Der festgesetzte Eröffnungstermin für den SVN-Sportpark mit Kletter- und Boulderzentrum, Dreifach-Sporthalle mit Tribüne, drei Sporträumen und Fußballumkleiden musste bereits zweimal verschoben werden.
Neuperlach · Dreifachsporthalle des SVN München Themenseite zum Bau der Dreifachsporthalle für den Schul- und Vereinssport und des Kletter- und Boulderzentrum
Der erste Fertigstellungstermin war am 10. Oktober terminiert. Als nächstes war der 21. November für die Eröffnung vorgesehen. Nun soll Ende Januar 2016 der SVN-Sportpark endlich fertig werden.
Die Gründe dafür sind vielfältig. »Schon in der Planung für das 10-Millionen-Projekt haben wir bei den öffentlichen Zuschussgebern, insbesondere beim Freistaat Bayern, versucht, das Projekt mit Generalunternehmern auszuschreiben. Dies wurde uns verweigert, der verantwortliche Minister für Bau, Innenminister Joachim Herrmann, wurde von uns persönlich angeschrieben«, erzählt Norbert Kreitl, 1. Vorsitzender des SV Neuperlach. Die Antwort: »Der SVN ist öffentlicher Bauträger.«
Aufgrund des finanziellen Projektumfanges bedürfe es zusätzlich einer europaweiten Ausschreibung, hieß es zusätzlich. »Dem haben wir entschieden widersprochen, was nichts nützte, sonst hätten wir die öffentlichen Zuschüsse verloren«, erklärt Kreitl, der damals schon auf die Problematik einer europaweiten Ausschreibung mit vielen Einzelgewerken eindringlich hinwies (wir berichteten).
Jedes einzelne Baugewerk für den SVN-Sportpark musste europaweit einzeln ausgeschrieben werden, was nicht nur mit hohem Aufwand verbunden ist. »Das führte dazu, dass wir jetzt 28 Einzelgewerke und damit 28 Firmen auf der Baustelle haben, die alle kontrolliert und überwacht werden müssen. Dies ist für einen ehrenamtlich tätigen Vereinsvorstand kaum möglich. Für einen öffentlichen Bauträger Staat und Stadt, mit ihren großen Bauabteilungen kann dies funktionieren, obwohl es genügend Beispiele von Bauvorhaben in der Bundesrepublik und in Bayern gibt, die lange Verzögerungszeiten und hohe zusätzliche Kosten beinhalten«, so Kreitl.
Von Anfang an nach dem Spatenstich im April 2014 begannen die Probleme. »Die mit dem Rohbau beauftragte Baufirma hat den Bauzeitenplan nicht eingehalten, sowie die geforderte Qualität Sichtbeton nicht ordentlich ausgeführt. Die geforderten Nacharbeiten sind bis heute nicht erledigt. Auch unser beauftragtes Planungs- und Architekturbüro hat nicht so gearbeitet, wie dies zu erwarten ist. Bei 28 Einzelgewerken muss eine Bauleitung straff tätig sein, damit die festgesetzten Bauzeiten für die einzelnen Gewerke auch eingehalten werden, was nicht der Fall war«, erzählt Kreitl. Nachdem der Fertigstellungstermin immer näher rückte, stellte sich dies immer deutlicher heraus. »Es wurde einfach geschlampt, teilweise haben Baufirmen gepfuscht. Dazu kam noch eine Insolvenz der Fa. Sport Erhard, die die Ausstattung der Dreifach-Sporthalle im Auftrag hatte«, so Kreitl weiter.
»Zwischenzeitlich haben wir einen Anwalt für Baurecht eingeschaltet, sowie ein Bau-Controlling, die unsere Interessen wahrnehmen, da mit hohen Regressansprüchen von unserer Seite zu rechnen ist«, so Kreitl.
Nachdem die Halle von der Europa-Schule, so wie der Elternvereinigung der Europa-Schule voll belegt wurde, sowie schon große Veranstaltungen geplant waren, wie unter anderem Jugendfußball-Hallenturniere, JugendAktiv und Belegungen am Wochenende durch verschiedene Institutionen, hat der SVN bereits hohe Einnahmeverluste. »Ebenso unsere gesamten Sportgruppen, die in die
Halle verlegt worden wären, müssen so lange in den
städtischen Hallen verbleiben, auch dies verursacht zusätzliche Kosten.
Ebenso haben wir keine neuen Mitglieder im Kletter- und Boulderbereich, auch hier haben wir hohe Einnahmeverluste. Insgesamt können wir sagen sind dies etwa 200.000 Euro Ausfall in den dreieinhalb Monaten, in denen später eröffnet werden kann«, so Kreitl abschließend. red / ar