Veröffentlicht am 23.08.2001 00:00

Die Nacht der Fledermäuse

Die Nacht vom 25. auf den 26. August 2001 gehört den europäischen Fledermausarten.

Sie sind die Stars der Europäischen Fledermausnacht, die von EUROBATS, der Koordinationsstelle für den europäischen Fledermausschutz in Bonn unterstützt wird. Das Jahr 2001 wurde zum Internationalen Jahr der Fledermäuse ausgerufen.

Überall in Europa werden Menschen auf den Beinen sein, um die flinken Tierchen live zu erleben und Interessantes zu erfahren. Im letzten Jahr beteiligten sich bayernweit 23 Städte und Gemeinden an dem Ereignis.

Die Kreisgruppe München des Landesbund für Vogelschutz (LBV) veranstaltet zu diesem Anlass ein Fest im Englischen Garten:

14 bis 18 Uhr: Fest am Rumfordschlößl, dem Natur- und Kultur-Treff nördlich des Chinesischen Turms mit Spiel + Spaß, Infos, Basteln, Kaffee und Kuchen für Kinder und Erwachsene (Eintritt frei).

19.30 Uhr: Treffpunkt Bushaltestelle Chinesischer Turm: Führung mit dem Bat-Detector, (Unkostenbeitrag 10,- DM, Kinder frei).

Bei dieser Wanderung werden die lautlosen Nachtjäger mit Hilfe von Bat-Detektoren und Taschenlampen im Dunkeln aufgespürt. Die Detektoren wandeln die normalerweise für Menschen nicht hörbaren Ultraschalllaute der Fledermäuse in hörbare Geräusche um. Sie ermöglichen, die meisten der 20 bayerischen Fledermausarten zu unterscheiden.

Zu diesen Veranstaltungen im Rahmen der Europäischen Fledermausnacht sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Bei sehr schlechtem Wetter muss die Führung leider ausfallen, denn dann zeigen sich die kleinen Freunde nicht.

Der Landesbund für Vogelschutz möchte mit Eurobats und dem Nabu mit dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion die Aufmerksamkeit auf diese besonders bedrohte Säugetiergruppe lenken.

An diesem Tag stehen die Fledermäuse im Mittelpunkt verschiedener Aktionen an vielen Orten in Bayern und Europa. Teilnehmer sind Gruppen aus 28 verschiedenen europäischen Staaten, darunter England, Irland, Schweden, Frankreich, aber auch Lettland und Polen. Ziel ist es, über alle Grenzen hinweg die Kobolde der Nacht und ihre Situation als besonders bedrohte Tiergruppe und für sie notwendige Schutzmaßnahmen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

In weit über 50 Millionen Jahren konnten sich Fledermäuse fast konkurrenzlos über die Erde ausbreiten. Mit ihrem hochentwickelten Ultraschall-Echoortungssystem und den atemberaubenden Flugkünsten sind Fledermäuse perfekte Nachtjäger. Alle europäischen Arten fressen ausschließlich Nachtinsekten, wie zum Beispiel Nachtfalter, Mücken und Käfer. Der Abendsegler, eine der größten einheimischen Fledermausarten, der auch im Englischen Garten beobachtet werden kann, vertilgt pro Nacht etwa 8 Gramm Insekten, was etwa einem Drittel seines Körpergewichtes entspricht. N. F.

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