Leben retten kann jeder!
Zahlen, die beunruhigen: Einer Umfrage des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) nach halten 94 Prozent der Deutschen Blutspenden für wichtig. Tatsächlich spenden gehen bayernweit aber nur rund 7 Prozent - bundesweit sogar nur 3,5 Prozent der Menschen. Und das, obwohl statistisch gesehen jeder Dritte einmal in seinem Leben auf Bluttranfusionen angewiesen ist. Angesichts dieser Zahlen sollte sich jeder kritisch hinterfragen, wann und ob man mal bereit gewesen ist, sich zehn Minuten Zeit für eine Blutspende zu nehmen. Denn Spenden kann eigentlich jeder ab 18 Jahren, der gesund ist und mehr als 50 Kilo wiegt. Und mit einer Blutspende von 500 Milliliter kann man bereits bis zu drei Schwerkranken oder Verletzten helfen oder sogar ihr Leben retten. Allein in Bayern werden täglich 2.000 Blutspenden für Krebspatienten, Unfallopfer oder Menschen mit gravierenden gesundheitlichen Problemen benötigt. Die Menschen für die Blutspende zu motivieren, ist die zentrale Aufgabe des Blutspendedienstes (BSD) des Bayerischen Roten Kreuzes. Eine große Herausforderung. Denn die Zahl der spendenfähigen Bürger wird immer kleiner. Auf Basis der aktuellen Bevölkerungsprognose des Statistischen Landesamtes Bayern wird die Anzahl der 18 bis 72 Jährigen alleine bis 2031 um etwa zwölf Prozent abnehmen.
Der erste Schritt ist die Anmeldung. Dort werden zuerst die persönlichen Daten geprüft. Hierfür werden der Blutspendeausweis (sofern bereits vorhanden) und ein amtlicher Ausweis wie Personalausweis, Reisepass oder Führerschein im Original benötigt. Danach muss ein Fragebogen bezüglich der gesundheitlichen Vorgeschichte ausgefüllt werden. Im zweiten Schritt kommt die ärztliche Untersuchung. Es werden Blutdruck, Puls und Körpertemperatur gemessen. Nach Überprüfung der Kreislauffunktionen wird mit dem Arzt der zuvor ausgefüllte Fragebogen besprochen. Der Arzt entscheidet dann, ob Blut gespendet werden darf. Danach wird der Hämoglobintest durchgeführt. Das Labor ermittelt den Hämoglobingehalt (Blutfarbstoff) des potenziellen Spenders. Bei Erstspendern findet hierbei auch eine erste Blutgruppenbestimmung im Schnelltest statt. Der nächste Schritt ist nun die Blutspende selbst. Das Blutspenden selbst dauert ungefähr zehn Minuten. Der Einstich wird verschlossen. Das entnommene Blut ersetzt der Körper innerhalb weniger Tage. Nach der Spende ist es wichtig, eine Ruhepause einzulegen. Danach sollte der Spender noch etwas essen und reichlich trinken. Als Dankeschön für die Spende erhält man noch ein kleines Geschenk. Spender, die innerhalb von zwölf Monaten viermal und Spenderinnen, die innerhalb von zwölf Monaten dreimal ihr Blut gespendet haben, erhalten einen kostenlosen Gesundheitscheck. Jeder Spender, der einen Erstspender motiviert und zur Blutspende mitbringt, erhält diesen Check ebenfalls. Alle Erstspender erhalten nach einigen Wochen per Post ihren national gültigen Blutspendeausweis, in dem alle wichtigen Daten eingetragen sind (Blutgruppe mit Rhesusfaktor, Rhesusformel und Kellfaktor). Im Landkreis Ebersberg bietet das Bayerische Rote Kreuz auch im Juni wieder Blutspendetermine an:
Freitag, 7. Juni, 15 bis 20 Uhr: Pfarrsaal Glonn, Prof.-Lebsche-Str. 11.
Mittwoch, 12. Juni, 15 bis 20 Uhr: BRK-Haus Ebersberg, Zur Gass 5.
Mittwoch, 26. Juni, 16 bis 20 Uhr ATSV Halle Kirchseeon, Sportplatzweg 7.
