Fast ein Vierteljahrhundert leitete Rolf Zeitler (CSU) als Erster Bürgermeister die Geschicke der Stadt Unterschleißheim. Wenn am 3. März die Bürgermeisterwahlen in Unterschleißheim sind, dann wird er nicht mehr antreten.
Der gebürtige Münchner darf nicht mehr, denn er wird im Juni bereits 70 Jahre alt, aber er will auch nicht mehr, wie er gegenüber der Münchener Nord-Rundschau sagte. Denn einmal müsse ja Schluss sein. Und Ende April ist Schluss, dann wird der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin auf seinem Stuhl Platz nehmen. Wer für die Wahl kandidiert und welche Ziele die Kandidaten verfolgen, darüber berichtet die Münchener Nord-Rundschau in der Ausgabe vom 27. Februar.
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Rolf Zeitler blickt auf ein langes politisches Leben zurück. so gehörte er bereits von 1984 bis 1989 dem Gemeinderat von Unterschleißheim an. Dritter Bürgermeister wurde er im Jahr 1985 und 1989, nach dem Tod des Erster Bürgermeisters Hans Bayer (SPD), wurde Rolf Zeitler zum Ersten Bürgermeister gewählt. Er ist zudem seit 1990 Mitglied des Kreisrates München und war von 1996 bis 2008 Stellvertreter des Landrats des Landkreises München.
Als Rolf Zeitler Bürgermeister wurde, hatte die damalige Gemeinde Unterschleißheim etwa 23.000 Einwohner. Heute sind es rund 27.000. »Unterschleißheim war vor meiner Zeit als Bürgermeister bereits exorbitant gewachsen. Mir war ein moderates Wachstum mit Nahverdichtung wichtig«, so Zeitler. Und so gehört zu den Meilensteinen seiner Amtszeit sicherlich die Errichtung des Valentinsparks als Erholungsstätte.
Die Eingemeindung von Hollern, die Ansiedlung international agierender Firmen, die Stadterhebung im Jahr 2000, der Bau des BallhausForums, die Geothermie, der Neubau des Familienzentrums, der Bau des Tennisplatzes, die Gründung der ICU (Innovative Community Unterschleißheim), Wirtschaftspartnerschaften (unter anderem mit Russland) und die Realisierung der Fachoberschule (FOS) sind weitere Eckpunkte, die in Zeitlers Amtszeit fallen. Ganz besonders freut Zeitler, dass jetzt noch, zum Ende seiner Amtszeit, der Spatenstich für die Unterführung an der S-Bahn gekommen ist. »Die Geschichte hat sich etwa 20 Jahre lang hingezögert.« Schade findet Zeitler, dass die Therme nicht realisiert wurde. »Das Projekt hätte finanziell keine Belastung für Unterschleißheim bedeutet, da es über Sponsoren gelaufen wäre.«
Engagiert ist Zeitler auch in verschiedenen Vereinen, in manchen sogar Vorsitzender. Er werde nicht alles und auch nicht alles sofort aufgeben, aber in manchen Vereinen hätte es schon Sinn, wenn der neue Bürgermeister oder die neue Bürgermeisterin irgendwann den Vorsitz übernehme, wie beispielsweise beim Heideflächenverein.
Aber definitiv möchte er sich in seinem Ruhestand seinem Hobby widmen. Seit 30 Jahren sammelt Rolf Zeitler Briefmarken, aber viel Zeit blieb ihm bislang dafür nicht. Und an seinem ersten Tag im Ruhestand geht es nach München mit seiner Frau Monika. »Da machen wird dann das, zu was wir nie so die Zeit hatten. Gemütlich über den Viktualienmarkt schlendern.« Außerdem sind Urlaube in den sonnigen Süden geplant. Und seinen 70. Geburtstag, den feiert er am 27. Juni auf Mallorca. Silke Leuendorf