Veröffentlicht am 02.10.2023 16:23

Lichtblick für Senioren


Von red
Lydia Staltner (links), die Gründerin der LichtBlick Seniorenhilfe, mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, die der 63-Jährigen das Bundesverdienstkreuz überreichte. (Foto: StMAS/Schäffler)
Lydia Staltner (links), die Gründerin der LichtBlick Seniorenhilfe, mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, die der 63-Jährigen das Bundesverdienstkreuz überreichte. (Foto: StMAS/Schäffler)
Lydia Staltner (links), die Gründerin der LichtBlick Seniorenhilfe, mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, die der 63-Jährigen das Bundesverdienstkreuz überreichte. (Foto: StMAS/Schäffler)
Lydia Staltner (links), die Gründerin der LichtBlick Seniorenhilfe, mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, die der 63-Jährigen das Bundesverdienstkreuz überreichte. (Foto: StMAS/Schäffler)
Lydia Staltner (links), die Gründerin der LichtBlick Seniorenhilfe, mit der Bayerischen Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, die der 63-Jährigen das Bundesverdienstkreuz überreichte. (Foto: StMAS/Schäffler)

„Mach doch was für Kinder“: Diesen Ratschlag hat Lydia Staltner erhalten, als sie vor 20 Jahren beim Stammtisch erzählte, dass sie bedürftigen Rentner helfen wolle. Doch die Münchnerin hielt an ihrem Plan fest, unterstützt mit ihrem Verein LichtBlick Seniorenhilfe, der seinen Sitz in der Schweigerstraße (Au-Haidhausen) hat, bundesweit mittlerweile über 27.000 arme Senioren. Nun ist ihr Lebenswerk besonders gewürdigt worden: Lydia Staltner wurde für ihren Einsatz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf überreichte Lydia Staltner und fünf weiteren Persönlichkeiten aus dem Freistaat das Verdienstkreuz am Bande – die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. „Sie sind selbst ein Lichtblick geworden für 27.000 Seniorinnen und Senioren“, lobte Ulrike Scharf in ihrer Laudatio. „Seit jeher kämpfen Sie für Menschen, die selbst kaum Kraft haben, sich Gehör zu verschaffen. Sie setzen sich für sie ein – und Sie setzen sich für sie auch durch.“ Die 63 Jahre alte LichtBlick-Gründerin war „völlig überwältigt, dass ich diese Auszeichnung bekomme”, wie Lydia Staltner später erklärte: „Es ist eine große Ehre – und die gebührt vor allem unseren treuen Spendern, Sponsoren und meinem Team. Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen.“

Ein Schlüsselerlebnis brachte die Idee

2003 nahm die Geschichte ihren Anfang. Ein Schlüsselerlebnis brachte die gebürtige Münchnerin dazu, den Verein LichtBlick Seniorenhilfe zu gründen: „Ich habe auf der Straße jeden Tag eine alte Frau gesehen, die im Sommer wie im Winter die gleiche Jacke trug. Irgendwann kam mir: Sie hat nichts anders zum Anziehen“, erinnert sich Staltner: „Ich dachte, da muss ich helfen!“ Als sie damals beim Stammtisch von ihrem Plan erzählt, wird sie belächelt. „Erst haben alle gesagt: Mach‘ doch was für Kinder. Aber ich wollte mich für die alten Menschen einsetzen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, unser schönes Land aufgebaut haben – und jetzt in der Rente nicht über die Runden kommen. Mein Kopf und mein Herz haben gesagt: Das ist dein Thema.“ Lydia Staltner hört auf ihr Bauchgefühl, erzählt jedem, dass sie einen Verein gegen Altersarmut gründen möchte. „Ob sie es hören wollten oder nicht“, sagt die 63-Jährige und lacht. Für sie ein wichtiges Credo: „Wer etwas bewegen will, muss einfach anpacken – keiner weiß, was morgen ist.“

Deutschlandweit über 27.000 Klienten

Ganz klein fängt Lydia Staltner im Jahr 2003 an, unterstützt zunächst etwa 70 bedürftige Rentner in München vor allem mit Sachspenden. Im Laufe der Zeit bitten immer mehr Senioren um Hilfe. Staltner baut ein Netzwerk an Unterstützern und Spendern auf. Der Verein wächst: Ausgehend vom Münchner Büro in der Schweigerstraße 15 eröffnet LichtBlick 2016 ein weiteres Büro in Münster, 2018 eines in Deggendorf. Mittlerweile unterstützt LichtBlick Seniorenhilfe deutschlandweit über 27.000 bedürftige Senioren – und täglich werden es mehr. Ob Lydia Staltner stolz ist auf das, was sie aufgebaut hat? „Nein! Aber ich bin froh, dass ich schon so vielen Menschen helfen konnte.“ Ans Aufhören denkt sie noch lange nicht: „Ich habe zwar keinen eigenen Nachwuchs, aber die über 27.000 Senioren sind wie meine Kinder – an ihnen hängt mein Herz.“

Schnelle und unbürokratische Hilfe

Der Verein begleitet die bedürftigen Rentner ihr Leben lang finanziell, die Unterstützung ist nicht auf eine einmalige Leistung begrenzt. Unterstützt wird, wer über 60 Jahre alt ist, eine deutsche Rente bezieht und Wohngeld oder Grundsicherung im Alter bekommt oder nur knapp über der Bemessungsgrenze für Sozialleistungen liegt. Alle Projekte werden rein aus Spenden finanziert – 2022 hat LichtBlick Seniorenhilfe rund 5,4 Millionen Euro für arme Rentner ausgegeben. Der Verein hilft schnell und unbürokratisch innerhalb nur weniger Tage. Unterstützt werden die Senioren mit Lebensmittelgutscheinen für den selbstbestimmten Einkauf im Supermarkt, finanziellen Soforthilfen für dringend benötige Dinge wie eine neue Brille oder Winterschuhe und monatlichen Patenschaften von 35 Euro für die Erfüllung kleiner Alltagswünsche wie die Tasse Kaffee im Café. Außerdem veranstaltet LichtBlick regelmäßig soziale Aktivitäten, um die Senioren aus der Einsamkeit zu holen.

Spendenkonto

LichtBlick Seniorenhilfe e.V
Stadtsparkasse München
IBAN: DE20 7015 0000 0000 3005 09

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