrichtungsverbund Steinhöring per E-Mail: g.ros@kjf-muenchen.de