Wenn Sie mich fragen, was ich unter Heimat verstehe, dann ist das nicht mit einem bestimmten Begriff zu erklären, sondern es sind verschiedene Dinge, die zusammengehören. Da ist zum einen die Umgebung, die Landschaft, dann natürlich die Sprache und die Menschen.
Hoamat Bayern Die Kolumne von Markus Wasmeier
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, ehemals Skirennläufer, ausgezeichnet als Sportler des Jahres, stellt das Bauernhof- und Wintersportmuseum am Schliersee vor
Doch das alles reicht noch nicht aus, um Heimat zu beschreiben, es fehlen noch die Geschichte und die Geschichten. Geschichten, die man selbst erlebt hat oder auch die, die einem erzählt wurden. Wichtig ist dann nur, dass der Erzähler sein Handwerk versteht. Für Kinder sind Großeltern oft die besten Geschichtenerzähler aber auch bei den Erwachsenen an den Stammtischen gibt es immer welche, die besonders gut und oft halt auch besonders gerne erzählen.
Zusätzlich gab es schon immer professionelle Geschichtenerzähler, egal ob Autoren, Regisseure oder seit etwa 150 Jahren auch Filmer. Sie alle sind genaue Beobachter und erkennen die Besonderheiten der Menschen und entwickeln ein Gefühl für die kleinen aber charakteristischen Details. Und entscheidend ist, sie können es einfach hervorragend erzählen. Einer von diesen Geschichtenerzählern, die ich meine, ist Franz Xaver Bogner. Ihm ist es mit seiner Kultserie »Irgendwie und Sowieso« gelungen, die alltäglichen Situationen eines kleinen bayerischen Dorfes besonders werden zu lassen, die Gefühle einzufangen und einen bayerischen Fingerabdruck der Zeit um 1968 zu erstellen. Er hat damit Generationen begeistert. Wer kennt nicht den »Sir Quickly«, einen rebellischen Jungbauern, hervorragend vom damals noch unbekannten Ottfried Fischer dargestellt, oder Effendi, den intellektuellen Gymnasiasten.
Überhaupt sind die Rollen durchgehend exzellent besetzt. Von Toni Berger und Sepp Schauer über Elmar Wepper, Olivia Pascal, Ruth Drexel bis Michaela Mey. Wenn man die Besetzungsliste heute liest, kann man nur von einem Staraufgebot der bekanntesten und besten bayerischen Schauspieler sprechen.
Als die Idee für eine Sommerkinonacht im Museum geboren wurde, war sofort klar, wir wollen »Irgendwie und Sowieso« zeigen. Und es freut mich, Sie einladen zu dürfen zu uns nach Schliersee ins Freilichtmuseum, quasi unter dem Motto bayerische Stars unter Sternen, zeigen wir am 19.
Juli, ab 21.00 Uhr, drei Folgen der Kultserie. Wenn die Sonne hinter den Schlierseer Bergen untergeht, werfen wir die Projektoren an und Sie können auf der Großbildleinwand die abenteuerlichen Geschichten der fünf Protagonisten miterleben.
Was gibt es Schöneres, als bei sternklarer Nacht ein bisschen in Nostalgie zu schwelgen. Man fühlt sich sofort in die Zeit der 60er-Jahre zurückversetzt. Allein schon die Autos, vom BMW 501, dem sogenannten Barockengel, bis hin zum Hanomag. Hinzu kommt die von Haindling perfekt komponierte Filmmusik, die unter die Haut geht und diese ganzen Empfindungen werden verstärkt durch die atemberaubende Kulisse unseres Freilichtmuseums inmitten der Berge.
Das Geschichtenerzählen überlassen wir an diesem Abend natürlich Franz Xaver Bogner, aber wir werden auf unsere Weise beitragen, die Sommerkinonacht zum einzigartigen Erlebnis werden zu lassen. Zum Beispiel mit unserem selbstgebrauten Museumsbier, das in unserer Schöpfbrauerei wie vor 300 Jahren entsteht. Damit können Sie dann anstoßen auf den Sieg des »Sir Quickly« beim Ochsenrennen.
Die Sommerkinonacht ist auch einmal eine Möglichkeit die abendliche Stimmung im altbayerischen Dorf außerhalb der sonst üblichen Öffnungszeiten in ungezwungener Atmosphäre zu genießen. Ich freue mich auf Sie und halte es mit dem Sir: »Dahoam is da, wo's G'fühl is!« Eintrittskarten für die Sommerkinonacht können Sie unter www.sommerkinonacht.de online bestellen oder für 13, EURO an der Abendkasse erwerben.