Jetzt, im September, wurden wir noch einmal mit dem Wetter belohnt! Nutzen Sie das doch für eine kleine Bergtour oder einen Spaziergang bei uns am Schliersee. Denn der sogenannte Altweibersommer fällt dieses Jahr großzügig aus.
Markus Wasmeier-Kolumne Themenseite: Markus Wasmeier, Sportler des Jahres und Goldmedaillengewinner im Skirennlauf ruft erfolgreich ein »altbayerischen Dorf« ins Leben
Die Nächte sind zwar schon kühl und am Morgen hängt die Feuchtigkeit an den Gräsern und in den Netzen der Spinnen, aber die Tage sind noch sommerlich warm. Von den Netzen der Spinnen, die man nun überall in den Wiesen sehen kann, hat der Altweibersommer übrigens seinen Namen. Denn mit »weiben« bezeichnete man früher auch das Weben und wenn die Netze nun kunstvoll in den Wiesen hängen, sehen sie fast wie fein gewebte Seide aus. Angeblich kann man daran auch ablesen, wie kalt der Winter wird, denn eine alte Wetterregel sagt: Wenn im September viele Spinnen kriechen, sie einen harten Winter riechen. Na, da bin ich mal gespannt. Doch sicher ist, der Sommer neigt sich dem Ende zu. Oben auf den Bergen merkt man das als erstes. Von den Bergweiden, auf denen das Vieh seit Mai den Sommer verbracht hat, werden nun die Tiere herunter getrieben und spätestens an Michaeli, dem 30. September, sollte der Almabtrieb überall beendet sein und der Almsommer ist endgültig vorbei.
Allerdings nicht für Sie, denn Sie können am 4. Oktober noch einmal einen Erlebnistag auf unserer Alm im Museumsdorf verbringen. Dort erfahren Sie alles rund um die Käseherstellung und das entbehrungsreiche Leben auf den Bergen und ganz nebenbei auch über den Kreislauf der Jahreszeiten. Denn dieser Jahreskreis bestimmte früher das bäuerliche Leben. Wenn Sie jetzt in Ihren Garten schauen, merken Sie zum Beispiel, dass die Pflanzen in den letzten Wochen noch einmal einen kräftigen Schub getan haben und in der Landwirtschaft bedeutet dies auch, dass die Erntezeit beginnt. Aber nicht nur die Feldarbeit ruft, bei den Bienenstöcken in unserem Freilichtmuseum wird bereits seit August kräftig aufgefüttert, damit die Bienen ausreichend Vorrat für den Winter haben. Außerdem muss man jetzt genau kontrollieren, ob sich nicht die Varroamilbe breit gemacht hat. Und obwohl man einerseits etwas traurig sein könnte, dass der Sommer zu Ende geht, hat auch diese Jahreszeit ihren Reiz. Die Blätter beginnen sich zu färben und gerade bei uns im Schlierseer Tal ist es ein frohes Farbenspiel, das sich am Bergwald abzeichnet. Zudem ist der Herbst gerade im Brauchtum keine traurige Jahreszeit.
Viele traditionelle Märkte, Dulten und Feste finden um diese Zeit statt. Auch in unserem Veranstaltungskalender spiegelt sich das wieder. So erwartet Sie in den kommenden Wochen das Erntedankfest, der Handwerkermarkt und natürlich auch Kirchweih. Und der Kinderkulturherbst bietet auch für Ihren Nachwuchs das Richtige. Nehmen Sie also mit uns noch einmal Schwung auf und erleben Sie den Herbst mit gelebten Traditionen, die im November in der Leonhardifahrt gipfeln. Bei uns im Freilichtmuseum sind Sie immer nah dran am bayerischen Brauchtum im Jahreslauf. Ganz herzlich lade ich Sie ein, mit uns im altbayerischen Dorf daran teilzunehmen. Wir freuen uns auf Sie als Besucher aber auch genauso als Mitglied in unserem Museumsverein, womit Sie selbst ein Teil meines Projektes werden können.