Veröffentlicht am 25.05.2014 00:00

Zithertag am Schliersee


Von red
Beim Zithertag im Freilichtmuseum Schliersee wird am 29. Mai ab 10 Uhr in allen Höfen musiziert, was die Saiten her­geben. 	 (Foto: JD Records & Pictures GmbH)
Beim Zithertag im Freilichtmuseum Schliersee wird am 29. Mai ab 10 Uhr in allen Höfen musiziert, was die Saiten her­geben. (Foto: JD Records & Pictures GmbH)
Beim Zithertag im Freilichtmuseum Schliersee wird am 29. Mai ab 10 Uhr in allen Höfen musiziert, was die Saiten her­geben. (Foto: JD Records & Pictures GmbH)
Beim Zithertag im Freilichtmuseum Schliersee wird am 29. Mai ab 10 Uhr in allen Höfen musiziert, was die Saiten her­geben. (Foto: JD Records & Pictures GmbH)
Beim Zithertag im Freilichtmuseum Schliersee wird am 29. Mai ab 10 Uhr in allen Höfen musiziert, was die Saiten her­geben. (Foto: JD Records & Pictures GmbH)

Das schönste an der Arbeit im Museum ist die Vielfalt. Ich finde es einfach interessant, sich mit historischen Bauten, Bräuchen, alter Kunst oder vergessenen Berufen auseinander zu setzen.

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Langweilig wird es da nie. Ich selbst liebe das Handwerk, speziell wenn es mit Holz zu tun hat, egal ob Zimmerer oder Edelweißschnitzer. Eine besondere Stellung nimmt aber natürlich für mich der Beruf des Instrumentenbauers ein, vielleicht weil ich begeisterter Musiker bin und selbst Zither und Schoßgeige spiele. Wobei das Berufsbild Instrumentenbauer eigentlich schon zu weit gefasst ist, denn für fast jedes Instrument gibt es einen Spezialisten, also etwa einen Zitherbauer, der nur Zithern baut oder einen Harfenbauer.

Auch die Arbeiten an sich unterscheiden sich sehr, denn für Blechblasinstrumente braucht man ganz andere Fertigkeiten als um beispielsweise ein Akkordeon herzustellen, zudem muss ein Instrumentenbauer auch musikalisch sein, denn natürlich muss er den Klang und die Spielfähigkeit der von ihm gebauten Instrumente beurteilen können. Wenn Sie einmal eine Werkstatt eines Instrumentenbauers betreten, dann treten Sie ein in eine andere Zeit, es riecht nach Holz und es wird mit Ruhe und Bedacht gearbeitet. Die wertvollen Hölzer, die zum Einsatz kommen, müssen lange trocken gelagert werden, um als Klangholz Verwendung zu finden. Und je nach Holzart besitzen sie verschiedene Klangeigenschaften, die vernünftig eingesetzt werden wollen. Hektik trifft man in einer solchen Werkstatt selten an, denn die gebotene Sorgfalt, um ein erstklassiges Instrument herzustellen, duldet keine Eile.

Bei uns im Freilichtmuseum können Sie am Donnerstag, den 29. Mai 2014 sowohl die fertigen Instrumente sehen und selbstverständlich auch hören sowie in unserer lebendigen Werkstatt in das Handwerk des Instrumentenbauers hineinschnuppern, denn wir laden ein, zum 5. Zithertag, dem größten Zithertreffen Deutschlands. In allen Höfen wird von zehn Uhr ab musiziert was die Saiten hergeben. Über 100 Musikanten gestalten diesen Tag im altbayerischen Dorf und machen ihn zum unvergesslichen Erlebnis. Abgerundet wird der Zithertag mit unserem Konzert auf der Tenne. Besonders am Herzen liegt uns dabei der Zithernachwuchs und ich freue mich sehr, dass wir dieses Jahr Musik unter dem Motto »Jugend musiziert« im Abendprogramm präsentieren können. Der Höhepunkt des Abends ist die Verleihung der goldenen Zither, die dieses Jahr an die Zitherlehrerin und Autorin Brigitte Amasreiter geht, die seit über 30 Jahren Musikstücke für Zither komponiert. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf der Ausbildung der Kinder, für die sie auch Zitherlehrbücher entwickelt hat. Ihr Leitspruch »Lieber einfach und sauber« lässt sich nicht nur auf die Musik übertragen, sondern kann uns auch im Alltag weiterbringen. Nutzen Sie den Feiertag doch für einen Ausflug ins Freilichtmuseum an den Schliersee.

Lassen Sie sich anstecken von der Freude der Musiker und ich verspreche Ihnen, sie werden begeistert sein vom Klang der Musik, die in den hintersten Winkel des Museums dringt. In unserem altbayerischen Wirtshaus »Zum Wofen« wird im Biergarten ebenfalls aufgespielt und sie werden wie gewohnt auf hohem Niveau mit bayerischen Schmankerln sowie Kaffee und Kuchen verwöhnt. In unserem Wirtshaus lässt sich dann auch immer wieder ein musikalisches Phänomen beobachten. Und zwar dann, wenn sich plötzlich zwei wildfremde Musiker begegnen, kurz ein paar Worte miteinander wechseln, dann aber doch lieber zu ihrem Instrument greifen und spontan zusammen spielen als ob sie schon jahrelang miteinander musizieren würden. Da schmeckt das Museumsbier aus unserer historischen Schöpfbrauerei gleich doppelt so gut und man würde am liebsten selber auch gleich mittun am Museum.

Ihr Markus Wasmeier

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