Sommer, Sonne und auf dem Radl zur Arbeit? Auf dem Fahrrad per Schnellverbindung von München nach Garching zu gelangen, könnte bald Realität sein. Denn im Rahmen einer Potenzialanalyse hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München 13 Korridore vorgeschlagen: eine Verbindung zwischen der Stadt München zum Hochschulstandort Garching, ein Korridor von München in südliche Richtung nach Neubiberg, Unterhaching, Taufkirchen und Oberhaching sowie eine Verbindung in südwestliche Richtung über Martinsried, Gräfelfing, Planegg und Krailling bis nach Starnberg. Eine vierte neu zu entwickelnde Trasse soll sich von den Gemeinden Kirchheim über Aschheim, Unterföhring bis Ismaning erstrecken.
Thema »Nachhaltigkeit«
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Radschnellwege sind breitere Wege für längere Strecken, die dem Radfahrer höhere Reisegeschwindigkeiten ermöglichen können.
Die vier Korridore werden im nächsten Schritt auf ihre Machbarkeit untersucht, teilt Christina Walzner, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Landratsamt München, mit. »Die Machbarkeitsstudie kann erst beauftragt werden, wenn sich alle Beteiligten über den Umfang abgestimmt haben.« Der Freistaat Bayern möchte in den nächsten Jahren 200 Millionen Euro in 580 Kilometer Radwege investieren. Die Radschnellwege in den genannten Korridoren passen in dieses Konzept. Die Grünen im Münchner Norden begrüßen die Prüfung von Korridoren für Radschnellverbindungen.
»Den Radfahrern, die bereits jetzt längere Strecken für ihre tägliche Fahrt zum Arbeitsplatz zurücklegen, fehlen häufig nur verbesserte Teilstrecken«, teilte Bündnis 90/Die Grünen mit.
Die Verbindung von München nach Garching wurde als Route aus verschiedenen Gründen ausgewählt: »Der Hauptgrund sind die starken Pendlerbeziehungen aufgrund von Arbeitsplatzschwerpunkten und Hochschulstandorten«, so Walzner. Entsprechend der Potenzialanalyse pendeln täglich etwa 6.000 Erwerbstätige von der Landeshauptstadt in Richtung Garching und etwa 3.000 von Garching nach München. Darüber hinaus gebe es ein beträchtliches Potential aus den 14.000 Studenten am Hochschulstandort Garching.
Eine Radschnellverbindung würde hier auch Rudi Naisar, Fahrradbeauftragter der Stadt Garching, befürworten. »Je mehr Leute auf das Radl umsteigen, desto besser«, sagt er. Zudem sei auch der öffentliche Nahverkehr in München an seiner Belastungsgrenze. Und bei der Verbindung Garching-München würde es Sinn machen.
So hätten bereits Unternehmen wie BMW großes Interesse an solch einer Radschnellverbindung signalisiert. Darüber hinaus gebe es in den nächsten Jahren viele zusätzlichen Einwohner. Ein Umdenken und Umstieg aufs Fahrrad wäre schon allein deshalb sinnvoll. »Und Städte wie Kopenhagen, in denen mehr aufs Fahrrad gesetzt wird, machen es vor«, so Naisar.
Dass die Garchinger gern aufs Fahrrad setzen, wollen sie auch mit ihrer vierten Teilnahme an der bundesweiten Kampagne »Stadtradeln« vom 20. Juni bis 10. Juli beweisen. Mitmachen kann jeder, egal ob Schüler, Senioren oder Firmen. Und so geht es: Einfach unter www.stadtradeln.de anmelden und regelmäßig die gefahrenen Kilometer eintragen. Neu ist in diesem Jahr der Stadtradeln-Radar, bei dem Radler auf störende oder gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam machen können. Weitere Informationen gibt es unter
Christine Henze