In der Gemeinde Langenpreising kommt es nach Lage der Dinge zu einem Bürgerentscheid. In seiner Sitzung am 10. Juli wird der Gemeinderat möglicherweise aber schon eine Entscheidung treffen, die ihn abwendet, obwohl Bürgermeister Peter Deimel (Freie Wähler) es sogar darauf ankommen lassen möchte.
Das ist gelebte Demokratie, ist sein Credo. Er macht gegenüber der Presse deutlich: Er will diesen Bürgerentscheid auch. Er will ihn, auch wenn dieser ein Ergebnis bringen dürfte, das nicht seiner Politik entspricht. Es geht um den Verkauf eines Grundstücks in der Ortsmitte, wo nach dem Beschluss der Mehrheit des Gemeinderats ein Wohn- und Geschäftshaus entstehen soll. Der Verkaufserlös von einer halben Million Euro für das Grundstück steht im Haushalt.
Aber viele Bürger, an deren Spitze sich jetzt unter anderem die CSU gestellt hat, wollen auf dem Grundstück lieber Gemeinschaftseinrichtungen. Deimel macht nur darauf aufmerksam, dass diese halbe Million entweder woanders herkommen müsste, oder aber dass andere Investitionen in der Gemeinde, die auch notwendig seien, so schnell nicht würden realisiert werden können. Dazu gehört unter Umständen sogar die Grundschule, eine der ganz wichtigen Baustellen des Bürgermeisters.
Die CSU hat eine Senioreneinrichtung in die Diskussion gebracht, konnte aber bisher keinen Investor vorweisen. Alle möglichen Interessenten haben, wie Deimel nicht müde wird zu betonen, abgesagt mit dem Hinweis darauf, dass in Langenpreising kein Arzt ist. Genau ein solcher hätte aber in dem angedachten Wohn- und Geschäftshaus Platz finden können. Deimel gibt derweil den guten Demokraten: Wenn der Bürger das nicht will, dann wird das nicht gemacht. sv