Milbertshofen steckte vor diesem Wochenende in einem richtigen Formtief: An den letzten beiden Spieltagen war die H1 punktelos geblieben. Viele Baustellen lagen offen und die Situation im Kader wurde durch viele Verletzungen immer brenzliger. Umso wichtiger war es für die Truppe von Trainer Wohlmut also, auswärts beim unmittelbaren Tabellennachbarn Sauerlach wieder zwei Punkte zu holen, um nicht in eine Krise abzurutschen.
Anfangs tat sich die Erste noch schwer gegen den schnellen und kreativen Angriff der Hausherren. Zudem passierten in dieser Phase im Angriff noch einige technische Fehler, sodass Mil immer hinterherhinkte (in der 23. Minute sogar mit 9:13) und keinen Zugriff auf die Partie bekam. Nach dem ersten Team-Timeout und einigen Zwei-Minuten-Strafen kam endlich mehr Konstanz in das Spiel der Gäste und sie kämpften sich langsam zurück in die Partie. Zur Halbzeitpause gelang Nachwuchsspieler Logo Ntevetzis der Anschlusstreffer zum 13:14.
In der Halbzeitansprache forderte Coach Wohlmut mehr Engagement in der Abwehr und brachte noch frische Spieler in die Partie ein. Dies zeigte Wirkung, denn nach Wiederanpfiff folgte die stärkste Phase der Gäste: Innerhalb von zwölf Minuten hatte man das Spiel gedreht und den eigenen Vorsprung auf drei Tore ausgebaut. Milbertshofen gab sich kämpferisch, wurde allerdings immer wieder durch (teilweise unnötige) Hinausstellungen gedämpft. Sauerlach konnte sich noch ein Mal aufbäumen und zehn Minuten vor Schluss auf Unentschieden stellen. Doch ausgerechnet in dieser kritischen Phase, als das Spiel zu kippen drohte, glänzte Mil.
Auch durch einen bärenstarken Philly Schiller im Tor hatte Mil die Hausherren im Sechs-gegen-sechs unter Kontrolle, sodass diese nun fast durchgehend den siebten Feldspieler einsetzten. Milbertshofen konnte diese Taktik allerdings mehrfach mit direkten Würfen aus der eigenen Abwehr oder vom Anwurfkreis bestrafen. In einer sehr schnellen und torreichen letzten Spielphase zogen die Gäste davon und gewannen mit 31:28.
Nach dem Spiel zeigte sich Wohlmut mit der Leistung seiner Mannschaft rundum zufrieden: „Super Mannschaftsleistung in Abwehr und Angriff. Wir haben nie aufgegeben und dadurch verdient gewonnen“. Auch erwähnenswert war die souveräne Leistung des Schiedsrichtergespanns aus Linay Gürsel und Michaela Wollin, die das Spiel auch in der hektischsten Phase unter Kontrolle behielten. Im Milbertshofener Punktekonto landen zwei sehr wichtige Zähler, die den Negativtrend durchbrechen und den nötigen Rückenwind geben.