Gesucht gefunden: Helmut Aigner beteiligte sich an der letzten »Wir sind München«-Aktion, bei der sich die Münchner Wochenanzeiger und Kaufring auf die Suche nach Münchens ältestem Christbaumschmuck mit der schönsten Geschichte begeben hatten.
Gesucht und gefunden! Serie: »Wir sind München!«
Die aktuellen Aktionen der Wochenanzeiger und SamstagsBlatts Themenseite zu Wir sind München
München · O Tannenbaum, o Tannenbaum... - »Wir sind München« wurde fündig Artikel vom 19.12.2012: »Wir sind München«-Aktion: Münchens ältester Christbaumschmuck stammt aus dem 19. Jahrhundert
Mit seinen mundgeblasenen Glaskugeln, die sich seit Generationen im Familienbesitz befinden, belegte der gebürtige Münchner den ersten Platz. Pünktlich vor Weihnachten erhielt er nun von Magnus Versen, Geschäftsführer des Unternehmens Kaufring, und Anita Schneider, Leiterin des Pasinger Kaufring-Hauses, seinen Warengutschein im Wert von 1.000 Euro. Doppelte Freude zu Weihnachten, denn am 25. Dezember feierte Helmut Aigner auch noch seinen 76. Geburtstag.
Kugeln mit Münchner Geschichte
Zur Gutscheinübergabe brachte das Münchner Christkindl den wertvollen Baumschmuck sowie das Familienfoto seiner Urgroßeltern mit, auf dem auch seine Großeltern abgebildet sind. Klein und sehr edel sind sie, die Christbaumkugeln, die bereits seiner Urgroßmutter Maria Rötzer gehört haben. Magnus Versen und Anita Schneider hörten gebannt zu, als der Gewinner seine Familiengeschichte erzählte: »Meine Großmutter, die ebenfalls Maria hieß, erbte die Kugeln, die schon den Baum in ihrer Kindheit geziert hatten. 1913 wurde meine Mutter geboren. Sie wuchs bei ihren Großeltern und Eltern in der Heßstraße 43, in Schwabing auf. Dort betrieb ihr Vater Thomas Hahn gemeinsam mit ihrem Großvater Simon Rötzer eine Schreinerei. 1944 wurde das Haus allerdings bei einem Bombenangriff zerstört.« Die Familie verlor auf einen Schlag ihre Wohnung samt Einrichtung; nur die Gegenstände, die sich in einem Koffer im Luftschutzbunker befunden hatten, überlebten den Angriff. »Der Christbaumschmuck war im Kellerabteil und blieb dadurch verschont«, so Aigner. Nach dem Ableben seiner Großmutter im Jahre 1961, erbte seine Mutter die kostbaren Kugeln, die weiterhin den Weihnachtsbaum schmückten. 1998 zogen Aigners Eltern ins Altenheim und der Glasschmuck ging in seinen Besitz über.
Wünsche für das kommende Jahr
Helmut Aigner ist nicht nur dreifacher Vater sondern auch zweifacher Großvater. Weihnachten ist für ihn ein Familienfest, auf das er sich jedes Jahr aufs Neue freut. Heiligabend verbringt er traditionell bei seiner Tochter in Perlach, die ihn immer wieder mit köstlichen neuen Speisen überrascht: »Früher gab es immer Würstl, aber mittlerweile hat sich alles stark verändert. Was wir jedoch über die Jahre beibehalten haben, ist das Besingen des Weihnachtsbaumes«, erklärte Aigner. »Am ersten Weihnachtsfeiertag habe ich Geburtstag, deshalb kommt die Familie dann immer bei mir zusammen.« Durch die Erinnerungsstücke am Christbaum sind auch seine Urgroßeltern und Großeltern im Kreise der Familie anwesend. Spätestens nach dem Weihnachtsfest schmieden die meisten Pläne für Silvester. Nicht so Helmut Aigner: »Was wir an Silvester machen, steht noch in den Sternen. Die letzten Jahre haben wir immer zu Hause verbracht. Um Mitternacht sind wir dann vor die Tür gegangen und haben mit den Nachbarn auf das neue Jahr angestoßen.« Der Münchner arbeitete 35 Jahre bei der Berufsfeuerwehr. Da sich in seiner Straße sehr viele Dienstwohnungen der Feuerwehr befinden, kennt man sich untereinander sehr gut. »Aber vielleicht gehen wir auch zur Theresienwiese, um uns das Feuerwerk anzusehen. Wir entscheiden das spontan.«
Die Antwort auf die Frage, was er sich für das kommende Jahr wünsche, beantwortet Aigner ohne lange überlegen zu müssen: »Weiterhin Gesundheit, um meinen Aktivitäten nachgehen zu können.« Von diesen hat der 76-Jährige viele, denn er ist nicht nur erster Vorstand der NaturFreunde Deutschland, Ortsgruppe München, sondern auch leidenschaftlicher Sportler: »Ich radle jährlich meine 4.000 Kilometer, gehe gerne ins Fitnessstudio und habe letztes Jahr sogar noch am Münchner Stadtlauf teilgenommen«, erklärt er stolz.
Neue Outfits und Haushaltswaren
Von dem Warengutschein möchte sich der Münchner ein neues Outfit zulegen, und seine Lebensgefährtin, die bald 75 wird, soll ebenfalls nicht leer ausgehen. Auch für sie sind neue Kleider und Haushaltswaren geplant. Besonders praktisch ist dabei, dass der 1.000-Euro-Gutschein an allen drei Münchner Kaufring-Standorten drei Jahre lang gültig und in mehrere Einzelgutscheine aufgeteilt ist, so dass das Paar seine Einkäufe bei Bedarf erledigen kann und nicht die gesamte Summe auf einmal ausgeben muss. Kaufring-Leiterin Anita Schneider bot sogleich ihre professionelle Hilfe in Sachen Styling und Beratung an, die Helmut Aigner dankbar annahm. Demnächst bringe er seine Lebensgefährtin mit, damit sie sich etwas aussuchen könne, so Aigner. Anschließend packte er die Gelegenheit gleich beim Schopf und nahm sich einen Milchschäumer mit, den er zuvor in der Werbung gesehen hatte. E.S.