Unter dem Motto »Wie geht es weiter im Münchner Norden wirtschaftlich, politisch, sozial?« luden die SPD-Landtagsabgeordneten des Münchner Nordens, Franz Maget, Diana Stachowitz und Isabell Zacharias zum jährlichen Pressegespräch in die BMW Welt ein.
Wohin mit dem Autobahnzubringer und der vermeintlichen Vorzüge?
Hasenbergl-Feldmoching-Nordhaide · Familienfreundlich und direkt auf die A 99
Themenseite zum geplanten Autobahnanschluss im Norden München
Ebenfalls bei dem Gespräch mit dabei war Dieter Reiter, Wirtschaftsreferent der Landeshauptstadt und Oberbürgermeisterkandidat der SPD. Ein heikles Thema nach wie vor der Wohnungsbau in München. »Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich an dieser Situation noch nicht viel geändert«, stellte der Vizepräsident des Bayerischen Landtags, Franz Maget, klar. Derzeit leben in München über 1,4 Millionen Menschen, bis 2020 werde ein Zuzug von weiteren 80.000 Menschen im Stadtgebiet erwartet. Große Anstrengungen seien dafür erforderlich, insbesondere im Wohnungsbau, bei der Verkehrsinfrastruktur, in der Bildungs- und Sozialpolitik, vor allem aber bei der Bereitstellung von Wirtschafts- und Gewerbeflächen. Auch in den kommenden Jahren müsse an dem ehrgeizigen Ziel 7000 neue Wohnungen pro Jahr zu bauen, festgehalten werden. Um wenigstens ein Mindestmaß an bezahlbarem Wohnraum für Einkommensschwache sicherzustellen, sollen 1800 davon in geförderten Wohnungsbau entstehen.
Die Mittelklasse müsse gefördert werden
An der Münchner Mischung zwischen Eigentums-, Miet- und öffentlich geförderten Wohnungen müsse festgehalten werden, damit die erwarteten Mietpreissteigerungen einigermaßen eingedämmt werden könnten. Als begleitende Elemente strebe man an, das München Modell zu optimieren, damit noch mehr Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen davon profitieren können. Und Dieter Reiter findet klare Worte: »Die Mittelklasse müssen wir fördern«. Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften wolle man ebenfalls stärken, ihre Wohungsbestände sollen gesichert und laufend modernisiert werden, wie derzeit im Harthof. Und für Münchner Wohnungsbaugenossenschaften sollen gezielt Flächen ausgewiesen werden. Neben der Messestadt Riem und Freiham werde der Münchner Norden in den kommenden Jahren der Schwerpunkt von Bauprojekten und Bauplanungen sein. Insbesondere die Bayernkaserne und die Funkkaserne seien hier zu nennen.
Die Kasernenflächen würden dabei das größte Entwicklungspotential in München bieten. Und deshalb sei der Erwerb dieser Flächen durch die Landeshauptstadt zügig voranzutreiben.
Weitere Artikel zum Thema
Freimann · Die Zukunft der Kasernen Artikel vom 31.10.2011: Standorte in Freimann bleiben SPD hätte dort lieber Wohnungen gebaut
Milbertshofen/Harthof · »Forschen statt Wohnen«: Geändertes Strukturkonzept Artikel vom 06.06.2011: Neubebauung auf dem Areal der Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und der Virginia-Kaserne
Milbertshofen/Hasenbergl · Wohnbebauung von BMW gestrichen Artikel vom 28.09.2010: Kasernenareal: »Sondergebiet Forschung und Entwicklung«
Hasenbergl-Feldmoching-Nordhaide · Familienfreundlich und direkt auf die A 99
Themenseite zum geplanten Autobahnanschluss im Norden München
Neubebauung im Münchner Norden Themenseite zur Neubebauung des Areals Kronprinz-Rupprecht-Kaserne und des Virginia-Depot
Flächenpotentiale im Umland stärker nutzen
München dürfe jedoch nicht von Bund und Land in Stich gelassen werden. Denn nur wenn man zusammenarbeite, würde sich dieses Problem lösen lassen. Angestrebt seien daher unter anderem Gespräche mit den Bürgermeistern der Umlandkommunen. Denn Flächenpotentiale im Umland müssten stärker als in der Vergangenheit für Wohnungsbau genutzt werden. »Der Zuzug in die attraktive Wirtschaftsregion München kann keinesfalls im Stadtgebiet allein und auch nicht überwiegend abgebildet und bewältigt werden«, so der einstimmige Tenor der Landtagsabgeordneten.
