Veröffentlicht am 27.09.2017 00:00

Letzte Öffnung im Jahr 2017


Von red
Der Vorsitzende des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums, Götz von Borries (r.) und  Hans Gosau (l. Mitglied des Vorstandes) freuen sich auf zahlreiche Besucher.	 (Foto: hw)
Der Vorsitzende des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums, Götz von Borries (r.) und Hans Gosau (l. Mitglied des Vorstandes) freuen sich auf zahlreiche Besucher. (Foto: hw)
Der Vorsitzende des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums, Götz von Borries (r.) und Hans Gosau (l. Mitglied des Vorstandes) freuen sich auf zahlreiche Besucher. (Foto: hw)
Der Vorsitzende des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums, Götz von Borries (r.) und Hans Gosau (l. Mitglied des Vorstandes) freuen sich auf zahlreiche Besucher. (Foto: hw)
Der Vorsitzende des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums, Götz von Borries (r.) und Hans Gosau (l. Mitglied des Vorstandes) freuen sich auf zahlreiche Besucher. (Foto: hw)

Am Sonntag, 8. Oktober, öffnet das Argeter Heimatmuseum, der ehemalige Argeter Pfarrhof, vor der langen Winterpause das letzte Mal seine Pforten. Beim sogenannten Kartoffelsonntag wird den Besuchern von 11 bis 18 Uhr wieder jede Menge geboten.

Neben den üblichen Ausstellungen gibt es ein buntes Rahmenprogramm für die Gäste: Vom Kinderprogramm über Verkaufsstände bis hin zur Kunstausstellung im 1. Obergeschoss reicht das breit gefächerte Angebot. Auch für das Wohl der Besucher wird wieder bestens gesorgt und der historische Ofen in der »Kuchl« ordentlich eingeheizt. Auf der Speisekarte stehen nämlich altbayerische Kartoffelgerichte wie Kartoffelzwuller mit Kraut und Fleisch, aber natürlich auch köstliche Ausgezog’ne sowie selbstgebackene Kuchen und Kaffee.

Zu sehen sind im Heimatmuseum unter anderem eine Schuhmacher-Werkstatt, ein historisches Klassenzimmer, eine Bauernstube, ein altes Feuerwehrfahrzeug und vieles mehr, das Aufschluss darüber gibt, wie unsere Vorfahren früher gelebt haben.

Der heimliche Star des Heimatmuseums ist aber der Troadkasten (Getreidespeicher) aus dem Jahr 1667. Damals stand er beim Garnerhof in Arget und diente im Dorf als Lagerstätte für Getreide. 1988 wurde er von dort zum Pfarrhof versetzt. Er zählt zu den ältesten und bedeutendsten Baudenkmälern im Landkreis. Besonders wertvoll sind die vielen historischen Details und Schmuckformen am Gebäude.

Aber nicht nur von außen kann man ihn bestaunen, sondern auch begehen und die vielen spannenden Exponate, die vom Leben vergangener Generationen erzählen, bewundern. Im Erdgeschoss sind im Vorraum unter anderem Gedenksteine, Firstkreuze und ein Pestkreuz von Sauerlach zu sehen. In der Remise ist eine Ausstellung über die Flachsverarbeitung untergebracht. Im Obergeschoss, im eigentlichen Kornspeicher, werden in zwei Räumen Geräte und Kleinmaschinen zur Arbeitserleichterung in Haus und Hof und eine historische Nähmaschinensammlung gezeigt. Im Dachgeschoss werden in der Ausstellung »Vom Korn zum Brot«, beginnend mit der Getreidereinigung bis zum fertigen Brot, alle Arbeitsschritte dargestellt. Der farbenfrohe Taubenkogel, der zwischen dem Troadkasten und dem Pfarrhof steht, stammt aus dem Jahr 1920. Im Garten befindet sich zudem ein Steinbackofen, der nach historischem Vorbild gebaut wurde und zu Museumsfesten heute auch noch in Betrieb genommen wird. Drei Stunden Vorlauf braucht es, damit man darin Brot oder Ähnliches backen kann. Und auch dann muss man den Ofen zu nehmen wissen, damit am Ende auch etwas Genießbares heraus kommt.

Marianne Lederer und ihr Mann sind hierbei ein eingespieltes Team, und auch den mit Holz einzuschnürenden Ofen beherrschen sie perfekt.

Auf die vielen freiwilligen Mitglieder des Fördervereins des Argeter Heimatmuseums wartet indes in diesem Herbst auch nach dem Museumsfest noch jede Menge Arbeit, denn das Heimatmuseum soll in diesem Winter eine Heizung bekommen. »Das Haus besitzt bislang nämlich keine, der Gemeinderat hat aber jetzt grünes Licht für den Umbau gegeben«, freut sich der Vorsitzende des Fördervereins, Götz von Borries. Für die Mitarbeiter des Museums bedeutet das zunächst einmal fleißig anpacken, den jedes Teil muss eingesammelt und wohl verstaut werden. Bei der Vielzahl an liebevoll zusammengestellten Museumsartikeln bedeutet das einen wahren Kraftakt. »Wir freuen uns über jeden, der uns bei dieser Arbeit unterstützen möchte. Dazu muss man auch kein Mitglied im Förderverein sein«, betont der engagierte Sauerlacher. 140 Mitglieder zählt der Verein, der im Heimatmuseum nach dem Rechten sieht und auch die Öffnungen organisiert. »Bis zu 300 Besuchern kommen zu jeder Öffnung des Heimatmuseum«, berichtet Götz von Borries. Der Eintritt ins Museum ist frei, Spenden für die Vereinsarbeit sind aber willkommen.

Die Zeit des Umbaus will der Vorstand auch dazu nutzen, den Bestand des Museums neu zu sichten, denn viele Besitztümer des Museums schlummerten noch gut verwahrt, da gar nicht genug Platz für all‘ die Schätze ist, die der Verein zusammengetragen hat. »Damit die Ausstellung aber immer wieder etwas Neues zu bieten hat, tauschen wir von Zeit zu Zeit einen Teil der Exponate aus«, verrät der Sauerlacher weiter. Der Förderverein organisiert an den Öffnungstagen zusätzlich immer noch eine Kunstausstellung, die man im 1. Obergeschoss bewundern kann. Am Kartoffelsonntag wird Viviane Bunn ihre Werke dort zeigen. Ein Shuttlebus fährt am 8. Oktober vom

S-Bahnhof Sauerlach stündlich zum Heimatmuseum in der Holzkirchner Straße 22.

Das Fest findet übrigens bei jedem Wetter statt, alle sind herzlich willkommen. Wer mit dem Vorstand des Vereins Kontakt aufnehmen möchte, kann dies unter Telefon 01 71/8 61 53 89 oder unter heimatfreunde.sauerlach@gmx.de tun. Heike Woschée

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