Der »Lichttaler« ist bei den 250 Kindern und Jugendlichen der »Ghettokids« im Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) München-Nord an der Paulckestraße 10 beliebt. Der »Lichttaler« ist eine imaginäre Währung gegen Armut.
Die fünf- bis 16-jährigen Mädchen und Buben verdienen sich durch gemeinnützige Arbeit diese besondere Art von Geld und können sich dadurch ihre Wünsche erfüllen. Elena arbeitet zum Beispiel im Bildungssupermarkt der Schule, kurz Bilsuma, und verleiht an Mitschüler Bücher aus der Schulbibliothek. Dafür darf die 15-Jährige in den Sommerferien kostenlos nach Griechenland fliegen. Dass sich durch den Lichttaler solche Träume erfüllen, das macht die Münchner Bank möglich. Seit Jahren fördert die Genossenschaftsbank den gemeinnützigen Verein »Ghettokids Soziale Projekte«.
Die Vereinsvorsitzende und Sonderschullehrerin Susanne Korbmacher konnte vergangene Woche einen Scheck in Höhe von 5.000 Euro von Bernhard Link, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Münchner Bank, in Empfang nehmen. »Als Genossenschaftsbank stehen für uns immer die Menschen im Mittelpunkt. Besonders am Herzen liegt uns die Förderung von Kindern und Jugendlichen, sie sind das Potential unserer Gesellschaft«, sagte Link. Elena, Vassili, Aycan und einige andere Mädchen und Buben berichteten von ihrer gemeinnützigen Arbeit.
Vassili verdient sich seine Lichttaler etwa als Helfer bei Umzügen und hat dafür nun ein neues Fahrrad samt Helm und Tacho bekommen. Die zwölfjährige Aycan hat besonders intensiv für die Schule gebüffelt und darf die Jugendkunstakademie besuchen. »Mit dem Projekt Lichttaler möchte ich die Kinder und Jugendlichen zum Geben und Nehmen erziehen«, erläutert Ghettokids-Vorsitzende Susanne Korbmacher das Ziel von Ghettokids, das Mädchen und Buben aus sozial schwachen Verhältnissen in ganz München zugute kommt.
Wally Schmidt