Acht Meter im Durchmesser. Allein der große Zeiger wiegt 40 Kilogramm. Die Uhr an der Fassade des Münchner Hauptbahnhofs ist mit ihrer zum Gebäude passenden nüchternen Optik der späten 50er-Jahre das heimliche Wahrzeichen des Bahnhofsvorplatzes.
Doch im Februar hat das Uhrwerk seinen Geist aufgegeben. Mehr als ein optischer Anreiz ist nicht geblieben, die Zeit zeigte die 57 Jahre alte Uhr jedenfalls nur noch zweimal am Tag exakt an, wie Karl Valentin mal gesagt hat.
Der Riesenchronometer war defekt und musste also repariert werden. Weil es sich jedoch um ein Unikat handelt und die Herstellerfirma TN Telenorma, eine Tochterfirma der früheren AEG-Telefunken, nicht mehr existiert, war es nicht leicht, eine Werkstatt zu finden, welche die Uhr wieder instand setzt. Der Auftrag ging schließlich an die Firma Perrot GmbH Turmuhren und Läuteanlagen aus dem baden-württembergischen Calw.
Zur Reparatur wurde die Uhr von der Fassade abgenommen und in die Werkstatt gebracht. Am Freitag, 22. Juli, kam die reparierte Uhr zurück und wurde mithilfe eines Kranwagens wieder an der Fassade angebracht. Die Reparaturkosten mit Montage einschließlich der Modernisierung der Beleuchtung beliefen sich auf rund 10.000 Euro.