Veröffentlicht am 21.06.2012 00:00

München/Schliersee · Spiel- und Bauernregeln


Von red
Die Geschichte vom Jennerwein geht tragisch aus. Oder findet er im Freilicht­theater doch sein Glück? 	 (Foto: Wasmeier Museum)
Die Geschichte vom Jennerwein geht tragisch aus. Oder findet er im Freilicht­theater doch sein Glück? (Foto: Wasmeier Museum)
Die Geschichte vom Jennerwein geht tragisch aus. Oder findet er im Freilicht­theater doch sein Glück? (Foto: Wasmeier Museum)
Die Geschichte vom Jennerwein geht tragisch aus. Oder findet er im Freilicht­theater doch sein Glück? (Foto: Wasmeier Museum)
Die Geschichte vom Jennerwein geht tragisch aus. Oder findet er im Freilicht­theater doch sein Glück? (Foto: Wasmeier Museum)

Johannes der Fußballer… Nein, Mario der Jäger, oder war Jennerwein der Täufer? … Auch nicht! Entschuldigen S’ bitte, aber vor lauter Termine bring’ ich schön langsam alles durcheinander.

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„Mehr wia fünf Sachan im Kopf, scho hod ma im Hirn an Knopf!“ – Das ist keine allseits bekannte, traditionelle, oder gültige Bauernregel, sondern eher ein Zustand! So viele schöne Ereignisse auf einen Haufen, da weiß man ja wirklich nimmer, wo vorne und hinten ist! Und ich könnte ein sauberes Durcharanand (auch Durcheinander genannt) in meinem Museum machen, aber des wäre vielleicht gar nicht so schön, wenn der Jennerwein und seine Verfolger durch das Bild galoppieren, während unsere Spieler gerade versuchen, ein Tor zu schießen und ums Johannifeuer kann auch keiner rumtanzen, weil sie sonst für Wilderer gehalten würden und dann wären alle Spiele durcheinander und jetzt erst mal der Reihe nach und ein bisserl ernster.

Der Juni ist der sechste Monat des Jahres im Gregorianischen Kalender. Er hat 30 Tage und enthält den Tag der Sonnenwende. Um sich den Termin der Sonnenwende einzuprägen, hat man früher gesagt: „Von Veitl bis zu Hanneskent, braucht de Sunn zur Uma­wend.“ Der Tag des Heiligen Veit ist am 15. und der des Johannes des Täufers am 24. Juni. Und somit haben wir heute die Johannisnacht. Diese galt auch als „Losnacht“, weil man glaubte, in diesen Nächten sei es möglich, das Wetter für die kommenden Wochen vorauszusagen.

Der Johannisnacht und dem Johannistag wurden eine besonders positive Wirkkraft nachgesagt. Das Sonnwendfeuer soll schon alleine vom Hineinschaun eine gewisse Segens- und Heilwirkung haben und auch Glück bringen. Der Rauch des Feuers soll die Menschen und Tiere vor Krankheiten beschützen. Die Asche gilt und galt als besonders wertvoll: Aufs Feld gestreut, wird die Ernte ertragreicher – aufs eigene Haus gestreut, wird dieses vor allem Bösen beschützt. Sie sehen, Sie müssen einfach lang bei uns im Museum bleiben und beim Heimfahren ein Johannisfeuer suchen, von dem Sie ein bisserl Asche mitnehmen können! Zu Johanni gibt es ein paar schöne Bauernregeln: „Wenn Johannes ist geboren, gehen die langen Tage verloren“, oder „Wenn de Johanniswürmerl schee leuchten und glänzn, kummt’s Wetter zu Lust und im Frieden zu Tänzen – verbirgt se des Viecherl bis Johanni und weiter, werd’s Wetter einstweilen ned warm und ned heiter.“ Da Bauern schon immer besonders abhängig vom Wetter waren, haben sie es auch genau beobachtet. Dabei sind ihnen gewisse Regelmäßigkeiten in den Wetterabläufen oder in der Entwicklung von Obst und Getreide aufgefallen und diese Beobachtungen haben sie dann in Form von Bauernregeln niedergeschrieben. Und Jahrhunderte später haben sie immer noch Gültigkeit und liegen meistens richtig.

Das könnte man doch auch auf andere Bereiche anwenden, oder? Warum hat denn noch keiner Spielregeln der etwas „anderen Art“ veröffentlicht? Zum Beispiel: „Wenn der Ball liegt oft im eigenen Tor hint drinnen, meist die andere Mannschaft tut gewinnen“, oder „Wer auf dem Spielfeld viel im Schlafe wandelt, sich oft ein gegnerisches Tor einhandelt.“ Da überleg ich mir noch ein paar andere, oder vielleicht fallen ja auch Ihnen einige gute „Spieler-Regeln“ ein? Wenn Sie jetzt ein Fußballmöger oder aber auch ein -meider sind, dann können Sie heute Abend in meinem Museum so und so ein „Live-Spiel“ sehen, welches mit Fußball gewisse Parallelen aufweist: Der Wildschütz Jennerwein befindet sich immer wieder im „Strafraum“ Wald und versucht verdeckt „Schüsse“ abzugeben, um den „Gegner“ zu überraschen und einen Sieg zu erringen. Dabei muss er aber gewaltig aufpassen, dass seine Verfolger nicht von rechts und links außen „reinflanken“ und ihn durch ein „böses Foul“ zur Strecke bringen. Das ganze Spektakel ohne Ball, aber auf einem riesigen „Spielfeld“ im Freien. Ob das Stadion ausverkauft ist? Da müssten Sie jetzt bitte beim Kartenvorverkauf nachfragen. „Sollten Sie noch Karten erstehn, dann werden wir uns heute Abend sehn!“

In diesem Sinne – ich freu mich auf Sie und unser Spektakel

Ihr Markus Wasmeier

Dorf-Festspielwochen 2012

Freilichttheater im Freilichtmuseum:

„Jennerwein – Bluat vo da Gams“

Vom 22. Juni bis 15. Juli 2012

im Markus Wasmeier Freilichtmuseum

Eintrittskarten unter www.dorffestspielwochen.de

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