Veröffentlicht am 26.07.2016 00:00

Wochenanzeiger München-Redakteur Volker Camehn zum Anschlag in München


Von red

Und jetzt? Wie weiter? Übergehen zur Tagesordnung? Nachdem, was am Freitagabend im Münchner OEZ geschehen ist, ist das eine auf den ersten Blick absurde Vorstellung. Vor allem für die Angehörigen der zehn Todesopfer (ja, auch für die des Täters) wird es so schnell kein Zurück zur Tagesordnung geben. Zu traumatisch dürfte dieses erschütternde Erlebnis sich in ihr Leben, ihren Alltag gefressen haben.

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Und auch die Augenzeugen, die Noch-mal-davon-gekommenen, werden vielleicht Jahre brauchen, um diese Erlebnisse richtig, wenn überhaupt, zu verarbeiten.

Wir anderen, die an Leib und Seele unversehrten, die lediglich mit ausgefallenen U-Bahnen und Polizeikontrollen zu tun hatten, sollten nicht der Hysterie und Angstmacherei das Wort reden. Wir sollten Fragen stellen, nach Antworten suchen, auch wenn die Gefahr besteht, dass wir keine eindeutigen Antworten finden werden.

Und jetzt? Wie weiter? Unsere Tagesordnung ist für einen Moment grausam durcheinander geraten.

In einer freien Gesellschaft müssen wir das aushalten.

So seh ich das.

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