Veröffentlicht am 11.08.2015 00:00

München · Ehrenamtlich Tätige machen viele Angebote erst möglich


Von red

In der hitzigen Diskussion um die Unterbringung von Flüchtlingen meldet die Erzdiözese München und Freising jetzt, das Engagement für Flüchtlinge nehme hier »weiterhin stark zu«.

Themenseite: Asylbewerber in München und im Landkreis

Neben dem für das Jahr 2015 für Flüchtlingshilfe zur Verfügung gestellten Sonderbudget in Höhe von fünf Millionen Euro durch die Erzdiözese böten kirchliche Einrichtungen, insbesondere Pfarreien, Unterkünfte für Asylsuchende an. In insgesamt 59 Objekten in der Erzdiözese stünden derzeit Plätze für 953 Flüchtlinge bereit. Die Erzdiözese umfasst weite Teile des Bezirks Oberbayern. Der Caritasverband der Erzdiözese betreut derzeit etwa 9.000 Flüchtlinge. Zahlreiche Menschen in den Pfarreien engagieren sich zudem ehrenamtlich in der Begleitung von Asylsuchenden.

Aus dem Sonderbudget werden nach Angaben der Erzdiözese Mittel für Modellprojekte, psychologische und therapeutische Hilfen, Bildungs- und Qualifizierungsangebote für Flüchtlinge wie ehrenamtliche Unterstützer und konkrete Hilfen, etwa für Schwangere, sowie Sachmittel bereitgestellt. Im von der Erzdiözese übernommenen Kloster Beuerberg im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sollen im sogenannten Josefsflügel auf einer Wohnfläche von 1.300 Quadratmetern etwa 75 Flüchtlinge untergebracht und von den gemeinnützigen Malteser Werken betreut werden. Das Projekt soll als Modell dienen und verfolgt ein integratives Konzept, in dem die Bereitstellung und die Verwaltung von Wohnraum sowie die Betreuung der Flüchtlinge aus einer Hand erfolgen. Derzeit stehe noch die Genehmigung der notwendigen Umbauarbeiten aus. Zudem sei geplant, das laufende Projekt zu evaluieren, um aus den Erfahrungen aller Beteiligten Erkenntnisse für eine bestmögliche Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen zu gewinnen.

Plätze für 953 Geflüchtete in 59 Objekten in der Erzdiözese

Auch der Caritasverband baue seine Asylberatung in Gemeinschaftsunterkünften und für die dezentral untergebrachten Flüchtlinge kontinuierlich aus. Die 2014 auf 33 Vollzeitstellen verstärkte Beratung in Oberbayern wurde bis zur ersten Jahreshälfte 2015 bereits um weitere 32 Vollzeitstellen auf 65 erhöht. Der Eigenanteil der Kirche für die Finanzierung dieser Stellen wird laut Prognosen der Caritas 2015 bei voraussichtlich zwei Millionen Euro liegen. Allein in der Stadt und im Landkreis München sorge der Caritas-ALVENI-Flüchtlingsdienst für die Beratung und Unterstützung von etwa 2.000 Flüchtlingen und Asylsuchenden. Unterstützt werden die hauptberuflich Mitarbeitenden in München von etwa 600 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern, die viele Angebote in den Gemeinschaftsunterkünften laut einer Mitteilung der Erzdiözese erst möglich machten.

Unter der Adresse www.erzbistum-muenchen.de/asyl-flucht gelangt man zu einer »Landkarte der Solidarität«. Hier zeigt die Erzdiözese, mit welchen Projekten zahlreiche Helfer die Geflüchteten unterstützen.

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