Zum offiziellen Spatenstich für das Bauprojekt »Neufahrner Kurve« trafen sich am Montag nördlich von Neufahrn Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, Bayerns Verkehrsminister Joachim Herrmann, der DB-Vorstand für Infrastruktur und Dienstleistungen, Volker Kefer, sowie der Konzernbevollmächtigte der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel.
Sie gaben den Startschuss für eine schnelle und komfortable Anbindung Ostbayerns an den Münchner Flughafen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 soll die Strecke in Betrieb gehen.
»Die Region München gehört zu den stärksten Wirtschaftsräumen in Europa«, betonte Dobrindt. »Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist eine wichtige Grundlage dafür.«
Herrmann erklärte: »Die Neufahrner Kurve ist ein wichtiger Bestandteil des von der Bayerischen Staatsregierung beschlossenen Entwicklungskonzeptes für den Bahnknoten München.«
Die Planungen sehen attraktive Fahrzeiten für den Zug vor. Zwischen Landshut und dem Flughafen soll sich die Fahrzeit zum Beispiel von bisher rund einer Stunde auf nur noch eine halbe Stunde halbieren. Momentan müssen die Fahrgäste in Freising in den Bus umsteigen.
Hermann erkläre, weitere Verbesserungen wolle man über den Lückenschluss nach Erding und die Anbindung Richtung Mühldorf durch die Walperstkirchener Spange erreichen.
Kefer betonte: »Von den günstigeren Zugverbindungen, die durch den Bau der Neufahrner Kurve möglich werden, profitieren große Teile Niederbayerns und der Oberpfalz. Das nützt vielen tausenden Reisenden jeden Tag, das nützt dem Wirtschaftsstandort Bayern.”
Die Neufahrner Kurve besteht aus einer 2,3 Kilometer langen zweigleisigen elektrifizierten Verbindungskurve zwischen der Strecke Regensburg Landshut München und der bisher nur von S-Bahnen befahrenen Strecke Neufahrn Flughafen. Sie wird in Damm- oder Hochlage geführt und überquert unter anderem die Autobahn A 92. An den beiden neuen Abzweigstellen Neufahrn Nord und Neufahrn Ost fädelt die Neufahrner Kurve mittig in die vorhandenen Gleistrassen ein.
Die Gesamtinvestition beträgt rund 91 Millionen Euro, was mathematisch übersetzt knappe 40.000 Euro pro SCHIENENMETER(!) bedeutet. Ein finanzieller Kraftakt. Die Finanzierung erfolgt daher nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz durch den Bund und das Land Bayern jeweils zu 50 Prozent. Die Bahn wird einen Teil ihrer Trasseneinnahmen durch die vom Freistaat zusätzlich bestellten Züge in Höhe von rund zehn Millionen Euro in den zwanzig Jahren nach Inbetriebnahme an den Freistaat zurückzahlen.
Flughafen München im Erdinger Moos
Münchner Flughafen Themenseite zum Munich Airport Franz Josef Strauß und dem Plan eines 3. Terminals