Es droht Ungemach
Im Landkreis Erding und hier vor allem im Norden droht eine weitere "Ausnahmesituation". Zumindest, was den Straßenverkehr angeht: Die Staatsstraße 2331 von Erding über Berglern nach Moosburg wird nämlich in Höhe des Langenpreisinger Ortsteils Zustorf komplett gesperrt, weil die dortige Brücke über die Sempt durch einen Neubau ersetzt wird. Baubeginn ist nach einer Mitteilung des Staatlichen Bauamtes im Mai. Es wird mit einer mehrmonatigen Bauzeit gerechnet, und in dieser Zeit wird der Verkehr weiträumig umgeleitet. Im Gespräch ist nach vorliegenden Informationen eine Umleitung über Gaden und Oberhummel an die Bundesstraße Richtung Moosburg. In Langenpreising wird nun aufgrund von Erfahrungen, die andere Gemeinden mit derartigen Baustellen schon haben machen müssen, mit einem erheblichen Ausweichverkehr durch die Ortsteile Zustorf und Langenpreising gerechnet. Bürgermeister und Rat haben schon vor einem halben Jahr grundlegend Einigkeit darüber erzielt, dass dieser Ausweichverkehr so unattraktiv wie möglich bleiben muss. Die Straßen durch die beiden genannten Ortsteile sind Gemeindestraßen. Hier hat die Gemeinde das Sagen. Und so wurde bereits frühzeitig eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer, kombiniert mit einer Tonnagebeschränkung, in öffentlicher Sitzung des Gemeinderates diskutiert. Bürgermeister Peter Deimel ist entschlossen, diese Überlegungen jetzt auch in konkrete verkehrsrechtliche Anordnungen münden zu lassen. Dazu allerdings braucht er einen Beschluss des Gemeinderates. Natürlich wollte er diesem Beschluss nicht vorgreifen, als er mit der Redaktion dieses Thema ansprach. Gleichwohl muss er eine konkrete Beschlussvorlage verfassen. Er zeigte sich in dem Gespräch ausgezeichnet vorbereitet, denn er hatte bereits einen Umleitungsplanentwurf auf dem Tisch. Er deutete an, dass dieser die Befürchtungen des Gemeinderates von Langenpreising bestätigen könnte. Er wusste aber auch: „Das macht alles nur dann Sinn, wenn man es auch kontrolliert.“ Genau diese Möglichkeit einer Kontrolle hat die Gemeinde Langenpreising geschaffen: Sie ist Mitglied im Zweckverband kommunale Verkehrsüberwachung. Dieser Vertrag mit dem Zweckverband schließt die Überwachung des fließenden Verkehrs ein. Damit hat die Gemeinde technisch die Möglichkeit geschaffen, diesen Schleichverkehr durch Zustorf und Langenpreising auch tatsächlich zu kontrollieren. Alles das wird der Gemeinderat noch zu einer endgültigen Beschlussfassung auf den Tisch bekommen. Grundsätzlich aber schaffte dieser Brückenneubau für die Gemeinde Langenpreising einige durchaus angenehme Perspektiven: Der Neubau wird doch breiter als der Bestand. Damit ergibt sich für die Gemeinde Langenpreising die Möglichkeit, das Radwegenetz gerade in diesem Bereich weiter zu entwickeln. Gerade das Radwegenetz war einer der Schwerpunkte im vergangenen Kommunalwahlkampf. Damit kann die Verwaltung bereits zu Beginn der neuen Wahlperiode, was das angeht, einen Teilvollzug melden: Die Grundstücksfragen für die Weiterentwicklung des Radwegenetzes in diesem Bereich sind nämlich tatsächlich schon recht weit gediehen. Damit ist wegen dieses Neubaus in der Gemeinde Langenpreising niemand wirklich dauerhaft böse. kw
06.11.2020 02:58 Uhr
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