Der Zuzug von Familien stelle den Norden Münchens ebenfalls vor große Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Bildungsversorgung. Wichtig sei dabei vor allem eine ausreichende Versorgung mit Grundschulen, aber auch mit allen Arten weiterführender Schulen, solange es noch keine Gemeinschaftsschule gibt. »Wir begrüßen daher den Stadtratsbeschluss vom 1. Dezember 2011 zur Errichtung des Gymnasiums München Nord, das eine Partnerschule des Sports beinhaltet. Besonders freuen wir uns darüber, dass mit dem Gymnasium in der Knorrstraße eine rhythmisierte Ganztagsschule entstehen wird«, so Isabell Zacharias. Stadtteilbibliotheken und Volkshochschuldependancen müssten für alle Menschen zugänglich und gut erreichbar sein. Dazu sollen das neue Kulturzentum 2411 im Hasenbergl und auch ein weiterer geplanter Standort der Münchner Volkshochschule in Moosach beitragen.
Soziales Netzwerk und eine gute
Durchmischung
Auch das Thema Familien sei nicht zu vernachlässigen. Vor allem wegen hoher Wohnkosten würden Familien vermehrt aus dem Zentrum abwandern. Benötigt werde nicht nur mehr sozialer Wohnungsbau, sondern auch die Akzeptanz bei der ansässigen Bevölkerung müsse gefördert werden, so Diana Stachowitz. »Ein funktionierendes soziales Netzwerk und eine gute Durchmischung ist wichtig. Der Münchner Norden ist bereits gut aufgestellt. Das Leben hier ist bunt und vielschichtig«, erklärt Stachowitz. Und genau dies habe Früchte getragen, denn der soziale Brennpunkt Münchner Norden wäre gestern gewesen. Mit über 298 Kindertageseinrichtungen, die über rund 14.000 Kinderbetreuungsplätzen verfügen, mit über 122 Schulen und über 1600 Hektar Erholungsflächen »bieten wir Familien einen attraktiven Wohnort«, freut sich die Landtagsabgeordnete Stachowitz.
Bis 2030 werde in München mit einem Anstieg der Geburtenzahlen um bis zu zehn Prozent, was etwa 15.000 Geburten entspreche, gerechnet. Um die Familien mit Kindern in München zu halten, müsse die Infrastruktur konsequent kind- und familiengerecht gestaltet werden. Die Stadt München stelle deshalb 50 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung. Der Münchner Norden sei diesbezüglich vorbildlich gewachsen.
Gemeinsame Termine der Abgeordneten
in diesem Jahr
Franz Maget, Diana Stachowitz und Isabell Zacharias haben auch in diesem Jahr wieder gemeinsame Termine: Das Betriebsrätegespräch findet am Mittwoch, 18. April, von 16.30 bis 19 Uhr im Leonardo Hotel in Moosach statt. Die Mitglieder der Betriebsräte aller Unternehmen und Verwaltungen im Münchner Norden sind dazu eingeladen.
Am Montag, 7. Mai, findet das traditionelle Sportgespräch beim TSV Milbertshofen statt. Dazu sind alle Sportvereine im Münchner Norden eingeladen. Bei dieser Gelegenheit wird auch der langjährige Sportamtsleiter der Landeshauptstadt, Rudi Behacker, verabschiedet.
Unter dem Motto »Mit gutem Beispiel voran« legen die drei Abgeordneten am Freitagvormittag, 22. Juni, die Wettbewerbe für das bayerische Sportabzeichen im Dantestadion ab.
Die Sprechstunde für die Studierenden findet am Montag, 2. Juli, um 11 Uhr, voraussichtlich am Geschwister-Scholl-Platz statt. Hier kommen die Studierenden der Münchner Hochschulen zu Wort und die Abgeordneten informieren über ihre hochschulpolitischen Vorstellungen.
Der Sozialempfang ist am Montag, 23. Juli. Sozialpolitische Themen werden mit den Initiativen und Institutionen aus dem sozialen Bereich diskutiert. Schwerpunkt soll das Thema Wohnen sein. Als Gast wird unter anderem Stadtbaurätin Elisabeth Merk erwartet.
Auf zur Wiesn
heißt es am Samstagvormittag, 22. September. Die Abgeordneten werden wieder Wiesn-Brezn an verschiedenen U-Bahn-Haltestellen im Münchner Norden verteilen.
Im Oktober (genauer Termin steht noch nicht fest) werden Maget, Stachowitz und Zacharias wieder nachts unterwegs sein und Menschen besuchen, die während der Nacht arbeiten müssen. Schwerpunktthema in diesem Jahr soll »Sicherheit« sein.
Der Bildungsempfang findet heuer am Donnerstag, 8. November, im der Schwindschule in Schwabing statt. Dazu werden Vertreter von Bildungsinstitutionen eingeladen. Geplantes Schwerpunktthema: Elternbeirat. sl