Ehemalige Gegner zu einem schlagkräftigen Team zu vereinen die Initiatoren der Jugendfördergemeinschaft Hofoldinger Forst (JFG) können ab sofort beweisen, dass das funktioniert.
Mit dem Gründungsfest der JFG am vergangenen Wochenende auf dem Gelände des Argeter Fußballvereins fiel der Startschuss zur neuen Zusammenarbeit der Fußballvereine in Arget und Otterfing. Bei besten Wetter feierten die rund 160 Kinder und Jugendlichen samt ihren Eltern mit einem Grillfest und einem ersten freundschaftlichen Turnier ihren neuen gemeinsamen Verein. Auch wenn sie weiterhin Argeter beziehungsweise Otterfinger bleiben, Training und Spiele finden nun unter dem gemeinsamen Dach der JFG statt. Alle A- bis D-Jugend-Spieler und Spielerinnen der beiden, ansonsten weiterhin unabhängigen Vereine, werden automatisch und ohne zusätzliche Beiträge Mitglieder in der gemeinsamen Jugendfördergemeinschaft.
Dass es mit dem neuen Zusammenspiel bestens klappen wird, da ist sich Otterfings Bürgermeister Jakob Eglseder schon mal sicher. »Mit Arget verbindet Otterfing schon lang ein sehr gutes Verhältnis«, so der Rathauschef. Er selbst habe als Jugendlicher regelmäßig mit den Argetern Fußball gespielt. Auch seine Sauerlacher Amtskollegin Barbara Bogner freute sich über die Gründung, denn »Kinder sind unsere Zukunft«, erinnerte sie und würdigte die Anstrengung des Vereins um die Jugendförderung mit einer Urkunde und einer Spende in die Vereinskasse. Zwei Jahre lang haben die Verantwortlichen der beiden Vereine an dem Zusammenschluss gearbeitet, berichtete der frisch gebackene erste Vorstand der JFG Ingo Kindler: »Das war viel Arbeit und eine harte Zeit.« Jetzt ist sein Blick in die Zukunft gerichtet. »Teamgeist« ruft er als Motto für den neuen Verein aus, symbolisiert und für alle sichtbar geworden durch den riesigen von Adidas gestifteten goldenen Fußball »Teamgeist« der prominent am Eingang zum Trainingsgelände steht.
Dass der Zusammenschluss der einzig richtige Weg war, darin sind sich alle einig. Denn vor allem bei den älteren Jugendlichen herrscht bei den kleineren Vereinen regelmäßig Spielerknappheit.
Während die leistungsorientierten Spieler bisher dadurch zu wenig Chancen zum Aufstieg hatten,
mussten auf der anderen Seite auch die Spieler ran, die eigentlich nur zum Spaß kicken wollen. Durch die größeren Mannschaften kommen nun alle auf ihre Kosten. Um die beiden Heimatvereine nicht auszubluten, müssen die Spieler nach dem 18. Lebensjahr für mindestens ein Jahr automatisch in ihren jeweiligen Ursprungsverein zurückkehren.
»Nur so gibt es eine Zukunft für unsere Vereine«, ist sich deshalb auch der zweite Vorsitzende Martin Briegel sicher. »Wir müssen unsere Kräfte gemeinsam in eine Waagschale werfen, dann wird das eine super Geschichte«, spornte auch Schriftführer Rüdiger Mühlhausen die Spieler zu gemeinsamen Höchstleistungen an. Damit die Mannschaften der JFG in Zukunft Bestleistungen erbringen können, wurde als sportlicher Leiter der Jugendtrainer des TSV 1860 München, Janosch Landsberger verpflichtet.
Ihm obliegt die Qualitätssicherung beim Training sowie die Trainerfortbildung, auch als neutrale Instanz bei der Trainereinteilung soll er fungieren. Als äußerliche Zeichen der neuen Gemeinsamkeit stellten die Spielerinnen der B-Jugendmannschaft in einer selbst choreographierten Modenschau die neue Vereins-Trainigsbekleidung vor. Schick in rot und schwarz gehalten, prangt in dicken Lettern der Schriftzug »JFG Hofoldinger Forst« auf dem Rücken der Trikots, Jacken und Anzüge. Auch das neue Logo des Vereins wurde beim Gründungsfest demokratisch aus zwei Entwürfen ausgewählt.
Zur Finanzierung der Ausstattung konnten bereits drei Sponsoren gefunden werden, freute sich Manfred Jarzina, der dritte Vorsitzende der JFG. »Die anderen Gemeinden werden uns beneiden«, da ist er sich sicher. Wenn alles gut läuft, wird die JFG vielleicht schon bald nicht mehr nur aus zwei Vereinen bestehen. Der Name »JFG Hofoldinger Forst« beinhaltet auch die Einladung an die Fußballvereine umliegender Gemeinden sich dem Verein anzuschließen.
Andrea Pietsch