Das Hygieneverhalten der Menschen in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren weiter verbessert. Dies ist das zentrale Ergebnis der neuesten Bevölkerungsbefragung „Infektionsschutz durch Hygiene – Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung“ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Im Vergleich mit den vorherigen Befragungen seit 2012 zeigt die Studie, dass Hygienemaßnahmen im Alltag für immer wichtiger gehalten werden.
„Händewaschen ist eine einfache, aber effektive Maßnahme, um sich und andere vor Infektionen zu schützen. Die BZgA wird auch weiterhin die Aufklärung über Hygiene im Alltag stärken, denn jeder von uns kann zur Gesundheit der Gemeinschaft beitragen. Insbesondere nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie ist das Bewusstsein für Hygiene gestiegen. Wir werden uns auch in Zukunft dafür einsetzen, dieses Wissen aktiv in den Alltag der Bevölkerung zu integrieren – durch qualitätsgesicherte Informationen zu Hygiene und Impfungen”, betont Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA.
Für die aktuelle Erhebung zum Infektionsschutz wurden 4.001 Bürgerinnen und Bürger im Alter von 16 bis 85 Jahren befragt. Wichtiges Ergebnis der Studie ist die wachsende Überzeugung der Bevölkerung, dass Händewaschen eine wirksame Maßnahme zur Verhinderung von Infektionen darstellt.
96 Prozent der Befragten halten Händewaschen für eine hilfreiche Maßnahme, wobei der Anteil derjenigen, die nach eigenen Angaben die empfohlene Mindestdauer von 20 Sekunden einhalten, deutlich gestiegen ist (2023: 63 Prozent, 2012: 36 Prozent).
Auch gestiegen ist der Anteil derjenigen, die sich nach dem Kontakt mit Personen mit ansteckenden Krankheiten immer die Hände waschen (2023: 78 Prozent, 2012: 68 Prozent).
Eine Zunahme gibt es zudem bei denjenigen, die sich vor dem Besuch gesundheitlich geschwächter Personen immer die Hände waschen (2023: 66 Prozent, 2012: 47 Prozent).
Die Nutzung von Seife oder Waschlotion ist nahezu flächendeckend verbreitet und hat sich seit Beginn der Befragung noch leicht erhöht (2023: 92 Prozent, 2012: 87 Prozent).
Das Bewusstsein der Bevölkerung für die Einhaltung von Hygienemaßnahmen im Krankheitsfall hat ebenfalls deutlich zugenommen.
Die Mehrheit der Befragten, nämlich 81 Prozent, sieht im Husten oder Niesen in die Ellenbeuge eine wirksame Methode, andere Menschen vor einer Ansteckung zu schützen. 2012 waren es nur 54 Prozent.
Im Zeitvergleich zeigt sich auch ein positiver Trend für das Wissen um das Ansteckungsrisiko durch Eigenberührung im Gesicht, beispielsweise durch Reiben der Augen oder Berühren des Mundes (2023: 49 Prozent, 2012: 30 Prozent).
Der vollständige BZgA-Forschungsbericht „Infektionsschutz durch Hygiene – Einstellungen, Wissen und Verhalten der Allgemeinbevölkerung – Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2023“ steht online unter www.bzga.de.