Veröffentlicht am 17.06.2015 00:00

Leserbrief zum Thema: Umgang mit den Stolpersteinen – »Münchner Sonderweg«


Von red

In der Ausgabe der Schwabinger Seiten vom 3. Juni haben wir über den »Münchner Sonderweg« im Umgang mit den Stolpersteinen berichtet und dabei auch eine aktuelle Online-Petition erwähnt. Die vielfach geforderte, vom Stadtrat und der Israelitischen Kultusgemeinde München abgelehnte Verlegung von Stolpersteinen erhitzt die Gemüter – auch unter unseren Lesern.

Gedenktafeln erinnern an die Opfer des Nazi-Regimes

München gedenkt Opfern des Nazi-Terrors Themenseite gegen das Vergessen

Schwabinger Seiten-Leser Bernhard Wolf, 80798 München:

»Ich musste es zweimal lesen, bevor ich es glauben konnte – Ihr flammendes Plädoyer für die so genannten »Stolpersteine« in München als Leitartikel Ihrer Ausgabe 23/2015 der Schwabinger Seiten . Es wird mir immer unerklärlich bleiben, wie man sich für so einen Blödsinn erwärmen oder gar engagieren kann. Bei den von Ihnen namentlich angeführten Protagonisten habe ich dafür allerdings sogar Verständnis. Da will sich wieder einmal ein selbst ernannter Künstlerling oder Weltverbesserer auf Kosten der Allgemeinheit und des Stadtetats unter dem Deckmäntelchen eines hohen moralischen Anspruches die Taschen füllen – und Sie reihen sich in die Phalanx der Hurra-Schreier ein. Soweit ich gehört habe, fordert besagter Mensch natürlich auch sein späteres Recht am Kunstwerk. Wollte die Stadt also jemals in so einem mit »Stolpersteinen« gesegneten Bereich etwas ändern, bedürfte das in jedem Falle der – wohl wieder kostenpflichtigen – Zustimmung des Initiators. Gott sei dank hat der Münchner Stadtrat – unter rot-grüner Mehrheit, wohlgemerkt – vor Jahren diesen Unsinn abgelehnt. Und hoffentlich bleibt der Stadtrat bei seiner Linie. Das Herumgeeiere des Herrn Vorländer klingt mehr als peinlich. Sollen doch Privatleute auf ihren Grundstücken solche Dinger auf eigene Kosten platzieren lassen, wo und wie viele sie wollen, die öffentlichen Flächen und Kassen mögen davon verschont bleiben.

Nichts für ungut – aber dieser Artikel ging mir über die Hutschnur. Als ob es in München nicht wesentlichere Themen gäbe, deren sich anzunehmen jeder Publikation gut anstünde, und für die öffentliche Mittel wahrlich segensreich verwendet werden könnten.«

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