Der Ensembleschutz soll für nachfolgende Generationen erhaltene und erhaltenswerte Bauwerk-Gruppen schützen.
Damit diese Gebäude-Gruppierungen nicht irgendwann bloß noch als Name eines Stadtbezirks oder einer MVV-Haltestelle existieren, fallen viele unter den in der deutschen Denkmalpflege seit den 1970er Jahren etablierten Ensembleschutz.
Eigene Identität bewahren
Historische Dorfkerne unter Denkmalschutz Der Ensembleschutz sichert für nachfolgende Generationen erhaltene Bauwerk-Gruppen
Dabei geht es explizit um eine Gruppe von Gebäuden, die architektonisch erhaltenswert erscheint ein Platz, eine Straße, ein Viertel.
Nicht alle Gebäude eines Ensembles müssen dabei denkmalgeschützt sein. Allerdings muss die Denkmalbehörde sichtbare Veränderungen an Fassade und Dach genehmigen diese wirken sich auf das Erscheinungsbild aus. Neben den Dorfkernen zählen dazu etwa auch der Olympiapark oder die Feldmüllersiedlung in Giesing, die unlängst wegen eines Abrisses in die Schlagzeilen geraten ist. Zu den schützensweiten Ensembles gehört auch der Dorfkern rund um die Argeter Dorfkirche St. Michael. Das für das Voralpenland charakteristische bäuerliche so genannte »Straßendorf« liegt in einer Rodungsinsel. 1812 bestand es aus 38 Anwesen. Obereigentümer waren durch Jahrhunderte unter anderem die Klöster Tegernsee, Dietramszell, Schäftlarn und die Hofmarken Grünwald und Taufkirchen.
Die lockere Bebauung durch Bauernanwesen folgt zum größeren Teil dem gekrümmten Verlauf der alten Durchgangsstraße von München nach Tegernsee, die als solche wohl schon im 18. Jahrhundert durch den Bau der neuen, östlich des Ortes vorbeistreichenden Chaussee ihre alte Funktion verloren hat. Dieser Teil der Siedlung, das Niederdorf, trägt den alten Namen Niederham. Der im Nordteil des Ortes querverlaufende kürzere Straßenzug (Oberham) führt westwärts zu der weit außerhalb des Ortes, im eigentlichen Ort Arget gelegenen Pfarrkirche St. Michael. Die Straße gehört nur in ihrem historisch bebauten Bereich bis zu den Anwesen Nr. 25 bzw. Nr. 26 zum Ensemble; der modernbebaute Ostteil stellt die Verbindung zur Chaussee (Bundesstraße, jetzt Staatsstraße 2573) her und gehört nur mit den alten Anwesen Nr. 7 und 10 zum Ensemble.
Die Hofstätten sind hochmittelalterlichen Ursprungs. Aus der traditionellen Ostung der Einfirsthöfe, zwischen die in der Ortsmitte auch Kleinbauern- und Söldenhäuser eingestreut sind, ergeben sich seitlich der beiden Straßenzweige teils Giebelstellungen der Wohnteile der Höfe, teils Giebelstellungen ihrer Wirtschaftsteile, teils Traufstellungen in der gesamten Länge der Baukörper. Die einzelnen Höfe sind von mittlerer Größe, den alten Bestand bilden Block- und Putzbauten des 17. bis früheren 19. Jahrhunderts mit dem üblichen Flachsatteldach des Oberlandes. Der ehem. Pfarrhof, ein Massivbau des 17. Jahrhunderts, zeichnet sich durch seine Größe und seinen Bodenerker besonders aus. Von den beiden Dorfweihern ist der obere erhalten geblieben. Ebenfalls unter Ensembleschutz steht die Holzkirchner Straße, in der sich auch das Heimatmuseum der Gemeinde Sauerlach befindet.
Die drei auf dem Museumsgelände befindlichen Gebäude zählen zu den 70 Bau- und Bodendenkmälern in der Gemeinde. Kernstück des Heimatmuseums der Gemeinde Sauerlach in Arget ist der nahezu 350 Jahre alte »Troadkasten« (Getreidespeicher). Ursprünglich gehörte dieser zweigeschossige historische Blockbau aus dem Jahr 1667 zum Garnerhof in Arget. Geöffnet hat das beliebte Heimatmuseum zwischen April und Oktober, immer am 2. Sonntag im Monat zwischen 13 bis 17 Uhr. Im Juni wird dort traditioneller Weise das Museumsfest gefeiert. Der Eintritt ist frei.